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Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten

Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten

Titel: Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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dort sind.«
    »Verstanden«, sagte Mallory und wich zurück, als die Polizisten vortraten, um Rupert aufzuheben und auf den Wagen zu legen.
    »Es tut mir leid«, sagte McGuire, während der Leichenwagen losfuhr und sich die Menge allmählich zerstreute.
    »Da stimmt etwas nicht«, fand Mallory.
    »Ich weiß. Dein Klient ist tot.«
    Mallory schüttelte den Kopf. »Er ist nicht mein Klient. Er ist Winnifreds Neffe. Etwas anderes stimmt hier nicht.«
    »Was könnte noch weniger stimmen, als dass man tot ist?«, wollte McGuire wissen.
    »Der Junge ist um sein Leben gelaufen«, erklärte Mallory. »Er hatte eine Todesangst vor Aristoteles Draconis, dem Typ, der ihm in den Hals biss und ihn auf den Weg zum Vampirismus brachte, richtig?«
    »Ja und?«, fragte McGuire und versuchte daraus schlau zu werden, worauf der Detektiv hinauswollte.
    »Nun, wenn der Polizist recht hatte, dann wurde Rupert nicht von einem Vampir umgebracht«, sagte Mallory. »Keine frischen Bisswunden.«
    »Manchmal sind Schock und Angst der Grund«, wandte McGuire ein.
    »Weißt du das aus persönlicher Erfahrung?«, fragte Mallory süffisant.
    Der kleine Vampir trat unbehaglich von einem Bein auf das andere. »Ich glaube, ich habe es irgendwo gelesen.«
    »Da gibt es noch ein weiteres Problem.«
    »Welches?«
    »Dieser Draconis ist Europäer. Er schnappte sich den Jungen während der Überfahrt auf dem Schiff, aber es fiele ihm auch nicht leichter als dir, nachts einen Fremden in einer ihm nicht vertrauten Sieben-Millionen-Stadt zu finden.«
    »Verzeihung?«, fragte McGuire und richtete sich zu seiner vollen, wenngleich wenig eindrucksvollen Größe auf.
    »Verdammt, Bats! Du wusstest, nach wem wir suchen, du lebst in dieser Stadt, und du hattest einfach keine Ahnung. Draconis ist hier fremd; er hat vermutlich Auftraggeber für die Lesung – ich bin sicher, dass sie ihm die Überfahrt bezahlt haben und für ihr Geld Leistung sehen möchten –, und er muss um elf Uhr auf der Bühne sein. Was, wenn er den Jungen tatsächlich gefunden hat, aber den Rückweg nicht mehr weiß? Er muss sich denken können, dass der Junge zumindest einem Freund oder Familienmitglied erzählt hat, was ihm widerfahren ist. Ich habe die Sache aus dem falschen Blickwinkel betrachtet. Ich denke mir, dass Draconis seit seiner Ankunft keinen Gedanken mehr an den Jungen verschwendet hat oder jetzt fast ebenso viel Angst hat wie der Junge zuvor.«
    »Angst?«, echote McGuire. »Wovor?«
    »Das weiß ich erst, sobald ich mit ihm gesprochen habe.« Mallory seufzte. »Inzwischen suche ich das Leichenschauhaus auf, identifiziere die Leiche und frage mal nach, was ihn nun wirklich umgebracht hat. Durchaus möglich, dass sich der Bulle geirrt hat. Fehlende Bisswunden am Hals heißen noch nicht, dass niemand die Krampfadern entleert hat.«
    »Was für eine widerwärtige Vorstellung!«, fand McGuire. Er zögerte und dachte nach. »Aber schmackhaft.«
    »In Ordnung«, sagte Mallory, blieb stehen und starrte auf den kleinen Vampir hinab. »Ich weiß nicht, womit ich es hier zu tun habe, und habe so ein Gefühl, als bräuchte ich jeden Schutz, den ich nur kriegen kann.«
    »Leihe dir die Nitro Express deiner Partnerin«, schlug McGuire vor.
    »Ich kann nicht mit einer Elefantenbüchse in der Hand durch Manhattan wandern.«
    »Wieso nicht?«, wollte der Vampir wissen. »Hunderte tun das täglich. Womöglich Tausende.«
    »Vergiss es.«
    »Ich habe es vergessen. Aber das ist ein sehr verwirrendes Gespräch.«
    »Ich möchte, dass du nachdenkst«, sagte Mallory. »Wovor fürchten sich Vampire am meisten?«
    »Hohen Cholesterinwerten?«, fragte McGuire unsicher.
    »Ach komm schon, Bats!«, sagte Mallory gereizt. »Das ist kein Schulquiz und auch keine Fangfrage. Wenn sich zwei Vampire – strapazieren wir mal die Glaubhaftigkeit und nehmen an, dass sie noch furchtloser sind als du – auf mich stürzen, was würde sie abschrecken?«
    »Nichts. Wir sind ein sehr kühner, mutiger Haufen.«
    »Es existiert nichts, was alle Vampire fürchten?«, beharrte Mallory. »Kreuze, Knoblauch, irgendwas?«
    McGuire schüttelte den Kopf. »Im Grunde nicht. Du musst dir eines klarmachen: Ich bin viel sensibler und gefühlsbetonter als die meisten meiner Art.«
    Eine schwarze Katze schoss aus dem Dunkeln hervor und kreuzte ihren Weg.
    »Oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott!«, schrie McGuire panisch. »Drehen wir lieber um und nehmen einen anderen Weg.«
    »Sie ist dir schon über den Weg gelaufen«, sagte

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