Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)
kann.«
»Was ist aus deiner pazifistischen Einstellung geworden?«
»Es gibt für alles eine Grenze. Außerdem rede ich nicht von Mord. Eher von ... Erleuchtung«, sagte Faunus böse grinsend.
»Wenn wir wissen, ob wir Cendrine dort finden, sollte das unser nächster Schritt sein. Aber wir müssen einen Plan haben, bevor wir unnötige Risiken eingehen und unseren Trumpf mit dem geheimen Zugang zum Frostturm ausspielen. Wir können uns in dieser Angelegenheit keine Fehler leisten und müssen List roher Kraft vorziehen. Außerdem werde ich mich eventuell der Sache selbst annehmen müssen, wenn die Zeit gekommen ist.«
Faunus nickte. »Also soll ich mich umhören? Herausfinden, ob Cendrine tatsächlich im Frostturm ist und was es sonst noch zu beachten gilt.«
»Genau. Wir brauchen Informationen. Schnell und effizient. Das kannst nur du.«
Faunus lächelte verwegen. »Du liebst mich immer noch.«
Seraphia verlor klappernd ihre Gabel und wurde rot. Sie machte ein betont ausdrucksloses Gesicht.
Faunus öffnete den Mund, aber Charna kam ihm zuvor.
»Kein Wort! Vergiss es, Sera, diese Art Witze machen Faunus und ich schon seit Jahrzehnten.«
»Als ob es mich kümmerte«, sagte Seraphia mit hoher Stimme und biss von ihrem Brot ab.
Faunus machte ein zufriedenes Gesicht und Charna warf ihm einen warnenden Blick zu. Er nahm einen tiefen Schluck aus seinem Becher.
»Zurück zum Thema. Ich werde als Nächstes mit Jenara sprechen.«
Faunus verschluckte sich und hustete. »Ja klar! Das Naheliegende zuerst! Eine Tasse Tee mit der Tante trinken, oder wie?«
Charna sah ihn ernst an. »Ganz Kabal wird bedroht und Jenara weiß mehr darüber. Sie hat keinen Grund mich zu belügen, noch würde ich ihr das zutrauen.« Charna sprach ernst und hob eine Hand. »In ihrer Formulierung von Forderungen und ihrem Antagonismus ist sie stets einer klaren, rationalen Linie gefolgt, so schwer es auch sein mag, ihr dies zuzugestehen. Seras Traum von Kujaan enthüllte zudem, dass Jenara mit auf Kitaun war. Sie erhielt das Amulett der Feuertaufe von meiner Mutter, kurz bevor sie dahin aufbrach.«
»Sie trägt es immer noch«, sagte Faunus widerstrebend.
»Was?«, fragte Charna verwirrt.
»Ich sah es, als ich sie beim Thronsaal der Sidaji beobachtet habe. Sie hielt es in ihrer Hand, als sie verzweifelt schien. Sie hat ihre Verbindung zum Orden, oder zumindest zu Sarinaca, nicht vergessen.«
Charna dachte eine Weile darüber nach. »Dann liege ich absolut richtig mit meiner Annahme, dass sie mich nicht anlügen wird, wenn ich sie über Kitaun und meine Mutter befrage.«
Seraphia stellte ihren leeren Teller beiseite. »Thanasis hat mir einiges darüber erzählt.«
Charna sah sie skeptisch an. »Und? Was genau hat er zum Besten gegeben?«
»Er ... berichtete mir aus der Vergangenheit. Über den Ursprung des Feuers . Er nannte auch den Namen des Feindes.«
Charna beugte sich vor. »Sprich!«
Seraphia schluckte. »Die Subrada. Sie haben das Feuer erfunden.«
»Wer nicht?«, fragte Faunus.
»Ich meine das Feuer in der Flammengrube, du Witzbold. Sarinaca hat es ihnen gestohlen.«
Charna lachte hart und laut. » Das hat er gesagt?«
Faunus hob die Hand. »Bleib rational, Charna. Es gibt in der Tat Gerüchte, Legenden und Mythen aus alter Zeit. Die Dryaden haben mir davon berichtet.«
»Die Dryaden? Wirklich, Faunus?«, fragte Charna mit süßlichem Unterton.
Er zog eine Grimasse.
Seraphia hob beteuernd ihre Hände. »Er sagte mir, dass Sarinaca Kabal erst zu dem gemacht hat, was es heute ist. Die Subrada wollen sie dafür bestrafen und trachten danach, Kabal zu vernichten. Sie haben mehrere Mittel dazu in der Hand.«
Schweigen senkte sich über den Raum und Charna sah Seraphia ernst an. »Fahre fort!«
»Das Feuer kontrolliert die magischen Kräfte auf ganz Kabal. Seine Macht durchdringt alles hier. Selbst die Eishexen greifen darauf zu, wenn sie die Ahnen beschwören und ihre eigene Abwandlung von Magie anwenden, um die Elemente zu nutzen. Das Feuer kann jedoch gelöscht werden. Damit geraten die Kräfte aus dem Lot, die Kabal in seiner jetzigen Form zusammenhalten. Thanasis sagte, jedes Lebewesen, sogar das Wasser und überhaupt alle Dinge würden sich unkontrolliert verändern, bis sie sich selbst vernichteten.«
»Das ist schwer vorstellbar«, sagte Mehmood zweifelnd.
Charna stand auf und trat vor den Kamin. »Und dennoch macht es auf erschreckende Weise Sinn, umso länger ich darüber nachdenke. Meine Mutter hat viele
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