Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns

Titel: Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
Vom Netzwerk:
vorgeht?«
    »Ich würde mir wegen einer Katzenperson nicht zu viele Sorgen machen«, sagte Winnifred. »Falls die überhaupt Loyalität aufbringen, dann steht sie nicht zum Verkauf, und ich würde mich ganz gewiss nie darauf verlassen, dass ein Katzenmensch ein Geheimnis für sich behält.« Sie unterbrach sich und musterte den Detektiv scharf. »Vielleicht sollten Sie lieber nach Hause gehen, Mallory. Da Murgelström Sie offenkundig belogen hat, verpflichtet Sie nichts dazu, hierzubleiben.«
    »Die meisten meiner Auftraggeber belügen mich beim ersten Mal«, entgegnete Mallory. »Das Risiko geht mit dem Beruf einher. Und dieser Klient zahlt mir genug, um ihm bis Tagesanbruch offiziell Glauben zu schenken.« Er stand unvermittelt auf. »Holen Sie Ihren Mantel. Wir können nicht länger hierbleiben.«
    »Aber Mephisto lässt sich fast nie vor ein Uhr blicken!«, protestierte Winnifred.
    »Dann warten wir auf ihn.«
    »Was ist denn los, Mallory?«
    »Ich habe Murgelström eine Nachricht hinterlassen, dass er mich hier treffen soll. Und obwohl ich ihm womöglich offiziell Glauben schenke, denke ich nicht, dass ich ihm traue.«
    Winnifred ging sofort zu einem Wandschrank, holte einen weißen knöchellangen Pelzmantel und ein Paar Stiefel heraus, die mit dem gleichen Fell gefüttert waren, und führte den Detektiv und Eohippus aus dem Zimmer und die lange Treppe hinauf.
    Der Schneefall hatte aufgehört, als sie wieder auf die Straße hinaustraten. Winnifred wandte sich nach rechts und ging los.
    »Hallo, John Justin Mallory«, schnurrte eine vertraute Stimme. »Das kleine Tier, das du da bei dir hast, sieht aber lecker aus.«
    Mallory blickte auf und sah Felina auf einer Straßenlampe hocken.
    »Was machst du da oben?«, fragte er.
    »Hocken«, antwortete sie, ohne den Blick auch nur einmal von Eohippus zu wenden, den Mallory abgesetzt hatte.
    »Wie lange bist du schon hier?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Wie hast du mich gefunden?«, wollte Mallory wissen.
    Sie lächelte und sprang leichtfüßig herab. »Dich kann man viel leichter verfolgen als ein Einhorn«, sagte sie und hockte sich neben Eohippus. »Süßer kleiner, schnuckliger kleiner, fetter kleiner, weicher kleiner Leckerbissen«, summte sie in einem leiernden Tonfall.
    »Ah, Mallory?«, fragte Eohippus nervös.
    »Ist das Felina?«, erkundigte sich Winnifred.
    Mallory nickte. »Sie half mir gerade, die Fährte eines Einhorns im Park zu verfolgen, als Ernährungsfragen dieses Vorhaben unterbrachen.«
    Felina streckte die Hand aus, um Eohippus anzufassen, und Winnifred versetzte ihr einen Klaps darauf. Das Katzenmädchen sprang fauchend und zischend rückwärts.
    »Du wirst ihn in Ruhe lassen«, erklärte Winnifred entschieden. »Hast du das verstanden?«
    Felina knurrte sie an.
    »Mach das noch einmal, junge Dame, und ich lege dich an die Leine«, sagte Winnifred.
    Felinas Haltung wechselte sofort von aggressiv zu unterwürfig.
    »Eine feurige Lebensform«, erklärte Winnifred Mallory. »Man muss ihnen gleich von Anfang an seine Grundregeln erläutern und ihnen zeigen, wer das Sagen hat, oder man bettelt förmlich um Schwierigkeiten.« Sie blickte Felina an. »Wir haben doch ab jetzt keine Probleme mehr im Hinblick darauf, das kleine Pferd anzufassen, nicht wahr?«
    Felina lächelte und schüttelte den Kopf. Mallory fand, dass bei diesem Lächeln doch ein bisschen zu stark die Zähne aufblitzten, und entschied, sich Eohippus aufs Neue unter den Arm zu klemmen.
    »Die Kneipe finden wir gleich im nächsten Häuserblock«, sagte Winnifred. »Eigentlich ein angenehmes Etablissement. Große Getränke, kleine Preise.«
    »Dann gehen wir«, schlug der Detektiv vor.
    »Genau«, sagte sie und schritt lebhaft aus. »Auf einmal fühle ich mich wieder lebendig. Ich bin aus dieser muffigen Leichenhalle heraus, und das Spiel hat begonnen!« Sie holte tief Luft. »Ah, riechen Sie nur diese belebende Luft, Mallory! Sie erinnert mich an die Zeit, als ich im Himalaya Jagd auf den Yeti machte.«
    »Ich wusste gar nicht, dass Yetis wirklich existieren«, bemerkte der Detektiv.
    Winnifred lachte und drehte sich um, um ihm ihren weißen Pelzmantel deutlicher zu zeigen. »Was denken Sie, woraus dieser Mantel besteht?«
    »Ich bin froh, dass Sie auf unserer Seite stehen«, sagte Mallory.
    »Und ich bin froh, dass Sie mich vor einer weiteren langweiligen Neujahrsnacht in der Gesellschaft von Leuten gerettet haben, die nur herumsitzen und auf den Tod warten«, sagte sie ernst.
    »Was zum

Weitere Kostenlose Bücher