Juwelen der Liebe
zumindest auf das Kopfkissen.
»Du bist ein dummer Narr, Lachlan. Glaub nicht, dass die Sache so einfach ist.«
Nach dieser rätselhaften Bemerkung sprang sie aus dem Bett und suchte ihr Négligé. Er musste seinen Körper daran erinnern, dass jetzt nicht der Zeitpunkt war, darauf zu achten, wie sie nackt durchs Zimmer stürmte. Nach der vergangenen Nacht war sein Körper nicht sehr geneigt, auf diese Ermahnungen zu hören.
Kimberly war wütend, noch mehr auf sich selbst als auf den Mann in ihrem Bett. Dieses Mal konnte sie nicht den Champagner verantwortlich machen. Sie hatte beim Dinner kein einziges Glas davon getrunken, sondern war vollkommen nüchtern gewesen und hatte genau gewu ss t, was sie tat.
Sie hatte ihr Leben ruiniert. Und wofür? Vergnügen. Sie hatte die Lust genießen wollen, die mit Lachlan möglich war und die er ihr bereitet hatte. Dieses Mal würde sie dafür bezahlen müssen. Nicht nur mit einem, sondern mit zwei Skandalen, und mit einem Ehemann, der eine andere liebte. Und das alles nur, weil ihr Wille nicht stark genug gewesen war, Lachlan MacGregor zu ignorieren. Sie kehrte zum Bett zurück und knotete den Gürtel um das Gewand aus rosafarbenem Samt, das kaum ihre Brüste bedeckte. Der Ausschnitt öffnete sich in einem tiefen V bis zum Bauchnabel, da das Kleidungsstück dafür gedacht war, über einem Nachthemd getragen zu werden und nicht völlig ohne.
Kimberly war zu ungehalten, um darauf zu achten. Sie suchte nur einen Weg, um ihrem Zorn Luft zu machen. Lachlan dagegen, in seiner sinnlichen Art, bemerkte den erregenden Anblick, trotz der Funken aus ihren tiefgrünen Augen, die sie ihm entgegensprühte.
»Warum bist du immer noch hier?« fragte sie und starrte finster zu ihm herunter. »Wartest du, dass jemand hereinstürmt, um nachzusehen, ob Marys schockierende Geschichte stimmt? Du kannst sicher sein, dass draußen auf dem Korridor mindestens zehn Zimmermädchen herumstehen, die nur darauf warten, dass du aus dem Zimmer kommst. Warum willst du sie enttäuschen?«
Er ignorierte ihren Sarkasmus. »Ich warte auf deine Antwort, dass du mich heiraten wirst.«
»Habe ich da etwas falsch verstanden, MacGregor? Bist du nicht soeben in meinem Bett gefunden worden, als gehörtest du hierher? Sobald der Herzog davon erfährt, werden wir kaum mehr eine andere Wahl haben.«
Es war nicht die Erwartung seines unausweichlichen Schicksals, die Lachlan dazu veranla ss te, nun ebenfalls entnervt aus dem Bett zu springen. Er wollte Kimberly nicht erschrecken, obwohl ihm genau das gelang.
Sie errötete tief. Die körperliche Liebe war noch zu neu für sie, und es fiel ihr schwer, ihn ohne weiteres anzusehen, wie er in seiner männlichen Glorie vor ihr stand.
»Es gab nie eine Wahl, Kimber, ganz gleich, wer von dieser Nacht erfährt. Aber ich habe noch immer nicht von dir gehört, dass du mich heiraten wirst, und vorher verlasse ich nicht das Zimmer.«
Das beendete ihren Schock. »Ja, ich werde dich heiraten! Und ich hoffe, dass du zufrieden bist, denn nach allem, was noch folgt, wirst du es ganz bestimmt nicht mehr sein. Wenn mein Vater erfährt...«
»Um deinen Vater kümmere ich mich. Mach dir keine Sorgen«, sagte er selbstgewi ss .
Sie wollte den offensichtlichen Irrtum korrigieren, dass er es nur mit einem aufgebrachten Vater zu tun bekäme und nicht mit einem vorurteilsbehafteten. Doch sie war zu verärgert, um weiterzusprechen. Sie hatte ihn gewarnt. Wenn er nun mit seinem Spott anfing ...
»Weißt du, Kimber«, fuhr er fort, während er seine Kleider suchte und sich anzuziehen begann. »Mir scheint, dass sie dir nicht mehr glauben, wenn du ihnen sagst, du seist in der Nacht, als die Pferde gestohlen wurden, bei mir gewesen. Sie werden denken, dass du mich nur zu schützen versuchst. Es sieht so aus, als hätten wir nun keine andere Wahl mehr, als den echten Dieb tatsächlich zu finden.«
Im Augenblick empfand sie nicht die geringste Lust, ihm zuzustimmen, und verzichtete auf eine Antwort. Er sollte nur so schnell wie möglich aus ihrem Zimmer verschwinden, damit sie endlich allein und in Ruhe ihr Schicksal betrauern konnte. Und ihr Blick zeigte deutlich, dass sie nichts von einem >wir< hören wollte.
Zu ihrem Verdru ss sagte sein Blick das genaue Gegenteil. Als Lachlan schließlich zur Tür herauskam, lagen auf dem Korridor nur acht Zimmermädchen auf der Lauer.
33
Die Aufforderung der Herzogin, zu einem Gespräch in ihrem Salon zu erscheinen, kam gegen Mittag. Kimberly
Weitere Kostenlose Bücher