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Juwelen der Liebe

Juwelen der Liebe

Titel: Juwelen der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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dazu zu bringen, das Zimmer zu verlassen. Sie wusste nicht, wie er es angestellt hatte, aber der Mann kehrte nicht zurück, und Lachlan setzte sich auf den freigewordenen Platz. Kimberly hatte sich die ganze Zeit erfolgreich bemüht, Lachlan zu ignorieren, doch waren alle Anwesenden gleichmäßig am Tischgespräch beteiligt.
    Zwischen zwei Beiträgen hatte Lachlan sich zu ihr gebeugt. »Sie werden es mir doch sagen, wenn Sie ein Kind bekommen, Kimber? Ich wäre sehr zornig, wenn ich glauben müsste , dass Sie so etwas vor mir verbergen.«
    Eine Woche später kam für sie die Erleichterung, und sie teilte ihm die Nachricht mit. »Nun, ich werde keine Babys bekommen, Lachlan MacGregor, bis ich anständig verheiratet bin.«
    Sie konnte es kaum fassen, aber er schien keineswegs erleichtert, wie sie erwartet hatte. Sie dagegen war es. Nun konnte sie sich in Ruhe weiter nach einem passenden Ehemann umsehen und musste auch ihrem Vater nicht gestehen, was sie getan hatte. Allzuviel Zeit blieb ihr dennoch nicht, da er ungeduldig darauf wartete, sie endlich los zu sein. Außerdem wollte sie den St. James’ nicht ewig zur Last fallen.
    Was sie verwirrte, war Lachlan. Er hatte nicht verraten, was er bei ihrer Nachricht empfand. Bevor sie das Gespräch fortsetzen konnten, war Howard Canston erschienen und hatte sie bei dem schönen Winterwetter zum Reiten eingeladen.
    Kimberly freute sich, dass Howard noch immer deutliches Interesse an ihr zeigte, trotz der Ankunft der drei Grazien. John Kent jedoch konnte sie von ihrer dürftigen Liste streichen.
    Was Lachlans Bemühungen anging, eine Ehefrau zu finden, schien er überhaupt keine Anstrengungen zu unternehmen. Edith beachtete er kaum, obwohl sie bei ihm auffällig ihren Augenaufschlag einsetzte, und bei Jane war seine Aufmerksamkeit bestenfalls freundschaftlich motiviert.
    Kimberly fragte sich mehr als einmal, ob sie ihn durch eine unbedachte Bemerkung, die ihr auf dem letzten Ball in London entschlüpft war, aus dem Gleichgewicht gebracht hatte, denn seitdem schien er über etwas nachzugrübeln. Sie war auf dem Weg zu den Erfrischungen zufällig an ihm vorbeigekommen und hatte bemerkt, dass er Megan und Devlin anstarrte, die miteinander tanzten. Dabei war tiefer Groll in ihr aufgestiegen, dass er sich noch immer nach dieser Frau sehnte und wahrscheinlich nie damit aufhören würde. Ohne diese Vernarrtheit hätte Kimberly vielleicht zugelassen, dass sie sich in ihn verliebte. Ihre Verstimmung hatte die Oberhand gewonnen. »Glauben Sie tatsächlich, dass sie ihren Ehemann, der sie glühend verehrt, und ihr Baby für Sie ver lässt ?« hatte sie spitz gefragt.
    Er war zu ihr herumgefahren und schrie sie beinahe an. »Ihr was?«
    Sie hatte bei seinem ungläubigen Gesichtsausdruck die Stirn gerunzelt. » Wusste n Sie nicht, dass die beiden einen kleinen Jungen haben?«
    »Nein, wie hätte ich das ahnen sollen? Ich habe sie nie mit einem Kind gesehen.«
    »Dann tut es mir leid ... wenigstens, dass Sie es von mir erfahren mussten .« Als sie weitersprach, wurde ihr Ton sanfter, weil sie die unbedachten Worte schon wieder bedauerte. »Ganz England weiß es, Lachlan. Alle Zeitungen haben darüber geschrieben, und der Adel kannte eine Zeitlang kein anderes Gesprächsthema. Ich dachte, Sie wü ss ten davon, zumindest durch Ihre Tante, und dass es für Sie keinen Unterschied machen würde.«
    »Keinen Unterschied? Dass sie nicht nur zwei, sondern eine verdammte Familie sind?«
    Er hatte gelacht, doch seine Stimme hatte hohl geklungen, und dann war er weggegangen. Sie hatte ihn den Rest des Abends nicht mehr gesehen. Was sie beunruhigte, war der Blick, den er ihr zuwarf, bevor er verschwand. Er bedeutete entweder, dass sie ihn mit dieser letzten Bemerkung zutiefst beleidigt hatte. Oder aber, dass er sie nun verachtete, weil sie ihn auf etwas hingewiesen hatte, das ihm völlig unwichtig war. Sie hätte zu gern gewu ss t, welche Deutung stimmte.

19
     
    »Und ich sage dir, es ist mir egal! Ich will den Schotten, Mutter. Ich bin es leid, immer nur auf das zu hören, was du willst!«
    Kimberly hatte gerade den Frühstücksraum betreten, als Jane Carlyle mit dem Geschrei angefangen hatte. Es war so laut, dass man ihre Stimme wahrscheinlich bis zu den Ställen hörte. Alle im Zimmer, darunter wenigstens fünfzehn Dauergäste, einschließlich des Schotten, standen leicht unter Schock nach dem unerwarteten Ausbruch dieser scheinbar perfekten Dame.
    Es folgte ein Hüsteln, dann noch eins, und

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