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Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns

Titel: Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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meine Schlagsahne«, schmollte Felina.
    »Ich bin sicher, dass sie bald kommt«, antwortete Winnifred besänftigend. »Heute ist hier die geschäftigste Nacht des Jahres.«
    Felina schnaubte und wandte sich ab.
    »Sie wollten gerade einige ernsthafte Erwägungen zur Sprache bringen?«, fragte Mallory.
    Winnifred nickte. »Wir müssen entscheiden, wie wir unsere Kräfte am besten einsetzen.«
    »Ich bin für Vorschläge offen«, sagte der Detektiv.
    »Ich denke, Sie sollten ins Morbidium zurückkehren.«
    »Wieso?«
    »Wenn Murgelström auftaucht, brauchen wir dort jemanden, der ihn erkennt.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das ist nicht nötig.«
    »Oh? Wieso nicht?«
    »Weil er nicht auftauchen wird, falls er in den Diebstahl verwickelt ist. Und wenn er doch auftaucht, wird er sich vorstellen. Ich denke, es wäre besser, wenn wir so ungefähr in einer Stunde im Morbidium anrufen und fragen, ob er schon eingetroffen ist.«
    »Das klingt sinnvoll, Mallory«, räumte Winnifred ein. »In Ordnung. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, uns bei der Suche nach Fliegenfänger Gillespie zu helfen.«
    »Und dem Grundy«, setzte er hinzu.
    »Wir möchten den Grundy nur konfrontieren, wenn es absolut nötig wird«, erklärte sie entschieden. »Wir überlassen es Mephisto, herauszufinden, ob der Grundy Rittersporn im Besitz hat oder nicht. Er hat dazu behutsamere Mittel als Sie oder ich.«
    »Mir ist an ihm nicht viel aufgefallen, das man als subtil bezeichnen könnte«, bemerkte Mallory.
    »Er ist vielleicht nicht wirklich gesellschaftsfähig«, sagte Winnifred, »aber er ist ein prima Magier. Glauben Sie mir.«
    »Dann denken Sie, wir sollten nach Fliegenfänger Gillespie suchen?«, fragte Mallory.
    »Er war der Letzte, der Rittersporn im Besitz hatte, und er ist viel weniger formidabel als der Grundy.« Sie legte eine nachdenkliche Pause ein. »Wenn wir uns aufteilen, können wir doppelt so viel Fläche absuchen.«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wo wir mit der Suche beginnen sollten.«
    »Er ist ein Verbrecher«, sagte Winnifred. »Suchen Sie in der Unterwelt. Ich habe das jedenfalls vor.«
    »Ich weiß nicht mal, wo ich die Unterwelt finde«, wandte Mallory trocken ein.
    »Machen Sie einige zwielichtige Gestalten ausfindig. Bringen Sie etwas Geld in Umlauf. Fragen Sie einen Polizisten.« Winnifred musterte ihn streng. »Sie sind ein Detektiv, Mallory. Sie finden eine Möglichkeit.«
    »Wir brauchen einen Treffpunkt«, sagte Mallory.
    »Mal sehen«, überlegte sie. »Das Morbidium liegt zu weit abseits, und auf dem Times Square herrscht in der Neujahrsnacht zu viel Gedränge.« Auf einmal lächelte sie. »Ich hab's! Wir treffen uns vor der New Yorker Börse!«
    »Wo liegt sie?«, fragte Mallory.
    »An der Wall Street.«
    »Ich wollte nur sichergehen, dass sie die gleiche Adresse hat wie in meiner Welt«, erklärte er. Er zögerte. »Nur aus Neugier: Was ist an der Börse so toll?«
    »Es ist ein zentraler Standort und wird vollständig verlassen sein. Am Neujahrstag werden dort keinerlei Geschäfte getätigt.«
    Er zuckte die Achseln. »Okay. Welchen Zeitpunkt schlagen Sie vor?«
    Winnifred blickte auf ihre Armbanduhr. »Es ist jetzt fast Viertel vor eins. Wie wäre es mit Viertel nach zwei?«
    »Das sind nur anderthalb Stunden«, gab er zu bedenken.
    »Ich bin Optimistin«, erklärte sie. »Und es ist schwieriger, ein Einhorn in Manhattan zu verstecken, als Sie vielleicht denken. Außerdem«, setzte sie hinzu, »werden wir bis dahin Informationen austauschen müssen.«
    Sie blickte auf, als der Kellner schließlich mit ihren Getränken auftauchte.
    »Danke«, sagte Mallory. »Was schulde ich Ihnen?«
    »Sechzig Cent«, sagte der Kellner.
    Mallory reichte ihm drei Vierteldoller, und der Mann entfernte sich wieder.
    »Das ist vielleicht eine Kneipe!«, sagte Mallory. »Ich schätze, ihnen hat auch niemand etwas von der Inflation erzählt.«
    »Ich glaube, das ist für dich«, sagte Winnifred und stellte die Sahne vor Felina. Das Katzenmädchen starrte Winnifred mürrisch an, griff dann nach dem Glas, trank es in einem Zug aus und drehte sich zur Wand um.
    »Nicht schlecht«, fand Mallory nach einem kleinen Schluck von seinem Grog. »Nebenbei: Ich frage mich schon die ganze Zeit, wie Sie zu einer Großwildjägerin geworden sind.«
    »Mein Manhattan erscheint Ihnen vielleicht neu und interessant«, erzählte Winnifred, »aber ich bin hier aufgewachsen. Ich wollte immer sehen, was hinter dem nächsten Hügel liegt, und die Wildnis

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