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Juwelen der Liebe

Juwelen der Liebe

Titel: Juwelen der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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...
    »Sie sind spät dran, Kimber.«
    »Guter Gott!« Sie rang nach Luft. »Sie erschrecken mich ja halb zu Tode!«
    Aus dem Dunkeln klang ein leises Lachen. »Das wollte ich natürlich nicht.«
    »Ist mir egal, was Sie wollten«, murmelte sie und ging zum Feuer, um einen Kienspan für die Lampen anzuzünden. »Und was, wenn ich fragen darf, treibt Sie dazu, mir in meinem Zimmer aufzulauern, Lachlan?«
    Sie hatte wenigstens keine Schwierigkeiten, seine Stimme im Dunkeln zu erkennen. Jedem würde es so gehen, der ihn einmal hatte sprechen hören. Seine Stimme war unverwechselbar.
    »Auflauern? Nein, ich habe nur gewartet«, erklärte er. »Ich wollte nicht versäumen, Sie zu sehen, bevor Sie in Ihr Bett schlüpfen und einschlafen. Deshalb bin ich hier.«
    »Mich sehen?« fragte sie, als die erste Lampe angezündet war. Sie sah sich im Raum um und fand ihn in dem bequemen Lesesessel am Fenster. »Nun, das können Sie jetzt. Also ...«
    »Ja, und es ist ein großes Vergnügen, wie immer«, entgegnete er, während seine grünen Augen langsam an ihr entlangglitten.
    Sie errötete bei dem unerwarteten Kompliment, und Wärme stieg in ihr auf.
    Kimberly war plötzlich zu verwirrt, um ihm Vorwürfe zu machen. Außerdem musste er über das kleine Experiment informiert werden, das sie mit Ables planten. Am Morgen hatte sie ohnehin vorgehabt, in seinem Zimmer vorbeizusehen, um es ihm zu erzählen. Also schadete es nicht, dass er hier war, wenn auch zu höchst unpassender Stunde, aber was wäre bei diesem Mann anderes zu erwarten gewesen.
    Auf dem Weg zur nächsten Lampe begann sie: »Sie haben die Pferde gefunden.«
    »Ich weiß.«
    Bei seinem Ton hob sie eine Braue. »Sie klingen so, als wären Sie nicht allzu glücklich darüber.«
    Er zuckte mit den Achseln und beugte sich in seinem Sessel vor, wobei er die Ellbogen auf den Knien abstützte. »Weil ich sie finden ... und bei ihnen warten wollte, bis der echte Dieb aufgekreuzt wäre.«
    »Ich denke, das tut der Herzog jetzt.«
    »Aber ich traue ihm nicht, dass er es richtig macht. Er hat zweifellos zu viele Leute dort und in den umgebenden Wäldern. Sie werden sich verraten, und unser Dieb macht sich über alle Berge davon.«
    So betrachtet, schien die Lage nicht sehr ermutigend. Deshalb teilte sie ihm die nächste Nachricht mit. »Nun, mir ist noch ein anderer Weg eingefallen, wie wir diese Sache beenden können.«
    Er hob fragend die Braue. Sie bemerkte, dass sein Gesicht besser aussah. Einige Prellungen verbla ss ten schon, und die Beule an der Stirn war verschwunden. Selbst die Lippen hatten wieder ihre ursprüngliche Größe. Nur einige schorfige Stellen waren noch zu sehen. In dem von der einzigen Lampe nur spärlich beleuchteten Raum wirkte er jetzt schon wieder viel zu attraktiv.
    Als ihr bewu ss t wurde, dass sie noch immer auf seine Lippen starrte, wurde Kimberly von neuem rot und sprudelte los. »Die Herzogin arrangiert es für morgen oder spätestens übermorgen. Es soll ein Experiment sein.«
    Sie zündete schnell die zweite Lampe auf ihrem Toilettentisch an und ging dann zum Kamin, um den Kienspan zurückzuwerfen. Als sie sich nach ihm umwandte, stellte sie fest, dass das zusätzliche Licht nicht geholfen hatte. Mit seinem dunkelbraunen Haar, das auf das weiße Hemd herunterhing und in dem manchmal beim Flackern des offenen Feuers ein rötlicher Glanz aufleuchtete, während seine hellgrünen Augen sie intensiv ansahen, bannte er ihren Blick noch immer ...
    »Welches Experiment?« fragte er sofort.
    Sie musste tatsächlich einen Moment nachdenken, worüber sie sprachen. Dadurch schloss ihr schon wieder die Röte ins Gesicht, und sie konnte nur hoffen, dass er es nicht bemerkte.
    »Ich habe Ables heute besucht«, sagte sie. »Und bewiesen, wenigstens zu meiner Zufriedenheit, dass er Ihre Stimme überhaupt nicht kennt. Deshalb werden wir ihn prüfen. Er bekommt Ihre Stimme und die einiger anderer Schotten zu hören und muss bestimmen, welche zu Ihnen gehört. Das wird er nicht können. Er muss raten.« Lachlan schwieg für einen Moment und überlegte. Dann wies er auf den gleichen Punkt hin wie vorhin Megan. »Er könnte Glück haben.«
    »Ja, und das wäre unser Pech.« Sie seufzte. »Wenn es nicht funktioniert und wenn ... die Zeit abläuft, ohne dass wir den Dieb zu fassen bekommen, werde ich zugeben, wo ich in der Nacht war.«
    Damit war es ihr gelungen, ihn zu überraschen. Er stand auf und war sofort bei ihr, was wiederum sie verblüffte und wegen seiner

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