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Juwel meines Herzens

Juwel meines Herzens

Titel: Juwel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cheryl Howe
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dass er sich auch darüber hinaus um sie kümmern würde, sollte er nicht überleben. Er glaubte zwar nicht mehr daran, dass sich zwischen ihnen eine Romanze entspinnen könnte, aber Tyrell war ein guter Mann, der nicht nur eine Mutter, sondern auch drei Schwestern hatte. Er wusste besser als die meisten, was Frauen brauchten. Und er war, obwohl seine sexuellen Vorlieben sich an der Grenze zum Extremen bewegten, ein ehrbarer Mann. Dass er so leidenschaftlich gegen das war, was Nolan meinte, nun beweisen zu müssen, könnte sogar darauf hindeuten, dass er ein besserer Mann war als er.
    Obwohl Nolan an die Revolution glaubte und mit aller Macht für die Patrioten kämpfen wollte, war sein Verlangen, Bellamy doch noch zu besiegen, größer als seine Verpflichtung im Dienste der amerikanischen Sache. Noch nicht einmal die Aussicht auf den Schatz, der sich mittlerweile auf seinem Schiff befand, konnte ihn vom Gegenteil überzeugen.
    Nolan hatte Bellamy noch nie im Kampf geschlagen. Wohl wahr, bei der Meuterei damals hatte Nolan die Crew hinter sich gewusst, und die Tatsache, dass Bellamy auf einer monatelang andauernden Sauftour gewesen war, hatte mit Sicherheit eine nicht zu unterschätzende Rolle dabei gespielt, dass man ihn leicht unterwerfen hatte können. Im Moment erschien er allerdings nüchterner und wachsamer, als er ihn je gesehen hatte. Aber auch Nolan war von einem Jungen zu einem Mann gereift, der jetzt den Zorn eines Mannes in sich trug. Auf diesen Augenblick hatte er jahrelang gewartet. Selbst die Angst vor dem Tod oder die Liebe zu Jewel konnte das Unvermeidliche jetzt nicht mehr verhindern. Sein Hass auf Bellamy hatte sich zu lange schon aufgebaut.
    Nolan wandte sich um, als er jemanden auf sich zukommen sah. Der Seemann schwankte unter dem Gewicht der großen Kiste, in der sich die Schwerter befanden. Vor Erschöpfung fiel er in der Mitte des Lichtkreises auf die Knie. Nolan ging zu ihm hinüber. Selbst der weiche Sand, auf den der andere Mann gerade eben noch geschimpft hatte, konnte Nolans Schritt nicht verlangsamen. Nichts vermochte das.
    Nolan stieß den Deckel der Kiste auf und nahm eines der schweren Schwerter aus ihr heraus, als wäre es ein Bambusstock. Dann wandte er sich zur nächsten Fackel um, in deren Licht die Juwelen im Griff und der Stahl der Klinge glitzernd zum Leben erwachten.
    Bellamy lag noch immer unter der Palme, hinter der sofort der Dschungel begann. Sein Gesicht war im Dunkel verborgen. Nolan trat vor und warf ihm ohne Vorwarnung ein Schwert mit dem Griff voran zu. Mit einer sicheren Bewegung fing es Bellamy auf. Seine Reaktion war schnell und sicher und auf einen minimalen Aufwand beschränkt, so wie ein geübter Schwimmer einen Teich durchquert, ohne dass Wellen entstehen. Vielleicht war seine entspannte Haltung nur gespielt, aber Bellamys Reflexe hatten mit der Zeit nichts an Genauigkeit eingebüßt. Wenn überhaupt, dann waren sie noch schneller geworden. Andererseits trank Bellamy noch nicht einmal halb so viel wie früher.
    Nolan drehte sich um, wandte sich seinem eigenen Schwert zu. Das erste ängstliche Zaudern drang nun durch die Hitze seines Zorns zu ihm durch. Er legte die Finger um den kühlen Griff. Seine Entschlossenheit würde seine Angst im Zaum halten. Er hatte keine andere Wahl. Niemals wieder würde er sich von Bellamy manipulieren lassen. Nolans Zeit war angebrochen, und er musste und wollte Bellamy das beweisen – selbst wenn er den Mann dazu töten musste.
    Schnell sammelte er sich und drehte sich wieder zu Bellamy um. Er hatte die Haltung eines in die Jahre gekommenen Kriegers eingenommen. Behutsam prüfte er die Klinge seines Schwerts mit der Fingerspitze, dann hob er seine Waffe und durchtrennte einen kleinen Baumstamm. Der Schössling zerfiel in zwei saubere Teile. Bellamy nickte anerkennend.
    Wayland begab sich in die Mitte des Lichtkegels und bedeutete Bellamy und Nolan mit einer Geste vorzutreten. Die ungewöhnliche Stille, die sich über die Crew gesenkt hatte, verlieh dem Zusammentreffen eine ganz besondere Bedeutung. Keine Anfeuerungen oder Zwischenrufe störten die greifbare Spannung. Das war keine freundschaftliche Balgerei mehr, das war ein Kampf auf Leben und Tod, und jeder wusste es.
    Wayland stand zwischen Bellamy und Nolan. »Legt alles ab, bis auf eure Hosen. Ich dulde keine versteckten Waffen. Dieser Kampf wird ein gerechter sein.«
    Nolan behielt seinen Erzfeind im Blick, während er sich seines Hemdes entledigte. Als Bellamys Blick

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