Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten
Mallory. »Jeglicher Schaden ist damit schon eingetreten.«
»Wovon redest du da?«, kreischte der kleine Vampir. »Sie hat Krallen, oder? Und Zähne! Und sie sieht im Dunkeln besser als eine Fledermaus!«
Mallory machte schmale Augen.
»Und das gefällt Vampiren nicht?«
»Es ist uns ganz klar ein Gräuel! Biegen wir lieber in eine Nebenstraße ab. Sie kommt vielleicht zurück!«
»Vielleicht begegnen wir auf einer Nebenstraße einer weiteren Katze«, deutete Mallory an.
»Du ruinierst meine Verdauung, und dabei habe ich noch nicht mal etwas gegessen!«, jammerte der Vampir.
»Danke, Bats«, sagte Mallory. »Du hast mir erklärt, welche Waffe ich mitnehmen sollte.«
»Ich? Wirklich?«, fragte McGuire und wölbte stolz die Brust hervor. Auf einmal runzelte er verwirrt die Stirn. »Was für eine Waffe?«
»Eine von der ineffizienten Sorte«, räumte der Detektiv ein, »aber sie ist das Beste, was ich kurzfristig und mit begrenzten Erkenntnissen beschaffen kann.«
»Wo findest du diese Waffe?«
»Sofern ich mit meiner Vermutung nicht danebenliege, schläft sie auf dem Kühlschrank in meinem Büro«, antwortete Mallory.
KAPITEL 7
21:42 U HR BIS 21:47 U HR
Mallory öffnete die Tür zum Büro und schaltete das Licht ein.
Das Erste, was McGuire sah, waren die zwei Playmates (auf die Winnifred mit einem Magic Marker minutiös Unterwäsche gezeichnet hatte) an der Wand hinter Mallorys Schreibtisch. Dann kam das Foto von Flyaway, der zur Startposition stolzierte; es wurde allmählich schwierig, darauf noch ein Detail zu erkennen, nachdem Mallory Hunderte Male Darts darauf geworfen hatte. Die allgegenwärtige Racing Form lag auf dem Schreibtisch des Detektivs. Auf Winnifreds Schreibtisch befanden sich frisch geschnittene Rosen und eine Ausgabe der Gedichte Byrons. Von Felina war jedoch nichts zu sehen.
»Gott sei Dank, sie ist weg!«, flüsterte McGuire und seufzte erleichtert.
»Niemand sonst würde es mit ihr aushalten«, wandte Mallory ein. »Sie ist hier.«
»Bist du auch sicher, dass sie keine Vampire frisst?«, fragte McGuire nervös.
»Nur wenn ich Hunger habe«, schnurrte eine weibliche Stimme vom Kühlschrank im Nebenzimmer aus.
»Nur wenn sie Hunger hat«, wiederholte Mallory.
»Hat sie gerade Hunger?«, fragte McGuire und trat zögernd in den Raum, während er forschend in Schatten und Winkel blickte.
»Ich habe immer Hunger«, sagte die Stimme.
»Das reicht!«, sagte McGuire. »War nett, dich kennengelernt zu haben, Mallory, und ich bin sicher, dass du deinen Mann erwischen wirst. Oder deine Fledermaus. Oder was auch immer.«
Er drehte sich um und machte sich auf den Weg zur Tür, aber Mallory packte ihn am Kragen und zerrte ihn zurück, obwohl McGuires kurze Beine weiterhin Laufbewegungen machten.
»Beruhige dich«, verlangte der Detektiv. »Felina, komm her.«
»Bitte mich«, schnurrte Felina.
»Das brauche ich nicht«, entgegnete Mallory.
»Nein?«, fragte Felina verdutzt. »Wieso nicht?«
»Weil ich an einem Fall arbeite und es eilig habe, und wenn du nicht sofort herüberkommst, gehe ich, und es ist niemand mehr da, der dich füttert.«
»Dann fresse ich einfach deinen Freund.«
»Er begleitet mich.«
»Und Vampire schmecken grauenhaft!«, setzte McGuire eindringlich hinzu.
»Oh, okay«, sagte Felina, und auf einmal schossen neunzig Pfund Fell und Sehnen, weiblich, durch die Luft, schlugen ein Rad über Mallorys Schreibtisch und landeten direkt neben ihm auf den Füßen.
»Er sieht nicht besonders schmackhaft aus«, fand sie, während sie McGuire anstarrte. »Stand das Schwächste im Wurf zum Verkauf?«
»Er heißt McGuire«, erklärte Mallory, »und arbeitet für uns. Ich möchte nicht, dass du ihm wehtust.«
Felina ging einmal um den kleinen Vampir herum, der sie nervös im Auge behielt.
»Ich darf ihm nicht wehtun?«
»Das ist richtig.«
Sie musterte ihn ausgiebig. »Das verlangt mir alles ab, aber ich kann es schaffen.«
»Was schaffen?«, wollte McGuire unbehaglich wissen.
»Dich so schnell töten, dass es nicht wehtut.«
»Ich glaube nicht, dass du mir zugehört hast«, sagte Mallory und hielt seinen Griff um den Hemdkragen des Vampirs aufrecht, während dieser zur Tür zu stürmen versuchte. »Er ist ein Freund. Du wirst ihm nichts tun. Hast du verstanden?«
»Ja«, sagte Felina.
»Gut.«
»Nein«, sagte Felina. »Kann sein. Vielleicht. Möglich.«
»Ich möchte es mal in Begriffe fassen, die du verstehst«, fuhr Mallory fort. »Wenn du ihm etwas tust,
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