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Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten

Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten

Titel: Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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Feigling«, sagte Mallory. »Daran kannst du ebenso wenig ändern wie an der Tatsache, dass du ein Vampir bist.«
    »Aber es kling so ... so krass, wenn du das so aussprichst.«
    »Ich habe nicht genug Zeit, um es schönzureden«, sagte Mallory. »Ich muss Draconis treffen.«
    »Ich warte gleich vor der Tür und halte mich bereit, hineinzustürmen und alle zu retten«, bot ihm McGuire an.
    »Was immer dich glücklich macht«, sagte Mallory. Er ging auf einen ältlichen Troll in einer Wachuniform zu. »Hallo, Alterchen«, sagte er und schnippte ihm einen Vierteldollar zu. »Wo finde ich Draconis’ Garderobe?«
    Der alte Troll steckte sich den Vierteldollar in den Mund und biss darauf.
    »Er ist echt«, versicherte ihm Mallory.
    »Ich weiß«, sagte der Troll unglücklich. »Haben Sie irgendwelche aus Schokolade?«
    »Sind mir gerade ausgegangen«, antwortete Mallory.
    »Oh, na ja«, sagte der Troll achselzuckend. Er steckte den Vierteldollar ein. »Dritte Tür links.«
    »Ist er allein?«
    »Woher zum Teufel soll ich das wissen?«
    »Okay«, sagte der Detektiv und nahm Kurs auf die genannte Tür. »Danke, Alterchen.«
    »Nichts zu danken. Außerdem heiße ich Thukydides.«
    »Wirklich?«
    »Nee ... klingt aber besser als Ethelbert.«
    Mallory blieb vor der Garderobentür stehen und wandte sich an Felina: »Du kommst mit.« Dann an McGuire: »Du wartest hier draußen.«
    Er klopfte an. Keinerlei Reaktion folgte. Er drehte den Türgriff und öffnete die Tür.
    Auf einmal ertönte eine Stimme: »Keinen Schritt weiter, wenn Ihnen Ihr Leben lieb ist!«

KAPITEL 12
    23:22 U HR BIS 23:43 U HR
    Mallory trat einen Schritt weit ein, die Hände vorgestreckt, die Handflächen nach oben gerichtet.
    »Ich bin unbewaffnet«, sagte er. »Ich möchte nur reden.«
    »Natürlich bist du bewaffnet«, entgegnete die zischende Stimme. »Du hast zwei dabei, die ich sehen kann, und wer weiß schon, wie viele mehr du verdammt noch mal unter diesem Trenchcoat versteckst?«
    Auf einmal tauchte eine reptilienhafte Kreatur aus einem dunklen Winkel der Garderobe auf. Die Haut war grün, rau und schuppig; zwei Flügel ragten aus dem Rücken auf; die Hände waren klauenhaft; die Füße bestanden aus richtigen Klauen, und das Gesicht stellte eine Mischung aus dem einer Schlange und dem eines Krokodils dar. Die Kreatur trug einen Lederharnisch und hielt einen Speer in der Hand.
    »Weißt du«, sagte Mallory, während er sie anstarrte, »wenn mich jemand fragte, ob du ein Tier, ein Gemüse oder ein Mineral bist, würde meine einzige Antwort lauten: vermutlich.«
    »Du solltest lieber keine dicke Lippe riskieren, Bürschchen«, entgegnete die Kreatur. »Du und deine Katze, ihr steckt tief in Schwierigkeiten.«
    »Ich möchte nur mit Aristoteles Draconis reden«, sagte Mallory.
    »Ja klar, das behaupten alle. Und am nächsten Tag steht ein Interview in der Zeitung, worin er am laufenden Meter falsch zitiert wird, und wem wird dann die Schuld in die Schuhe geschoben? Uns!«
    »Wer seid ihr?«
    »Ich gehöre einer Gruppe an, die seine Anreise bezahlt und seine Tour gebucht hat«, antwortete die Kreatur.
    »Wie nennt ihr euch?«, erkundigte sich Mallory.
    »Natürlich die Drachenschreiber.«
    »Euer Club besteht aus schreibenden Drachen?«
    »Wir sind eine Gilde! Und Draconis ist unsere spirituelle Leitfigur.«
    »Und ihr seid alle Dichter?«
    »Ganz und gar nicht«, erwiderte der Drache. »Wir haben einen Science-Fiction-Autor in unseren Reihen, einen Western-Autor, zwei Verfasser von Spionagethrillern und siebenunddreißig Autoren von Liebesromanen.« Er rümpfte die Nase. »Drachen verkaufen sich anscheinend nicht. Ich wünschte, ich wüsste, wie so viele ansonsten begabte Schriftsteller sich so viele Liebesgeschichten über Vampire ausdenken können.«
    »Und was schreibst du?«
    »Ich? Ich schreibe abgebrühte Geschichten über Privatdetektive. Haben Sie jemals von Wings O’Bannon gehört? Das ist meine Hauptfigur.«
    »Nein, ich fürchte, das habe ich nicht.«
    »Verdammt!«, murrte der Drache. »Was nützt es, der größte lebende Prosaautor zu sein, wenn man von seinem aktuellen Buch nur sechshunderteinundfünfzig Exemplare verkauft hat – und die Hälfte davon noch an Verwandte ging?«
    »Wie kommt es dann, dass du gerade nicht mit Schreiben beschäftigt bist?«, wollte Mallory wissen.
    »Muss schließlich meinen Lebensunterhalt verdienen«, antwortete der Drache. »Schreiben ist ja gut und schön, aber mein Verleger ist drei Jahre mit dem

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