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Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Titel: Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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ihnen sprechen will, ich bin die Zeremonienmeisterin, verflucht nochmal.«
    Seraphia gürtete ihre Robe fester und verließ das Zimmer. Faunus seufzte und eilte ihr hinterher.

7 - Die Reise einer Sjögadrun
     
     
    Julana ließ den Rucksack sinken. Sie kniete sich an die Quelle und schöpfte das klare Wasser mit beiden Händen, trank in kleinen Schlückchen davon. Sie befüllte anschließend ihre Flaschen und wunderte sich, wie in einem solch feuchten Land so wenig sauberes Wasser zu finden sein konnte. Die ungemütlichen Sümpfe des Sidaji-Reiches riefen ein starkes Gefühl des Heimwehs hervor. Sie vermisste die kalten Wasser der Fjorde, die klare Luft, die weite Sicht von den Bergrücken hoch im Norden der Frostreiche, wo Trauk lag, der Stammsitz ihrer Familie. Ein Ort, den sie womöglich nie wieder aufsuchen würde.
    Sie erschlug eine Mücke und lachte freudlos.
    Die sind genauso lästig wie daheim.
    Sie legte ihre Kleidung ab und nutzte die Gelegenheit zu einer schnellen Körperwäsche. Der Kurakpor auf ihrem Bauch hatte ihren Genickbruch vollkommen verheilen lassen und seit gestern Morgen hatte sie keine Kopfschmerzen mehr verspürt. Ihre Stirnwunde war ebenfalls verheilt und nur der Hauch einer Narbe war zurückgeblieben. Auch sie würde verschwinden. Julana betrachtete den Parasiten mit gemischten Gefühlen. Sie hatte gelernt, das fremdartige Lebewesen als Teil ihres Körpers zu betrachten. Sie konnte jedoch nicht vergessen, mit welcher Grausamkeit und perversem Vergnügen Wira ihr dieses »Geschenk« gemacht hatte. Sobald der Kurakpor in der Lage gewesen war, die Wunden zu heilen, die die Frostkönigin ihr zufügte, hatte sie mehr ertragen müssen, als sie sich selbst zugetraut hatte, jemals aushalten zu können.
    Sie legte ihre verschmutzte Kleidung an und wünschte sich einen größeren Fluss, damit sie den Schlamm und Geruch aus ihren Kleidern waschen konnte.
    Hätte ich bloß ein Stück Seife mitgehen lassen.
    Julana begutachtete die Reste der Vorräte in ihrem Rucksack und seufzte. Der Kurakpor brauchte einen stattlichen Anteil dessen, was sie verzehrte. Sie aß wie ein Bauer und hatte doch stets Hunger. Wenn sie also nicht in Kürze etwas Essbares auftrieb, stand sie vor einem Problem. Sie erwog, eine der Schlangen zu fangen, die beinahe überall in den Büschen hingen, aber der Gedanke allein reichte aus, um ihr Übelkeit zu verursachen.
    Ich werde nach einer Ortschaft oder einem Haus Ausschau halten. Womöglich kann ich einen der Sidaji bitten, mir etwas zu geben. Bei den vielen Todesfällen mag es allerdings sein, dass ich sogar ein verlassenes Gebäude und ein paar Vorräte finde. Das Land wirkt wie ausgestorben. Wo sind alle?
    Sie hob den Rucksack auf ihre schmerzenden Schultern und ihr Blick fiel auf ihre Hände. Der Schmutz war zwar größtenteils abgewaschen, aber ihre Haut und ihre Nägel sahen aus wie diejenigen einer Magd.
    Sie lachte.
    Lieber frei und schmutzig als gepflegt und in Sklaverei.
    Der wiederkehrende Gedanke an Wira rammte einen kalten Stachel des Hasses in ihr Herz. Sie dachte an die Zeit zurück, als sie in die starke Frau verliebt war, ihr blind vertraut hatte. Wira hatte sie hingegen nur benutzt und in einen Abgrund der Erniedrigung gestoßen. Anfänglich hatten ihr Wiras ungewöhnliche Spielchen zugesagt. Doch als daraus unfassbare Rohheiten wurden, die keine Grenzen kannten, waren ihre Gefühle für die Königin des Frostturms, die von Anfang an voller bizarrer Widersprüche waren, unerträglich geworden. Sie schämte sich für die Abhängigkeit, in die sie sich begeben hatte, doch in den letzten Wochen war aus der bitteren Enttäuschung Wut geworden.
    Wut und Hass.
    Julana kämpfte bis zum Einbruch der Dämmerung mit dem morastigen Terrain und hätte beinahe den Weg übersehen, der sich auf steinernen Stelzen hoch über dem Land hinzog. Es war einer der berühmten Sidaji-Hochwege, die über die Sümpfe und Moore hinwegführten. Sie erkannte die schmale Linie des Bauwerks kaum noch und hielt darauf zu. Sie hatte die Straßen bisher gemieden, weil sie Angst davor hatte, den Maschinenwächtern zu begegnen, aber nach tagelangem Marsch durch das feuchte Dickicht und den matschigen Boden war ihr das Risiko beinahe egal. Sie erreichte den Rand des Weges und kletterte umständlich an einer der soliden Stelzen hinauf. Da sie immer wieder abrutschte, brauchte sie länger als gedacht, und als sie sich endlich mit zitternden Armen und Beinen auf den Weg heben konnte, war sie noch

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