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Juwelen der Liebe

Juwelen der Liebe

Titel: Juwelen der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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wegbewegen, ohne dass er sie zurückzog.
    Sie schüttelte seufzend den Kopf. Warum hatte sie sich nur auf diese Sache eingelassen? Ihm zu helfen, war zweifellos ein bedauernswerter Fehler gewesen. Andererseits, was hätte sie sonst tun sollen? Wenigstens war sie kurz angebunden und etwas grob gewesen, als sie ihm half. Falls er sich später erinnerte, was sie bezweifelte, würde er glauben, dass ihre Unterstützung eher widerwillig geschehen war.
    Aber geholfen hatte sie ihm. Sie war so weit gegangen, ihm auch einige seiner Kleidungsstücke auszuziehen, nachdem sie ihn ins Bett befördert hatte. Genau in dem Moment, als sein Kopf auf das Kissen fiel, schlief er ein. Das hatte jedoch nicht lange gedauert, wie sie feststellen musste , als sie zum ersten Mal versuchte, ihn allein zu lassen. Immer, wenn sie sich vom Bett entfernen wollte, stöhnte er auf, als müsste er sterben. Nie öffnete er die Augen dabei, sondern er schien irgendwie zu spüren, was sie tat. Jedesmal hoffte sie, er würde endlich fest genug einschlafen, so dass sie in ihr eigenes Bett zurückkehren könnte.
    Es war kein billiger Trick, wie sie zuerst vermutete. Trotz seiner großen Reden und der neckenden Worte befand er sich tatsächlich in einem bejammernswerten Zustand. Sie hatte ihn betreut. Während sein Körper versuchte, das Gift herauszuschwitzen, legte sie ihm kalte Kompressen auf und stand mit zarter Hand bereit, um ihm eine Schale vor den Mund zu halten, wenn er sich auf schnellerem Weg erleichterte. Danach wurde er ruhiger. Aber er ließ noch immer ein ungeduldiges Geräusch vernehmen, sobald sie von seiner Seite zu weichen drohte.
    Sie konnte ihre Augen kaum noch offenhalten. Bevor sie in der Nacht gestört worden war, hatte sie nur eine Stunde geschlafen, und danach überhaupt nicht mehr. Er mochte so viel stöhnen und jammern, wie er wollte, es würde sie nicht davon abhalten, in ihr eigenes Bett zurückzukehren, bevor Mary sie am Morgen wecken kam. Die klatschsüchtige Zofe sollte keine Gelegenheit erhalten, darüber zu spekulieren, wo Kimberly die Nacht verbracht haben mochte.
    Sie ging durch das Zimmer und blieb ein letztes Mal am Bett stehen. Lachlan schien nun friedlicher zu schlafen. Er wirkte so unschuldig, dass sie lächeln musste . Doch sogar der Teufel, so vermutete sie, sah im Schlaf wohl harmlos aus. Es war jedoch nichts Harmloses an den Gefühlen, die dieser Mann in ihr auszulösen vermochte. Selbst jetzt verspürte sie den Drang, eine widerspenstige Locke zurückzustreichen, die auf seine Stirn gefallen war ... so wie sie es während der Nacht verschiedene Male getan hatte. Sie musste aus dem Zimmer, bevor sie dem Verlangen nachgab.
     
    Wenig später wurde Kimberly grob geweckt, allerdings nicht durch Mary, die hereingekommen war, ohne dass Kimberly sie bemerkte. Wieder weckte sie das Klopfen an der Wand. Sie setzte sich im Bett auf, blinzelte und versuchte, die Lider aufzuschlagen oder, besser gesagt, die Augen offenzuhalten.
    Dann wurde es wieder laut, kein Klopfen dieses Mal, sondern ein sehr deutliches Krachen, als würde etwas oder jemand auf den Boden fallen. Dieses Geräusch brachte Kimberly in ihrem schläfrigen Zustand Lachlan und die Ereignisse der Nacht wieder zu Bewu ss tsein. Der Tölpel war auf gestanden und hatte wahrscheinlich die schlimmsten Kopfschmerzen seines Lebens, und deshalb stolperte er über Gegenstände und veranstaltete diesen Höllenlärm.
    Sie wandte langsam den Kopf und starrte auf die Wand hinter dem Bett. Ihr war völlig klar, dass sie erst wieder einschlafen konnte, wenn Ruhe eingekehrt war. Dieses Mal hatte sie es nicht eilig, so wie in der Nacht. Sie spürte nicht einmal Ärger. Selbst dazu war sie zu müde. Sie nahm sich Zeit, ihr Négligé überzustreifen und in die Pantoletten zu schlüpfen. Auch einen kurzen Blick in den Spiegel erlaubte sie sich, um ihre Eitelkeit zu befriedigen - was ein Fehler war.
    Sie sah tatsächlich so erschöpft aus, wie sie sich fühlte. Ihre Augen waren eingesunken und nur halb geöffnet. Das Haar hing in wilder Unordnung um ihren Kopf. Es war der zügellose Ausdruck, den Lachlan so erregend fand. Kimberly hielt ihn eher für undamenhaft und tadelnswert.
    Ein paar Striche mit der Haarbürste und etwas Wasser im Gesicht verbesserten ihr Erscheinungsbild einigermaßen, obwohl sie sich immer noch so schläfrig fühlte, dass sie lieber in ihr bequemes Bett zurückgekrochen wäre. In den wenigen Minuten, die sie sich gönnte, hörte sie von nebenan ein

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