Juwelen der Liebe
Problem gewesen, wenn ich nur für mich selbst hätte sorgen müssen. Doch mittlerweile trage ich die Verantwortung für den ganzen Clan und die Instandhaltung von Kregora. Und wie sollte ich das tun, wenn das College, das ich besucht habe, nur zur Abrundung meiner Studien diente? Ich war nicht dort, um einen Beruf zu erlernen. Außerdem hätte ich gar nicht soviel arbeiten können, um die vielen Münder zu stopfen, die ich füttern muss . An die notwendigen Reparaturen in dem alten Schlo ss wage ich erst gar nicht zu denken.«
Als sie das hörte, geriet sie in Panik. »Lachlan, du muss t mich verstehen! Ich bin in großer Armut aufgewachsen. Mein Vater war ein Verschwender und Spieler. Meine Mutter starb, als ich noch ein Baby war. Es gab Zeiten, da wusste ich nicht, ob genug Essen für den nächsten Tag da sein würde. Ich konnte unmöglich in diese Verhältnisse zurückkehren. Dein Vater hat mich damals gerettet. Als er starb, war ich wieder verzweifelt. Verstehst du das nicht?«
»Nein, Winnifred, ganz gleich, wie Sie die Dinge sehen und welche Gründe Sie hatten. Sie haben mich und meinen Clan bestohlen. Und ich fordere alles zurück, bis auf den letzten Penny, jeden Ring und jede Halskette ...«
»Das Geld ist weg.«
Lachlan wurde sehr still. Seine Augen loderten. Wenn er an das viele Geld dachte, das sie mitgenommen hatte, und den kurzen Zeitraum, der verstrichen war ... nein, er konnte es nicht glauben. Niemand war in der Lage, innerhalb von drei Jahren diese Summe auszugeben - es sei denn, er führte das Leben einer Königin.
»Weg?« Das war alles, was ihm zu dieser irrsinnigen Behauptung einfiel. Er schrie das Wort förmlich heraus.
Die Witwe fuhr zusammen. »Ich wollte es nicht alles ausgeben, ganz ehrlich. Ich habe mich sogar ein ganzes Jahr lang in einem kleinen Cottage bei Bath versteckt und bin nie ausgegangen. Aber am Schlu ss habe ich mich unendlich gelangweilt. Ich musste wieder unter Leute. Deshalb be schloss ich, für eine Weile die freigebige Witwe zu spielen - unter einem anderen Namen natürlich -, und zog nach Northumberland, wo ich ein Haus kaufte, in dem ich stilvolle Gesellschaften geben konnte. Ich habe auch ein wenig gespielt, nicht viel, aber - nun, ich bin nicht sehr gut darin, genauso wenig wie dein Vater ...«
»Genug!« donnerte er. »Verdammt, Sie reden über mehr als hunderttausend Pfund, Frau! Die können Sie doch nicht alle ausgegeben haben ...«
»Ich besitze noch immer den Schmuck«, warf sie schnell ein. »Wenigstens das meiste davon. Es ist noch nicht lange her, als ich zum ersten Mal einige wenige Stücke verkaufen musste . Und dann habe ich das Haus. Ich überlasse es dir gern, sobald ich verheiratet bin, und das wird in Kürze geschehen.«
»Du über lässt mir das Haus, das du von meinem Geld gekauft hast?« fragte er ungläubig.
Er hätte beinahe gelacht. Sie schien das Absurde an ihrem Angebot nicht zu erkennen. Sowenig wie die Tatsache, dass alles, was sie besaß, ohnehin ihm gehörte. Diese Frau war ein dummes Huhn, eine leichtfertige, selbstsüchtige Person, und er hatte sich auf Kregora nie lange genug in ihrer Nähe aufgehalten, um das zu erkennen.
»Ich bin sicher, meinem Verlobten wird der Verlust des Hauses nichts ausmachen«, fuhr sie fort. »Er könnte sich sogar dazu überreden lassen, dir das verlorene Geld zurückzuerstatten. Er ist solch ein guter Mann und ziemlich reich. Ich bin sicher, dass ihm ein paar hundert Pfund nicht weh tun ...«
»Ein paar hunderttausend Pfund, wenn ich bitten darf!«
»Nun gut, auch das.«
Die Tür öffnete sich wieder, und Kimberly steckte den Kopf herein. »Ist dir klar, dass man dich durch die ganze Halle hören kann?«
»Meinetwegen kann man mich im ganzen verfluchten Land hören«, entgegnete Lachlan hitzig. »Hast du gewu ss t, dass diese Frau hier mehr als die Hälfte meines Erbes verschleudert hat, Kimber? Und sie besitzt die Dreistigkeit, mir vorzuschlagen, dass ihr Verlobter vielleicht hunderttausend Pfund davon ersetzt!«
»Oh, darauf würde ich nicht zählen«, entgegnete Kimberly ruhig. »Sie ist nämlich mit meinem Vater verlobt, muss t du wissen.«
40
»Ich finde es eher komisch«, bemerkte Megan, als sie von ihrer Stute Sir Ambrose glitt und das Pferd dem wartenden Stallknecht übergab.
Der Name des Reittieres, das nach ihrem Gemahl benannt war - und zwar lange bevor sie sich kennengelernt hatten -, gehörte in eine andere Geschichte. Und es machte Devlin nichts mehr aus, dass die Stute
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