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Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns

Titel: Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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offenkundig nicht beeindruckt war.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte ein elegant gekleideter Mann, der sich ihnen näherte.
    »Ja«, antwortete Mallory. »Ich benötige einen Mantel, vorzugsweise mit Pelzkragen.«
    »Ich fürchte, das kommt nicht in Frage«, entgegnete der Mann.
    »Wie wäre es mit einer vliesgefütterten Skijacke?«
    Der Mann schien leicht betrübt und schüttelte den Kopf.
    »Es tut mir furchtbar leid, Sir, aber wir führen einfach nichts derart Exotisches.«
    »Sie führen nichts Exotisches ?«, wiederholte Mallory. »Was zum Teufel stellen Sie dann hier aus?«
    »Sie sprechen zweifellos von unserer Safariausstattung«, sagte der Mann und deutete auf die Ankleidepuppe mit dem Tropenhelm. »Ich fürchte, das ist unsere einzige wirklich extravagante Kluft, Sir.«
    »Sehen Sie mal«, sagte Mallory, »ich möchte doch nur etwas, das mich warm und halbwegs trocken hält.«
    »Und es sollte nicht allzu teuer sein«, setzte Murgelström eilig hinzu.
    »Nun, gestatten Sie mir, Ihre Maße zu nehmen, und ich sehe mal, was wir für Sie tun können, Sir«, sagte der Mann und zückte einen Stift und einen Notizblock.
    »Brauchen Sie kein Maßband?«, fragte Mallory.
    Der Mann schien erheitert. »Wozu?«
    »Ich habe keinen blassen Dunst«, gestand Mallory.
    »Sollen wir beginnen, Sir?«
    »Nur zu.«
    »Alter?«
    »Siebenunddreißig«, antwortete Mallory verdutzt.
    »Beine?«
    » Ja .«
    Der Mann bemühte sich, seinen Ärger zu verhehlen. »Wie viele, Sir?«
    »Zwei«, sagte Mallory.
    »Augenfarbe?«
    »Braun.«
    »Narben?«
    »Narben?«, wiederholte Mallory ratlos.
    »Bitte, Sir. Weitere Kunden warten.«
    Mallory zuckte die Achseln. »Eine, von einer Blinddarmoperation.«
    »Sind Sie Rechts- oder Linkshänder?«
    »Rechts.«
    Der Mann blickte auf und lächelte. »Ich glaube, damit haben wir alles. Ich komme gleich zurück.«
    »Seltsam«, brummte Mallory und blickte dem Mann nach, der durch das Geschäft hastete.
    »Warum sagst du das, John Justin?«
    »Fandest du das nicht seltsam?«, fragte Mallory.
    »Eigentlich nicht. Er hätte natürlich auch nach Zahnlöchern und Füllungen fragen können, aber sie haben hier offenkundig zu wenig Personal.«
    In diesem Augenblick schrie eine Frau am anderen Ende des Geschäfts auf, und eine Sekunde später sah Mallory Felina auf einen Auslegetisch springen, wobei sie heftig fauchte. Sie trug einen Hut, der komplett aus Bananen, Weintrauben und Apfelsinen zu bestehen schien, und man sah, dass sie bereit war, bis zum Tod darum zu kämpfen.
    »Wenn du nicht dafür bezahlst, musst du ihn zurückgeben!«, sagte eine Verkäuferin und näherte sich ihr.
    Felina fauchte erneut und sprang auf einen Kronleuchter.
    »Katzenmenschen sind an solchen Orten nicht gut aufgehoben«, sagte Murgelström traurig. »Sie haben einfach kein Verständnis für das kapitalistische Ethos.«
    »Geh und kauf ihr das verdammte Ding und führ sie hinaus, ehe sie noch jemanden umbringt«, sagte Mallory.
    »Sie hat kein Spesenkonto bei mir!«, protestierte Murgelström.
    »Mach es einfach«, sagte Mallory. »Du kannst es von meiner Bezahlung abziehen.«
    Zufrieden ging der kleine Elf hinüber, um den Hut zu bezahlen. Einen Augenblick später kehrte Mallorys Verkäufer zurück und brachte einen roten Satintalar mit einem kohlschwarzen Umhang.
    »Wie gefällt Ihnen das, Sir?«, fragte er und hob beides ans Licht.
    »Das ist hübsch«, fand Mallory, »aber nicht das, worum ich gebeten hatte. Ich muss es draußen tragen.«
    »Gewiss«, sagte der Mann. »Deshalb habe ich Rot und Schwarz ausgesucht. Darauf sieht man den Dreck nicht so leicht wie auf unserer beliebteren Kombination aus Gold und Weiß.«
    »Ich mache mir weniger Sorgen wegen des Drecks als wegen der Kälte und des Regens.«
    »Ah, damit sprechen Sie gewiss den Gürtel an!«, sagte der Verkäufer. »Keine Sorge, Sir. Der neue XB-223-Gürtel hat eine stark verbesserte Bedienung.« Er hielt den Gürtel hoch, damit Mallory ihn sich ansehen konnte.
    »Ich habe vor allem den Stoff angesprochen.«
    »Probieren Sie es einfach an, Sir«, sagte der Verkäufer und hielt ihm die Sachen hin. Mallory entschied, dass er weniger Zeit vergeudete, wenn er den Mann bei Laune hielt, als wenn er mit ihm stritt, und ließ sich von dem Verkäufer in den Talar helfen. »Oh, das sitzt perfekt, Sir, gar kein Zweifel! Sind Sie bereit für unseren kostenlosen Praxistest?«
    »Praxistest?«
    »Gewiss. Wir stehen zu unseren Produkten. Hier entlang, Sir.«
    Er führte

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