Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)
senden.«
»Also seid Ihr informiert«, sagte Kassandra seufzend und erleichtert.
»Ihr solltet unser Fernübertragungsgerät nutzen und eine Botschaft senden. Ich glaube, wir brauchen mehr Informationen.«
Kassandra nickte und eilte dem Kapitän hinterher durch eine Luke. Sie musste bei den Durchgängen auf ihren Kopf achten und in der Dunkelheit unter Deck fiel ihr das Sehen schwer. Schatten verschluckten die Ecken und das Ende des spärlich erleuchteten Korridors, der wie der Rest des Schiffes aus Metall gefertigt war.
Warum sehe ich hier nicht wie gewohnt? Was ist mit meinen Kräften los? Hat es etwas mit dem verwandelten Mädchen zu tun? Ich werde die Shedau'Kin informieren, doch sie dürfen auf keinen Fall von der Schwäche erfahren, die womöglich nicht nur mich ereilt, sondern alle Priesterinnen. Niemand darf das wissen, bis wir die Ursache dafür gefunden und beseitigt haben.
Kassandra ließ sich von Kapitän Kei in einen kleinen, warmen Raum führen, der von einem gepolsterten Stuhl beherrscht wurde, der auf die Anatomie der Zwerge ausgerichtet war. Eine Shedau'Kin saß darin und machte eiligst Platz, als sie den Kapitän und Kassandra erblickte.
»Kennt Ihr diese Art von Gerät?«
»Es ist lange her, aber ich habe es einige Male benutzt. Ich möchte eine Aufzeichnung erstellen, die Ihr abschickt. Kein Bild von mir.«
Ich bin lieber vorsichtig.
Sie setzte sich, ignorierte die Unbequemlichkeit der für sie ungünstigen Polsterung und blickte in den glitzernden Kristall, der direkt vor ihr in einer Halterung ruhte, um ihr Antlitz über weite Entfernungen zu senden. Sie sah hinein, suchte nach den korrekten Schaltern, um ihn zu deaktivieren, und bekam Hilfe von der Zwergenfrau. Sie verströmte einen zimtartigen Geruch, der Kassandra an die Zeit erinnerte, die sie in der Spalte verbracht hatte.
Während sie nach den richtigen Worten suchte, um die Shedau'Kin Führer von der Notlage Kabals zu informieren, überlegte sie, was sie über die Fernübertragung mitteilen durfte und was sie lieber nicht sagte. Sie erinnerte sich, dass es Möglichkeiten gab, diese Fernübertragungen abzufangen. Da sie nicht wusste, wer mithörte, nannte sie einen falschen Namen. Der Kapitän bemerkte es und warf ihr einen fragenden Blick zu.
Sie fasste die Situation in Idrak zusammen, erklärte den Einfluss der Subrada und nannte Thanasis' Ernennung zum Meister des Infernos, erläuterte das Purgatorium, so weit sie es verstand. Kukulkans Angebot, neue Maschinen zu bauen, die gegen die Angriffe der Maschinenwächter helfen konnten, hatte sie von Charna erfahren und sie berichtete auch davon, bevor sie die Nachricht beendete.
»Ich nehme an, Ihr wolltet Euren Namen nicht nennen, weil Ihr um Eure Sicherheit fürchtet?«
»Ich bin in einer wichtigen Mission unterwegs. Es sollte niemand davon erfahren, wohin ich fliege.«
»Ich verstehe. Braucht Ihr noch etwas von uns?«
»Wünscht mir Glück!«
Der Kapitän tat es, ließ ihr noch einen Schlauch Wasser und Vorräte übergeben und als Kassandra auf das Deck zurückkehrte, sah sie, dass sich jemand um Humaa kümmerte.
Sie warf den Proviant in die Satteltaschen und verabschiedete sich von den Zwergen. Sobald sie wieder fest im Sattel saß, schwang sich Humaa zurück in die Lüfte. Der kurze Aufenthalt an Bord des Shedau'Kin Schiffes hatte ihr klargemacht, dass der Orden nicht allein stand. Die Zwerge waren alarmiert und würden bald zur Unterstützung kommen. Der Gedanke beruhigte sie, denn die Shedau'Kin waren verlässliche und gutmütige Helfer.
Unter ihr glitzerte der Stycos wie eine metallene Schlange, die sich durch grünes Gras bewegte. Der Anblick fesselte sie. Einem Aufflackern ihrer alten Kräfte gleich, glaubte sie einen Augenblick lang, eine Vision zu haben, von einer riesenhaften Schlange aus Metall, die sich auf Iidrash zubewegte. Dann war der Augenblick vorbei und sie schüttelte schwach den Kopf.
Ich kann mich auf solche Impressionen nicht mehr verlassen. Es sind meine Ängste, die ich sehe und die Sorge um meine Gefährten, die mich zu übermannen droht.
Sie nahm einen Schluck Wasser, entdeckte eine süße Kostbarkeit der Zwerge in ihrem neuen Proviant und aß mit einem Hunger, den sie seit Stunden ignoriert hatte, der sie jedoch plötzlich überfiel. Während sie das mit dem Nektar der Blindbienen gesüßte und klebrige Brot der Zwerge aß, überlegte sie, ob sie das richtige tat, wenn sie Tasacet aufsuchte.
Meine Fähigkeit, in die Zukunft zu sehen, habe
Weitere Kostenlose Bücher