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Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns

Titel: Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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Erdnüssen ihre Aufmerksamkeit, und sie spielte mit ihnen herum und arrangierte sie auf der Theke zu ganz einfachen Mustern.
    Der Barkeeper bemerkte, dass Mallorys Glas leer war. »Soll ich Ihnen nachschenken, O'Mallory?«
    »Wieso nicht?«, fragte Mallory und schob das Glas auf die Flasche zu. Er blickte den Barkeeper an. »Ich hätte auch gern ein paar Informationen.«
    »Falls ich sie habe, gehören sie Ihnen.«
    »Danke. Ich möchte gern erfahren, wo ich einen Leprechaun namens Fliegenfänger Gillespie finde.«
    »Nein, möchten Sie nicht«, sagte der Barkeeper. »Das ist ein gemeiner Kerl, dieser Gillespie.«
    »Das ist mir bekannt«, sagte Mallory, zückte seine Brieftasche und zeigte seine Detektivlizenz vor. »Er hat sich etwas angeeignet, das ihm nicht gehört. Ich wurde beauftragt, es zurückzuholen.«
    »Na, laus mich der Affe!«, rief der Barkeeper begeistert. »Ein echter Schnüffler, genau hier in meiner Kneipe!«
    »Können Sie mir helfen?«
    »Ich nicht, aber womöglich kann ich Sie jemandem vorstellen, der dazu in der Lage ist. Finnegan!«, brüllte er.
    Ein schlanker, bärtiger Mann mit rotbraunen Haaren, der einen zerknitterten Cordanzug trug, stand auf und kam an die Theke, und er hielt ein kleines Notizbuch in der Hand.
    »O'Mallory«, sagte der Barkeeper, »das ist Finnegan, unser Lokaldichter. Finnegan, sag hallo zu dem Detektiv John J. O'Mallory.«
    »Freut mich, Sie kennenzulernen«, sagte Finnegan.
    »Ebenso«, sagte Mallory. »Ich denke nicht, dass ich je einem Dichter begegnet bin. Haben Sie schon Bücher veröffentlicht?«
    »Ich bin unser unveröffentlichter Lokaldichter«, antwortete Finnegan mürrisch. »Die Liste der Märkte, die ich noch nicht erobert habe, ist wahrhaft phänomenal. Meine Werke wurden von allen abgelehnt, vom Playboy und Atlantic Monthly bis hin zu College-Publikationen, die nicht mit Geld, sondern mit Freiexemplaren bezahlen.« Finnegan unterbrach sich und schüttelte den Kopf. »Manchmal staune ich regelrecht über die Beständigkeit meines Misserfolgs.«
    »Worüber schreiben Sie?«, fragte Mallory.
    »Worüber schreibt denn jeder irische Dichter?«, entgegnete Finnegan ironisch. »Ich gebe die Schuld an meinem Scheitern gänzlich einem geheimen Konsortium britischer Herausgeber in hohen und einflussreichen Positionen.«
    »Er hat eine Menge Gedichte über das Kleine Volk geschrieben«, ergänzte der Barkeeper. Er wandte sich an Finnegan. »O'Mallory sucht nach Fliegenfänger Gillespie, und ich dachte mir, ein Experte über das Kleine Volk weiß vielleicht, wo der gerissene kleine Mistkerl steckt.«
    »Was hat er diesmal angestellt?«, fragte Finnegan und zündete sich eine übelriechende Pfeife an.
    »Raub.«
    »War es größer als ein Brotkasten?«, fragte Finnegan.
    »Verzeihung?«
    »Das war keine Scherzfrage, O'Mallory«, erklärte der Ire. »Bitte antworten Sie darauf.«
    »Viel größer«, sagte Mallory. »Wieso?«
    »Leprechaune bewahren Töpfe voller Gold auf«, antwortete Finnegan. »Ich dachte, das wüsste jeder. Oh, die sind übrigens nicht am Ende des Regenbogens zu finden - tatsächlich sind die meisten Goldtöpfe im Central oder Grammercy Park vergraben -, aber solange das, was er gestohlen hat, nicht in den Topf passt, müssen Sie zumindest nicht mit einer Schaufel danach suchen.«
    In diesem Augenblick betraten Fitzpatrick und der Alte sowie ihre Parteigänger wieder die Kneipe, die Arme kameradschaftlich um die Schulter des anderen gelegt.
    »Eine Lokalrunde!«, verkündete Fitzpatrick.
    »Richtig«, sagte der Alte. »Zu Ehren des neuen Bandes, das wir gerade zwischen den Söhnen Erins und den Rittern vom Kleeblatt geknüpft haben, zahle ich.«
    »Den Teufel wirst du«, entgegnete Fitzpatrick. »Es war mein Fehler. Ich zahle.«
    Er klatschte Geld auf den Tresen, und der Alte fegte es auf den Fußboden. »Die Söhne Erins zahlen, und das ist mein letztes Wort.«
    »Wärst du nur halb der Mann, für den du dich hältst, würdest du einen echten Iren zahlen lassen und deine Klappe halten!«, brüllte Fitzpatrick, warf dem Alten dessen Geld wieder zu und legte einen weiteren Schein auf die Theke.
    Der Alte spuckte auf den Geldschein, drehte sich auf den Fersen um und ging wieder zur Tür hinaus. Fitzpatrick folgte ihm und knurrte dabei Drohungen und Flüche. Felina warf ihnen einen Blick nach, blieb aber, wo sie war.
    »Ich denke, sie werden erneut einen Streit austragen, diesmal über die Frage, wer den letzten gewonnen hat«, sagte der Barkeeper.

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