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Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten

Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten

Titel: Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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gehöre nicht dazu«, erklärte Mallory. »Ich suche nach so jemandem.«
    »Oh, wir arrangieren hier keine Liebesverhältnisse, mein lieber Sir. Gehen Sie dazu ins Tanzstudio in der vierten Etage. Dort wirbt man mit dem Spezialgebiet ›Wie sich der Vamp den Mann krallt.‹ Da unten finden Sie immer eine schöne Auswahl.«
    »Ich suche nach einem jungen Mann, der zu den Neuverwandelten gehört.« sagte Mallory. »Ich hatte gehofft, er wäre hierhergekommen.«
    »Sind Sie der ... ah, Verwandler?«
    »Nur ein Freund. Falls er hier aufgetaucht ist, muss das in der zurückliegenden halben Stunde geschehen sein.«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Nein, seit unserem jüngsten Besucher sind mindestens zwei Stunden vergangen. Sie könnten es auf dem Ebbets Field versuchen; wie ich gehört habe, sind die Louisville-Schläger in der Stadt. Unsere Leute legen sich fast in den Sarg, wenn diese Mannschaft aufläuft.« Er erstickte beinahe an dem Versuch, ein selbstzufriedenes Glucksen zu unterdrücken.
    »Was ist mit Aristoteles Draconis?«, fragte Mallory, ohne auf den Kalauer einzugehen. »Groß, dürr, eindeutig kein Neuling auf diesem Gebiet.«
    »Nein, an so einen Namen würde ich mich erinnern.«
    »Okay«, sagte Mallory mit einer Grimasse. »Trotzdem danke.« Er wandte sich zum Gehen.
    »Ist Ihr junger Freund aus Amerika?«, fragte der Mann.
    »Ja.«
    »Zu schade. Die Firma Höhepunkt-Särge unten auf der achtundvierzigsten Etage hat ein Sonderangebot für Erde aus der Alten Heimat. Früher oder später wird Ihr junger Freund schlafen müssen – wenn auch wahrscheinlich nicht vor Tagesanbruch. Wenn er aus Transsilvanien stammt, müsste er sich ein Geschäft suchen, das seine Heimaterde vertreibt, es sei denn, er hätte schon welche mitgebracht. Und jetzt«, schloss er, »schließe ich das Büro bis morgen, wenn nichts weiter anliegt.«
    »Ich hätte erwartet, dass Sie die meisten Geschäfte nachts tätigen«, bemerkte Mallory.
    »Oh, absolut – aber heute ist All Hallows’ Eve, mein guter Sir. Es ist die Nacht, in der man den Mond anheult.« Er wirkte auf einmal verlegen. »Na ja, wenigstens anquiekt.«
    Mallory ging zur Tür. »Danke, dass Sie sich Zeit genommen haben.«
    »Tut mir leid, dass ich Ihnen nicht helfen konnte«, sagte der Mann. »Vielleicht möchten Sie aber die übliche Runde machen, ehe die Party wirklich voll losgeht.«
    »Die übliche Runde?«
    »Der junge Mann ist sich der anstehenden Transformation doch bewusst, oder? Ich meine, deshalb dachten Sie doch, dass er vielleicht hierhergekommen ist.«
    »Richtig.«
    »Na ja, dann muss er sich auf einige tiefgreifende Veränderungen des Lebenswandels vorbereiten. Zum Beispiel benötigt er Sonnencreme von außergewöhnlicher Stärke. Eine solche führen nicht mehr als ein halbes Dutzend Apotheken. Er ist auf stark polarisierte Gläser angewiesen – für die Nichteingeweihten eine Sonnenbrille. Früher oder später muss er sich Nahrung zuführen, sodass er zweifellos eine tragbare Ausrüstung für AIDS-Tests erwerben möchte, ehe er das Blut eines Opfers trinkt. Falls seine Eckzähne auch nur ansatzweise an die Ihres Freundes heranreichen ...« Er deutete auf McGuire. »... möchte er vielleicht einen kosmetischen Zahnarzt aufsuchen, ehe er sich noch durch die eigene Lippe beißt.«
    »Ein Vampir zu sein, das bringt viel mehr Probleme mit sich, als ich dachte«, bemerkte Mallory.
    »Oh, das tut es wirklich«, pflichtete ihm der Mann bei. »Falls Sie morgen erneut herkommen, können wir unser Gespräch fortsetzen, aber jetzt muss ich das Geschäft wirklich schließen.«
    Mallory verließ das Büro, gefolgt von dem korpulenten Mann, der die Tür abschloss und zum Fahrstuhl ging.
    »Irgendwas erfahren?«, fragte McGuire.
    »Ein bisschen was über Vampire«, antwortete der Detektiv. »Nichts über Rupert oder Draconis.«
    »Nach wie vor brennen ein paar Lichter«, sagte McGuire.
    »Wir sehen nach, aber ich denke nicht, dass wir etwas finden.«
    Sie machten sich auf den Weg den Flur entlang, und Mallory las im Vorbeigehen die Schilder laut ab: »Die Anonymen Anämiker ... Transformationen GmbH ... Club der einsamen Adern ... Weißt du, hätte ich nicht die Bissspuren bei Winnifred und dem Jungen gesehen, fiele es mir schwer, an einige dieser Dinge zu glauben.«
    McGuire blieb auf einmal vor einem Geschäft für Herrenartikel stehen. »Sieh dir mal diese Samtcapes an!«, rief er. »Für so ein Cape würde ich einen Mord begehen!«
    »Ich denke, das ist vielleicht

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