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Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Titel: Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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Seraphia die Robe ab und bürstete ihr Haar.
    »Du bist zum Glück etwas hellhäutiger als ich, damit fällst du nicht ganz so leicht auf. Überlass das Reden mir, ich spreche die Hochsprache der Frostreiche akzentfrei. Wir werden Tojantur zügig betreten und herausbekommen, wo Jenara ist. Ich kenne einige Geheimgänge dort. Wir werden einen passenden Augenblick abwarten und dann allein mit ihr reden.«
    Charna legte die Bürste beiseite und flocht einen komplizierten Zopf in Seraphias schwarzes Haar, der es stramm an ihren Kopf legte.
    »So. Das ist typisch für die Frostreiche. Steht dir ganz gut! Probier mal die Kleider an. Sollten dir eigentlich passen.«
    Seraphia zog einen wolkenweißen Rock mit nebelgrauem Saum an, der bis zum Boden reichte. Eine helle Bluse mit spitzen Ärmeln, deren Futter ebenfalls grau war und ein Mieder aus felsfarbenem Leder mit dunklem Fellbesatz kamen hinzu.
    »Du brauchst noch eine Kapuze, man sieht sonst sofort das Pentacut in deinem Gesicht. Wir müssen ohnehin vorsichtig sein, obwohl nicht alle im Norden wissen, wie eine Priesterin des Ordens aussieht.«
    »Tatsächlich?«
    Charna nickte und gab ihr einen Mantel aus cremefarbenem Bärenleder mit einem breiten Kragen aus Wolfspelz.
    Seraphia ließ ihre Finger über den grauen Pelz gleiten. »Das muss ein stolzes Tier gewesen sein.«
    »Nimm noch diese Stiefel!«, sagte Charna und gab ihr helle Lederstiefel mit spitzen Metallkappen und rauer Sohle.
    »Diese dicke Kleidung. Ich komme mir so eingezwängt vor.«
    Charna nickte. »Die Leute in den Frostreichen sind geradezu besessen von umständlicher Kleidung. Nun, verständlich, bei der Kälte. Durch die dicken Stoffe kann uns zum Glück niemand so schnell erkennen.«
    »Brechen wir sofort auf?«
    Charna nickte. »Brauchst du noch etwas?«
    Seraphia schüttelt den Kopf und rieb ihre schweißnassen Hände auf dem Rock.
    »Du bist nervös, aber die Teleportation wird dich diesmal nicht so hart treffen. Man gewöhnt sich daran. Gib mir deine Hand!«
    Seraphia zögerte, schaute ihre beringten Hände an und nahm die Hände der Hohepriesterin, um sie zu mustern. »Sollten wir nicht lieber Handschuhe tragen?«
    »Du hast recht. Vielleicht auch einen Schal? Ich schaue nach, was ich noch habe.«
    Seraphia nahm einen weißen Schal und eine Schneebrille mit Gläsern aus dunklem Kristall in einer Lederfassung entgegen.«
    »Eigenartige Dinger. Wozu braucht man die?«
    »Der Schnee blendet so sehr, dass viele Menschen davon erblinden können. Wir bräuchten das zwar nicht, aber so können wir uns weiter verkleiden und meine roten Augen fallen nicht sofort auf. Setz sie so auf!«, sagte Charna und zeigte es ihr.
    Seraphia setzte ihre Brille auf und ließ sie auf ihrer Stirn ruhen. Der Schal vermummte mehr von ihrem Gesicht, und wenn sie die Brille herunterzog, konnte man sie kaum noch erkennen.
    »So sollte es gehen.«
    Charna reichte Seraphia ein Paar graue Lederhandschuhe. Sie zog selbst ein Paar weiße Handschuhe an.
    »Ich bin so weit.«
    »Dann los!«, sagte Charna und ergriff Seraphias Hand.
    In einem Aufblitzen verschwanden sie in Idrak und erreichten einen Lidschlag später die Frostreiche.

15 - Der Norden
     
     
    Seraphia machte ein paar Schritte nach vorn und atmete die stechend kalte Luft ein. Sie blickten in ein Tal, das von Obol über ihnen in ein eiskaltes Licht getaucht wurde. Der Sternenhimmel war hier so hell und deutlich, wie Seraphia ihn noch nie gesehen hatte. Am Horizont leuchtete ein grünlich-blaues Licht auf, das beinahe das halbe Firmament überzog.
    »Was ist das?«
    »Nordlichter. Nur ein atmosphärischer Effekt.«
    »Das ist faszinierend und wunderschön. Ich wünschte, wir wären hier, um dieses Land zu bereisen. Frei von Pflicht und Sorge. Die Berge sind so anders als daheim! Es ist eisig kalt! Ich habe noch nie eine derartige Kälte gespürt. Was ist das dort?«
    Seraphia plapperte aufgeregt wie ein Kind und zeigte auf einen breiten Turm, der im Tal aus dem Eis ragte.
    »Tojantur. Ihadrun, Jenaras Vater, fand das Bauwerk unter dem Eis und ließ es freilegen. Seine Erbauer sind unbekannt. Ich komme nicht dichter heran, da etwas in Tojantur mich davon abhält, direkt vor seine Tore zu teleportieren. Wir werden zu Fuß gehen. Wenn wir uns in der Luft nähern, ist die Gefahr zu groß, dass man uns aus der Ferne erspäht. Außerdem steht mir der Sinn nach einem Spaziergang. Ich brauche Zeit zum Denken. Komm!«
    Seraphia ließ ihren Blick über die verschneiten Gipfel

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