Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten
McGuire.
»Molchauge. Pulverisierte Gorgonennägel. Backnatron. Zwei Harpyienfedern. Gering dosiertes Aspirin. Lorbeerblätter. Pfirsichnektar. Und Erdnussbutter.«
Feinstein wandte sich an den Computer. »Existiert irgendeine Mixtur, die all diese Zutaten benötigt?«
»Redest du mit mir?«, fragte der Computer.
»Das weißt du doch.«
»Ich habe einen Namen.«
Feinstein seufzte. »In Ordnung. Süßer Fratz, existiert irgendetwas, das alle diese Zutaten benötigt?«
»Aber sicher doch, Schätzchen«, antwortete der Computer. »Es ist ein Gegenmittel.«
»Gegen was?«
»Ein Vampirspray.«
»Jemand hat ihn besprüht?«, fragte Mallory.
»Nicht unbedingt«, antwortete der Computer.
»Könntest du das bitte erklären?«, bat der Detektiv.
»Nur wenn du mich Zuckerschnute nennst.«
»Könntest du das erklären, Zuckerschnute?«, fragte Mallory, der allmählich Mitgefühl für Feinstein entwickelte.
»Manche Geschäfte beauftragen Schädlingsbekämpfer damit, ihre Räume mit einer Lösung zu besprühen, die Vampire abstößt. Der Rückstand reicht, um Vampiren ernsthaftes Unbehagen zu bereiten. Dazu müssen sie nicht selbst besprüht werden.«
»Man findet sicher Dutzende Firmen für Schädlingsbekämpfung in Manhattan«, sagte Mallory grimmig. »Das könnte ewig dauern.«
»Nicht unbedingt«, sagte der Computer.
»Wieso nicht?«
»Das habe ich nicht gehört.«
»Wieso nicht, Zuckerschnute?«
»Der Pfirsichnektar ist verräterisch«, antwortete der Computer. »Das einzige Unternehmen, das ihn für sein Gegenmittel benutzt, ist der Kammerjägerdienst des Schrägen Peter.«
»Wo findet man den?«
Stille.
»Wo findet man den, Zuckerschnute?«
»An der Ecke Höllenpein und Rache.«
»Wo zum Teufel liegt das?«, fragte Mallory.
»Im Greenwich Village«, antwortete Nathan. »Ich kenne den Weg.«
»Danke, Albert«, sagte Mallory und schüttelte dem Hacker die Hand. »Jetzt sind wir quitt.« Er drehte sich zur Tür um.
»Noch eine Minute, Mallory«, sagte Feinstein. »Ich hätte es lieber, wenn du mir jetzt was schuldest.«
Mallory musterte ihn neugierig.
»Süßer Fratz, überprüfe mal den Inhaber der TransEx-Karte, der du gerade nachgespürt hast. Er muss eine Sozialversicherungsnummer haben oder einen Pass oder irgendetwas. Sieh mal, was du über ihn herausfindest. Und drucke auch das aus.«
»Verstanden, Zuckerjunge«, sagte der Computer. »Suche läuft ...«
»Ich bin schon zu lange auf den Beinen«, sagte Mallory. »Ich hätte selbst daran denken müssen.«
»Mach dir darüber keinen Kummer«, riet ihm Feinstein. »Wir können nicht alle Genies sein, deren IQ-Werte die Skala sprengen.«
»Ich schätze, wir können auch nicht alle dermaßen bescheiden sein«, sagte Mallory.
»Hier ist es, Darling«, meldete sich der Computer.
Feinstein zog das Papier aus dem Drucker.
»Das kitzelt!«, kicherte der Computer.
»Na, das ist jetzt aber wirklich interessant«, sagte Feinstein, während er den Ausdruck las.
»Was denn?«
»Die Karte ist auf einen gewissen Vlad Drachma registriert, aber das ist nicht sein richtiger Name.«
»Ich habe das schreckliche Gefühl, dass mir nicht gefallen wird, was du als Nächstes sagst«, brummte Mallory unglücklich.
»Sein richtiger Name oder zumindest der Name, den er in den zurückliegenden Jahrhunderten in Transsilvanien benutzt hat, lautet Vlad Dracule.«
»Scheiße!«, schimpfte Mallory. »Ich wusste, dass du das sagen würdest!« Er zögerte. »Nun, was hast du da sonst noch?«
»Ich beneide dich wirklich nicht, Mallory«, sagte Feinstein aufrichtig.
»Oh?«
Der Hacker hielt das Papier hoch. »Dieser Dracule ist ein schlimmer Finger.«
KAPITEL 23
03:20 U HR BIS 03:37 U HR
»Welchen Punkt laufen wir jetzt an?«, fragte McGuire, als sie Feinsteins Wohnung verließen.
»Ich denke, das dürfte auf der Hand liegen, Bats«, antwortete Mallory. »Felina, sag es ihm!«
»Den Fischmarkt«, sagte Felina.
»Na ja, vielleicht liegt es weniger klar auf der Hand, als ich dachte«, räumte der Detektiv ein. »Wir suchen den Kammerjägerdienst des Schrägen Peter auf.«
»Wieso?«, wollte McGuire wissen. »Welche Sprühlösung auch immer er benutzt, sie hat Vlad nicht umgebracht.«
Mallory starrte McGuire lange an. »Wenn man zum Vampir wird, verliert man dann das halbe Gehirn?«
»Ich denke nicht«, antwortete McGuire. »Wieso?«
»Hab mich nur gefragt«, sagte Mallory. »Wir suchen den Schrägen Peter auf, weil wir von der vernünftigen Annahme
Weitere Kostenlose Bücher