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Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Titel: Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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Mallory, »kennst du irgendeine Regel, derzufolge du einem Goblin nicht das Gesicht herunterreißen darfst?«
    Sie zeigte ein Raubtierlächeln und schüttelte den Kopf.
    »Bist du sicher, dass du das tun möchtest?«, wollte Smith wissen. »Du stehst hier dem Typ gegenüber, der damals in Shanghai ganz allein einem Dorf voller tobender chinesischer Leprechaune standgehalten hat.« Er zögerte. »Natürlich hat geholfen, dass ich eine Maschinenpistole hatte und sie nur unbewaffnete Bauern waren, aber trotzdem …«
    Felina tat einen weiteren Schritt auf ihn zu.
    »In Ordnung, Katzenwesen«, sagte der Goblin, »bereite dich auf den Tod vor!«
    Er beugte sich zu einer Kampfposition vor und stieß unvermittelt einen durchdringenden Schrei aus.
    »Mit Geschrei machst du ihr keine Angst«, sagte Mallory.
    »Das war kein Angriffsschrei«, krächzte der Goblin. »Es war ein Schmerzensschrei!«
    »Oh ja?«
    »Ich habe mir eine Bandscheibe verrenkt«, ächzte er. »Ich kann mich nicht mehr aufrichten.«
    »Es macht gar keinen Spaß, ihm das Gesicht abzureißen, wenn er sich gar nicht wehren kann«, fand Felina.
    »Wann hat es dir je Kopfzerbrechen bereitet, dass sich deine Beute nicht wehren kann?«, fragte Mallory neugierig.
    »Du hast Recht, John Justin«, entschuldigte sie sich. »Ich habe nicht richtig nachgedacht. Ich töte ihn jetzt.«
    »Nein!«, schrie Tschu En-lai Smith.
    »Ein andermal«, sagte Mallory zu dem Katzenmädchen.
    »Danke«, sagte der Goblin.
    »Gern geschehen«, sagte Mallory und traf Anstalten, in Richtung auf das Drachengehege weiterzugehen.
    »Ihr werdet mich doch nicht so hier stehen lassen, oder?«, wollte der Goblin wissen.
    »Na ja, du hattest schließlich vor, mich umzubringen, erinnerst du dich?«
    »Mein heißblütiges Naturell hat mich überwältigt. Es war ungehobelt von mir, dass ich dir den Kopf abreißen und auf den Halsstumpf spucken wollte, und ich bedaure aufrichtig, dass ich davon gesprochen habe.«
    »Ich verzeihe dir«, sagte Mallory. »Wir stehen nun im Begriff, zu spät zu einer Verabredung zu erscheinen, also …«
    »Nehmt mich mit!«, rief der Goblin.
    »In dem Zustand?«, fragte Jeeves, der die kleine Szene gebannt verfolgt hatte.
    »Hilf mir, mich aufzurichten, und ich bin schon wieder in Ordnung.«
    Jeeves ging einmal um den vorgebeugten Goblin herum. »Welches Verfahren schlägst du vor?«, wollte er wissen. »Ich schätze, ich könnte dir ein Knie in den Rücken drücken und die Arme nach hinten ziehen und …«
    »Die Behandlung klingt schlimmer als das Problem«, beschwerte sich der Goblin.
    »Also dann«, sagte Jeeves, »könnte ich dich mit den Händen an einen Baum hängen, damit du dich streckst – nur habe ich kein Seil bei mir.«
    »Felina«, sagte Mallory, »hilf ihm, sich aufzurichten.«
    Das nach wie vor lächelnde Katzenmädchen trat an Tschu En-lai Smith heran, streckte einen Zeigefinger aus, griff damit unter sein Kinn und drückte nach oben – und dem Druck folgend richtete er sich auf, bis er wenige Sekunden später aufrecht stand.
    »Danke«, sagte er. »Sie ist eine ganz schöne Waffe, dieses Katzenwesen.«
    »Man muss nur wissen, wie man damit zielt«, sagte Mallory.
    »Also, darf ich nun mitkommen?«, fragte der Goblin.
    »Ach zum Teufel«, sagte Mallory und zuckte dabei die Achseln, »man hat schon auf mich geschossen. Wer weiß? Ich brauche vielleicht zwei Leibwächter, ehe dieser Fall abgeschlossen ist.«
    »Fall?«, wiederholte der Goblin.
    »Ich bin Detektiv.«
    »Hast du auch eine sexsüchtige Sekretärin, die Velma heißt? Ich habe gehört, dass das zur Stellenbeschreibung gehört.«
    »Nein«, entgegnete Mallory. »Ich habe eine Partnerin, die süchtig nach Liebesromanen ist und danach, auf Dinge zu schießen, eine Bürokatze, die der wandelnde Heißhunger ist, und einen Zauberspiegel mit einer herablassenden Einstellung.«
    »Schade«, sagte der Goblin mitfühlend. »Was für einem Fall gehen wir nach?«
    »Wir suchen einen gestohlenen Drachen.«
    »Gut!«, begeisterte sich der Goblin. »Drachen zu finden, das gehört zu den Dingen, in denen ich am besten bin.«
    »Genau wie Kämpfen, nicht wahr?«, fragte Mallory.
    »Ich stichle dich nicht, weil du keine Velma hast, und du stichelst mich nicht wegen meiner verschobenen Bandscheibe, okay?«
    »Abgemacht«, sagte Mallory. Er blickte auf die Uhr. »Und jetzt müssen wir uns wirklich beeilen.« Er machte sich auf den Weg zum Drachengehege. »Wie sollen wir dich anreden?«
    »Alle meine Freunde

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