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Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns

Titel: Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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eine neue Einkommensquelle gefunden hatte.
    »Das ist sehr großzügig von Ihnen.«
    »Und was trinkt Ihre Freundin?«
    »Nichts«, sagte Mallory, während der Barkeeper ihm ein Glas Whiskey einschenkte. »Es scheint Ihnen nichts auszumachen, dass sie hier ist.«
    »Warum sollte es? Katzen stammen ursprünglich aus Irland, wissen Sie?«
    »Nein, das wusste ich nicht.«
    Der Barkeeper nickte. »Katzen, Whiskey, feines Leinen und Revolution - unsere vier Gaben an die Welt.«
    »Wie steht es um Leprechaune?«, fragte Mallory.
    »Das Kleine Volk?«, fragte der Barkeeper verächtlich. »Sie sind vielleicht Iren, aber wohl kaum ein Anlass für Stolz. Eine bösartige, unzuverlässige Lebensform, wenn Sie meine Meinung hören möchten.«
    »Kommen sie je hierher?«
    »Ich würde nie einen hier bedienen!«, brüllte der Barkeeper.
    »Redet ihr über die Engländer?«, fragte einer der alten Männer, die in der Ecke saßen. »Erschießen ist zu gut für sie!«
    »Nein«, sagte der Barkeeper. »Wir diskutieren über das Kleine Volk.«
    »Oh, die !«, sagte der Alte. »Erschießen ist für sie absolut passend.« Er blickte Mallory an. »Was halten Sie von den Engländern?«
    »Ich habe den Söhnen Erins gesagt, sie sollen meine Kunden nicht reizen!«, mahnte der Barkeeper drohend.
    »Ich versuche doch nur, ein nettes kleines Gespräch zu beginnen«, wandte der Alte ein. »Und achte du lieber auf das, was du sagst! Die Söhne Erins vergessen nicht, wer ihre Freunde sind.«
    »Viel eher vergessen sie, wer ihre Gläubiger sind«, erwiderte der Barkeeper in ätzendem Ton. »Oder möchtest du mal deine Rechnung begleichen?«
    »Vielleicht solltest du lieber in die alte Heimat zurückkehren«, feuerte der Alte zurück. »Amerika verwandelt dich langsam in einen kapitalistischen Blutsauger.«
    »Man findet aber in der alten Heimat nichts außer vielen Steinen und einem Haufen alter Männer, die in Pubs herumsitzen und Pläne für eine Revolution schmieden«, sagte ein Mann mittleren Alters mit roten Backen, der an einem anderen Tisch saß.
    »Das habe ich gehört, Fitzpatrick«, sagte der erste Alte, »und ich kann nur sagen: Wenn die Ritter vom Kleeblatt ein bisschen weniger reden und ein bisschen mehr kämpfen würden, könnten wir alle vielleicht in die alte Heimat zurückkehren.«
    »Hah!«, erwiderte Fitzpatrick. »Wann hätten die Söhne Erins je etwas anderes zur Strecke gebracht als eine Flasche Whiskey?«
    »Eine Provokation!«, rief der Alte und stand auf.
    »Wenn es eine war, dann sollte ich vielleicht lieber den Engländern vorschlagen, sie gegen euch zu benutzen!«, blaffte Fitzpatrick und stand ebenfalls auf.
    »Hättest du etwas dagegen, mit hinauszugehen und das zu wiederholen?«, fragte der Alte.
    »Ganz und gar nicht«, sagte Fitzpatrick, zog den Mantel aus, krempelte die Ärmel hoch und spuckte in die Hände. Er ging zur Tür. »Nach den Queensberry-Regeln?«, fragte er.
    »Absolut!«, bekräftigte der Alte, der einen Knüttel zur Hand nahm und ihm hinaus auf den Bürgersteig folgte.
    Drei oder vier Gäste folgten ihnen nach draußen, aber die Übrigen schenkten ihnen keinerlei Beachtung - abgesehen von Felina, die zum Fenster ging und neugierig das Gesicht darandrückte.
    »Geschieht das sehr oft?«, wollte Mallory wissen und wandte sich wieder zum Barkeeper um.
    »Nicht öfter als drei- oder viermal am Abend«, antwortete der Barkeeper, offensichtlich unbesorgt.
    »Vielleicht sollten wir sie lieber aufhalten«, schlug der Detektiv vor.
    »Da besteht keine Eile.«
    »Knüttel hin oder her, der Alte hat keine große Chance.«
    Der Barkeeper lächelte. »Sie schleudern sich einfach Beleidigungen an den Kopf, um richtig in Fahrt zu kommen - und ehe das geschieht, wird ihnen so kalt geworden sein, dass sie wieder hereinkommen.«
    »Sie meinen, die reden nur?«, wollte Mallory wissen.
    »Es besteht ein großer Unterschied dazwischen, über eine Revolution zu reden und eine anzuzetteln. Falls sie wirklich gern kämpften, würde man sie in Belfast antreffen, wie sie Bomben zünden.«
    »Und so etwas passiert jeden Abend?«
    Der Barkeeper nickte. »Außer sonntags.«
    »Warum sonntags nicht?«, fragte Mallory neugierig.
    »Wir haben sonntags geschlossen.«
    Felina kehrte zur Theke zurück und hockte sich auf den Schemel neben Mallory.
    »Ich dachte, du wolltest dir den Kampf ansehen«, sagte der Detektiv.
    »Sie tun nichts anderes, als sich anzuschreien«, antwortete sie achselzuckend. Auf einmal bannte eine Schale mit

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