Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)
Hände darauf und drückte so lange, bis das Metall kreischend auseinanderriss. Ein paar Blitze zuckten, das leuchtende Band flackerte, ging aus. Sofort heulte ein Alarm los.
Das sollte ihre Aufmerksamkeit erregen.
Thanasis trat den ruinierten Rest des Türblatts beiseite und drang in den dahinterliegenden Korridor vor. Gleich darauf benutzte er Maraks Gürtel, dessen schillernde Hülle aus schützender Energie sich um ihn legte - keinen Augenblick zu früh, denn plötzlich schlug es Funken um ihn her und das knallende Geräusch lauter Waffen hallte ohrenbetäubend durch den Gang.
Projektilwaffen! Wie damals auf Kitaun. Verdammte Subrada!
»Der Gürtel schützt dich. Dringe weiter langsam vor.«
Thanasis tat es und versuchte dabei zu erkennen, mit wie vielen Gegnern er es zu tun hatte. Er wechselte in die Aurasicht, nahm die Lebenszeichen derjenigen wahr, die sich ihm entgegenstellten. Ein Dutzend Fera'Kuun hatten sich hinter eilig aufgestellter Deckung verschanzt. Natürlich hatten sie ihn erwartet und er war nicht überrascht. Thanasis beschloss, dass Kukulkan nun genug Zeit hatte, zum oberen Höhlenausgang zu gelangen, und machte sich daran, das Feuer zu erwidern - auf seine Art.
Er hob die Hand der Macht, spürte ein Kribbeln in den fünf Ringen und ließ einen Feuerstrahl durch den Korridor fauchen, eilte im Schutz der Flammen zum ersten Gegner und machte ihm den Garaus. Blinde Wut beherrschte ihn, denn diesmal fragte er sich nicht nach den Motivationen der Fera'Kuun, nach dem, was sie antrieb, sich gegen den Orden zu wenden, wie sie es in der Vergangenheit bereits viele Male getan hatten. Sie wollten die Macht über Kabal, und das würde er nicht zulassen. Vor allem würde er nicht zulassen, dass sich das Ereignis wiederholte, was zu Idraks Vernichtung geführt hatte.
Ein Faustschlag brach dem ersten Gegner das Rückgrat, ein weiterer fiel gleich darauf, einen verzweifelten Aufschrei ausstoßend, bevor er starb.
Thanasis drang unerbittlich vor, trat, schlug, ließ Flammen aus seiner Hand schießen. Plötzlich wurde es still und er erkannte, dass er alle Gegner im Korridor besiegt hatte.
Er zögerte nur einen Lidschlag lang, bevor er voraneilte und in die Haupthöhle gelangte. Dies war eine weitläufige Halle, die von einem eigenartigen Objekt beherrscht wurde, das er allerdings nicht für das Sternenschiff hielt, denn er hatte einige gesehen und wusste, welche Form sie meistens annahmen. Dies war jedoch eine Art ovaler Röhre, die über zahllose Verbindungen zu nahestehenden Konstrukten verfügte und ohne Probleme selbst Kukulkan Platz bot. Während er die Vorrichtung begutachtete, griffen zwei weitere Gegner überraschend aus der Deckung an, doch er nutzte einen telekinetischen Befehl, um sie zu überwinden. Die Beiläufigkeit der Handlung fiel ihm erst im Nachhinein auf. Es schien, dass bei jedem Schritt, den er näher an das Objekt in der Mitte der Höhle trat, er weniger er selbst war. Das Feuer in ihm übte eine stärkere Kontrolle aus als zuvor. Als Thanasis es erkannte, spürte er, wie es sich wieder an jenen Ort zurückzog, der tief in seinem Inneren lag.
Du behandelst mich wie eine Marionette!
»Nur zu deiner eigenen Sicherheit, denn ich wollte wissen, ob eine unmittelbare Gefahr von diesem Konstrukt ausgeht. Es scheint, dass sie das Schiff ausgeschlachtet und seine Teile einem neuen Zweck zugeführt haben. Dies ist ein beinahe fertiggestelltes Portal. Wir kamen gerade rechtzeitig.«
Aber wo sind die Subrada, die mit dem Schiff gekommen sind?
»Zweifellos geflohen, als sie Kukulkan erblickten.«
Thanasis blickte zur Höhlenöffnung hinauf, einem natürlichen Schacht, der von Grünzeug überwuchert wurde und sich zum Sternenhimmel öffnete. Eine Silhouette zeichnete sich vor den Sternen ab, eine kauernde Form, die unmissverständlich den Gott der Sidaji kennzeichnete. Kukulkan ließ sich den Schacht hinabgleiten, landete vorsichtig an einer freien Stelle und ging vor dem Objekt in die Hocke, betrachtete es eingehend.
»Zwei flohen nach oben«, sagte er und legte zwei reglose und offensichtlich tote Körper auf dem Boden der Höhle ab.
Thanasis trat hinzu und untersuchte die Leichen. »Es sind Fera'Kuun. Wo sind die Subrada?«
»Es ist möglich, dass sie unserem Zugriff entkommen sind. Wichtig ist nur, dass wir dieses Tor in Besitz nehmen.«
Warum zerstören wir es nicht? Wenn die Subrada keinen Weg nach Kabal finden, haben wir doch erreicht, was wir wollten!
»Ein edler Sidaji-Warlord
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