Juwelen der Liebe
verpassen will.«
Kimberly wäre es lieber gewesen, das Ereignis fände nicht statt. Sie hatte sich noch nie viel aus Jagden gemacht und fand Füchse eher niedlich ...
»Kommen Sie mit zum Haus zurück?« fragte Megan, als sie am Eingang des Gewächshauses ankamen.
»Später.«
Megan nickte und sah sich dann noch einmal zwischen den Pflanzen um. »Wissen Sie, ich sollte ein Picknick hier drinnen veranstalten. Ja, wenn ich jetzt darüber nachdenke, finde ich die Idee großartig.«
Kimberly lächelte und schüttelte den Kopf, während sie Megan davonhüpfen sah, mit ihrer langstieligen Rose in der Hand. Es musste eigentlich ziemlich anstrengend sein, Gastgeberin für so viele Menschen zu spielen, besonders, wenn man immer wieder neue Unterhaltungsmöglichkeiten entdecken musste .
Die Herzogin erfüllte ihre Aufgabe auf bewundernswerte Weise, und ein Picknick im Gewächshaus - das klang gut. Die Luft war feuchtwarm und schwer, aber sehr angenehm mit den vielen Düften, die den Raum erfüllten. Für ein Picknick mitten im Winter eignete sich dieser Ort wie kein anderer, und das Gewächshaus von Sherring Cross war das größte, das sie kannte. Ja, die Idee versprach viel Vergnügen und ...
Er war also losgegangen, um sich zu betrinken? Gut, und sie hoffte aufrichtig, dass er am Morgen unter mörderischen Kopfschmerzen leiden würde. Der niederträchtige Kerl verdiente es nicht besser.
24
Zuerst erklang ein lautes Pochen an ihrer Wand, dann folgte ein Ruf. »Kimber, sind Sie wach?«
Nun war sie es. Hellwach. Und sie mochte kaum glauben, dass Lachlan mitten in der Nacht solchen Lärm veranstaltete ... In den vergangenen Wochen war es so still gewesen, dass sie schon geglaubt hatte, er wäre nach ihrer Rückkehr aus London in ein anderes Zimmer übergewechselt.
Herr im Himmel, wie spät mochte es sein? Die schweren Vorhänge in ihrem Zimmer waren fest zugezogen und ließen nichts erkennen. Aber sie erinnerte sich, dass sie nicht hatte einschlafen können. Es war nach Mitternacht gewesen, als sie sich immer noch auf dem Kopfkissen umherwälzte ...
»Kimber?«
Sie konnte nicht anders, als knurrend die Bettdecke zurückzuwerfen. Dann kniete sie sich vor die Wand und hämmerte ihrerseits hart dagegen. »Seien Sie still da drüben! Haben Sie den Verstand verloren? Wissen Sie, wie spät es ist...«
»Ich ... sterbe.«
»Was?« schrie sie auf.
Ihr Herz setzte einen Schlag aus. Es folgte keine Antwort, auch nicht, nachdem sie erneut gegen die Wand getrommelt hatte. Angst ergriff sie wie noch nie in ihrem Leben. Sie sprang aus dem Bett und rannte zur Tür. Dabei hatte sie nur noch einen Gedanken. Sie musste zu ihm. Wenn nötig, würde sie seine Tür aufbrechen ... doch das war überflüssig. Sie leistete keinen Widerstand, sondern flog mit einem Schlag auf, als Kimberly in ihrer Hast dagegenstürmte.
Sie fand ihn wie erwartet, an der Wand zu ihrem Zimmer, von wo er geklopft hatte. Er hockte auf den Knien, nach vorn gebeugt, mit dem Kopf beinahe am Boden, und war merkwürdig ruhig. Im Kerzenlicht, das flackernd den Raum erleuchtete, konnte sie keine Bewegung bei ihm erkennen. Es schien, als wäre alles Leben aus ihm gewichen. Atemlos glitt sie zu ihm auf die Knie.
»Lachlan?«
Sie fa ss te seinen Kopf, hörte ihn stöhnen und spürte eine unglaubliche Erleichterung. Wenn das Gefühl nicht so kurz gewesen wäre, hätte sie geweint. Also lebte er noch. Aber sie wusste noch immer nicht, was mit ihm los war, und die Panik schloss erneut in ihr hoch.
»Wo tut es Ihnen weh? Sagen Sie doch etwas! Bluten Sie? Haben Sie eine Schu ss wunde oder ... ?«
»Sie sind gekommen?«
»Natürlich bin ich das. Sie sagten, Sie würden sterben. Und nun erzählen Sie mir endlich, woran Sie sterben!«
»Gift.«
»Oh, großer Gott. Ich weiß nicht, was man da tut«, schrie sie auf. »Wie ist es geschehen? Und wie lange ist es her? Ich schicke sofort nach einem Arzt...«
»Nein, lassen Sie mich nicht allein.«
Eine Hand kam unter seinem Körper hervor, wo er sich den Bauch gehalten hatte. Er tastete blind nach ihr, fand ihren Fußknöchel und umklammerte ihn fest. Sein Zustand hatte ihn also nicht alle Kräfte gekostet. Der Griff war noch immer wie Stahl und ließ sie zusammenfahren.
»Sie müssen mich für eine Minute gehenlassen, Lachlan. Nur so lange, dass ich einen Arzt holen kann.«
»Ein Arzt kann mir nicht helfen, Mädchen.«
Die Angst machte ihre Stimme heftig. »Nein, sagen Sie das nicht! Sie werden nicht sterben,
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