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Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Titel: Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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wandte sich wieder Mallory zu. »Sechs nach zwo, und du bist trotzdem nicht um zwei Uhr morgens hier, um eine Wette zu platzieren, aber ich fände es toll, wenn du mich widerlegst.«
    »Wirst du je wieder ein Büro mieten?«, fragte Mallory.
    »Du sitzt darin«, entgegnete Harry. »Die meisten meiner Kunden landen letztlich hier, und mein Leibmagier hat zudem die Herrentoilette zu seinem Büro gewählt. Achte auf all die schwarzen Kerzen, wenn du dort einen Besuch abstattest«, setzte er im Vertrauen hinzu. Er verschränkte die Hände auf dem Tisch. »Nun, was kann ich für dich tun? Schließlich läuft Flyaway diese Woche nicht, soweit ich weiß. Na ja«, fuhr er fort, »jedenfalls nicht bei einem richtigen Rennen.«
    »Was meinst du damit?«, fragte Mallory, der für den Moment abgelenkt war.
    »Du weißt doch, dass manchmal öffentliche Aktionen für gute Zwecke laufen, zum Beispiel, dass ein Footballspieler oder ein Läuferstar gegen ein Pferd antritt?«
    »Ja doch, aber das ist reine Show«, sagte Mallory. »Die Rennbahnen gestatten keine Wetten darauf.«
    Harry der Buchmacher lächelte. »Sehe ich nach einer Rennbahn aus?«
    »Also läuft Flyaway ein Rennen gegen einen Menschen?«, fragte Mallory. »Gegen wen tritt er an? Den Wide Receiver der Mauve Devils? Oder vielleicht den Jungen von der Miskatonic University, der den Weltrekord über hundert Meter hält?«
    »Der wurde ihm aberkannt«, antwortete Harry.
    »Der Rekord?«, fragte Mallory. »Warum?«
    »Ich vermute, du hast nicht gesehen, was hinter ihm her war«, gab Harry zu bedenken.
    »Gegen wen also tritt Flyaway an?«
    »Einen ehemaligen Bergsteiger namens Lester Glover.«
    »Schnell?«, fragte Mallory.
    »Na ja, es heißt, er wäre verdammt schnell den Pike’s Peak wieder herabgekommen«, räumte Harry ein. »Ich habe gehört, dass er in Mr Guinness’ Buch der Rekorde aufgenommen wird.«
    »Dann muss er gut zu Fuß sein«, meinte Winnifred. »Diese Bergpfade sind manchmal ganz schön heikel.«
    »Ich glaube nicht, dass er je einen zu sehen bekommen hat«, sagte Harry. »Er ist auf einem Felsvorsprung ausgerutscht und schaffte den Berg vom Gipfel bis zum Sockel glatt in zweiundzwanzig Sekunden.«
    »Das klingt schmerzhaft«, fand Winnifred.
    »In den ersten einundzwanzig Sekunden hat er gar nichts gespürt«, wandte Harry ein. »Jedenfalls wurden ihm beide Beine amputiert. Er muss eine Sauerstoffflasche benutzen und sitzt natürlich im Rollstuhl, und ich glaube mich zu entsinnen, dass auch der linke Arm nicht mehr richtig einsetzbar ist.«
    »Und er ist Flyaways Gegner?«, fragte Mallory. »Das wird ein Gemetzel.«
    »Die meisten Quotenmacher stimmen dir zu.«
    »Wie lautet denn die Quote?«, fragte Mallory.
    Harry verzog das Gesicht. »Mehr als achtzig zu eins kann ich dir nicht anbieten«, sagte er.
    »Ein Fünf-Cent-Stück für eine Vier-Dollar-Wette?«
    »Nein, dreihundertzwanzig Dollar für eine Vier-Dollar-Wette.«
    Mallory schüttelte frustriert den Kopf. »Du verstehst nicht: Ich setze nicht auf Glover. Ich setze auf Flyaway.«
    »Ich weiß.«
    »Und er ist ein Achtzig-zu-eins-Außenseiter im Rennen gegen einen Mann ohne Beine, aber mit Sauerstoffflasche?«
    »Diese Quote scheint mir passend, John Justin«, sagte Winnifred.
    »Ich will ehrlich mit dir sein, Mallory«, sagte Harry. »Bei den meisten meiner Konkurrenten kannst du Quoten von mehr als hundert zu eins erhalten.«
    Winnifred sah mit finsterer Missbilligung zu, wie Mallory einen Zwanziger hervorholte und bei Harry berappte. »Auf Flyaways Nase.«
    »Abgemacht«, sagte Harry, nahm den Schein entgegen und stopfte ihn sich in die Tasche. »Ich hoffe, dein Tag war bislang gut, ehe dich jetzt dieses furchtbare Missgeschick ereilt hat.«
    »Ich hatte fast vergessen, warum wir überhaupt hier sind«, sagte Mallory. »Wir benötigen Informationen.«
    »Gewiss«, sagte Harry. »Als Erstes habe ich die Information für dich, dass jemand, der auf Flyaway setzt, nicht die hellste Birne in der Lampe ist.«
    »Gestatte mir, erst meine Fragen zu stellen; dann kannst du mir erzählen, wie doof ich bin, okay?«, schlug Mallory vor.
    »Das Parkett ist dein«, antwortete Harry. Ein zorniges nichtmenschliches Knurren ertönte unter dem Tisch. »Der Tisch ist dein«, korrigierte sich Harry.
    »Ich habe einen Klienten, der den Favoriten für die morgige Eastminster-Ausstellung besitzt. Na ja, die heutige.«
    »Gut«, fand Harry. Er gab Joey Chicago einen Wink. »Ich vermute, das läuft auf Vorschussbasis;

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