Juwelen der Liebe
nach ihm benannt war, obwohl es Zeiten gegeben hatte, da dies anders gewesen war.
Sie waren eben von einem Ausritt zurückgekehrt, bei dem Megan ihn über den letzten Stand der Dinge in der Angelegenheit MacGregor-Richards unterrichtete. Normalerweise ritt sie frühmorgens, doch wenn sie mit ihrem Gemahl ausreiten wollte, musste sie sich nach seinem Terminkalender richten, und er war den ganzen Vormittag beschäftigt gewesen. Deshalb hatte er auch den jüngsten sich anbahnenden Skandal ver passt .
»Was findest du denn so komisch?« fragte er und nahm ihren Arm, als sie zum Haus zurückgingen. » Dass ich dem Highlander noch eine Entschuldigung liefern muss ?«
»Nein, das ...« Sie unterbrach sich überrascht. »Tust du das? Wofür denn?«
»Weil ich seine Geschichte mit dem gestohlenen Erbe nicht geglaubt habe«, sagte Devlin mi ss mutig. »Ich hielt sie für einen guten Trick, um sich Mitgefühl zu verschaffen.«
»Nun, wenn er nicht weiß, dass du so etwas gedacht hast, gibt es keinen Grund, dich bei ihm zu entschuldigen.«
»Ich glaube, doch. Mein Verdacht hat sich stark auf das Bild ausgewirkt, das ich mir von ihm gemacht habe, verstehst du. Wenn ich seine Geschichte von Anfang an geglaubt hätte, wäre ich vielleicht anders mit ihm umgegangen. Und ich wäre ihm sicher nicht gleich an die Kehle gesprungen, als die Pferde verschwunden waren ...«
»Oje, du fühlst dich also wirklich ein wenig schuldig?« Er nickte knapp. »Ein wenig.«
»Nun, dann ... aber du solltest wissen, dass er sich dadurch bestimmt nicht in seinem Handeln beeinflussen lässt .«
»Und was willst du tun?«
»Ich habe nicht die geringste Ahnung. Ich bin nicht einmal sicher, ob MacGregor selbst weiß, was er jetzt vorhat. Diese Witwe Marston ist wirklich eine dumme Gans. Es wäre, als würde man ein Kind bestrafen. Aber er hat seine Leute angesetzt, sie zu bewachen. Sie wird nirgendwo hingehen, bevor die Angelegenheit geklärt ist.«
»Und was hatte der Earl dazu zu sagen?« wollte Devlin wissen, als er zum Haus weiterging.
»Ich glaube nicht, dass er schon davon weiß - wenigstens hat ihm niemand etwas gesagt, bevor wir gingen. Das könnte sich nun geändert haben. Ich hoffe es. Denn es könnte ziemlich ... laut dabei zugehen, stelle ich mir vor.«
»Nun, ich habe gestern abend meine Pflicht erfüllt, so unerfreulich sie war. Aus allem weiteren halte ich mich heraus.«
»Das kann ich dir nicht verdenken«, entgegnete Megan. »Lord Richards ist der unangenehmste Mann, dem ich seit langem begegnet bin. Es ist schon ein kleines Wunder, dass Kimberly bei diesem Vater ein solch netter Mensch geworden ist. Und ich bin glücklich, dass sie diesen Highlander heiratet. Mit seiner naiven Unverschämtheit und seinem Charme wird er Lachen in ihr Leben bringen, und das wurde meiner Meinung nach auch langsam Zeit.«
Devlin hob eine Braue. »Oh, ist mir da etwas entgangen, meine Liebe? Ich hätte schwören können, dass ich dir gestern abend sagte, der Earl würde sich strikt weigern, dieser Ehe zuzustimmen.«
Megan machte eine wegwerfende Geste. »Ja, ja, ich weiß.
Aber du kannst dich darauf verlassen, dass die beiden trotzdem heiraten werden.«
»Du glaubst fest daran, nicht wahr?«
»Absolut.«
Als Kimberly die Tür zu ihrem Zimmer öffnete, hatte sie erwartet, Lachlan dort zu finden und von ihm zu erfahren, was er beschlossen hatte. Er war durch sein Gespräch mit der Witwe so verärgert gewesen, dass er Winnifred ohne ein weiteres Wort zu ihrem Zimmer geführt hatte. Dann hatte er einen Lakaien losgeschickt, der seine Clan-Brüder suchen sollte, und gewartet, bis sie eintrafen, um die Bewachung der Frau aufzunehmen. Anschließend war er verschwunden, um alles zu »überdenken«. Kimberly ging auf ihr Zimmer, wo sie sich ebenfalls ihre Gedanken machen wollte - als Vorbereitung auf das Gespräch mit ihrem Vater.
Sie hatte beschlossen, ihm ihre Entscheidung ohne große Umschweife mitzuteilen. Es gab nichts mehr zu bereden oder zu verhandeln, und deshalb bestand kein Grund, das Thema vorsichtig anzugehen. Der Earl mochte ein wenig toben und rasen - sie erwartete es nicht anders. Schließlich war sie an seine lauten Tiraden gewöhnt und hörte nur noch halb hin. Sonst hätte sie niemals diese langen Jahre mit ihm überlebt.
Die Sache mit Lachlans verwitweter und Kimberlys zukünftiger Stiefmutter war eine völlig andere Geschichte. Sie hatte nicht die geringste Absicht, ihren Vater zu verletzen. Wenn sie sich von ihm lossagte,
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