Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

solchen Diebstahl abgesichert, doch Sarinaca gelang der größte Coup aller Zeiten. Sie hat eine Handvoll Proto-Assembler der Subrada gestohlen und aus Kabals Kern einen Quantenrechner erschaffen, der die Assembler dezentral mittels einer direkten Anbindung an ihr Bewusstsein steuert, so dass sie nicht außer Kontrolle geraten können und den ganzen Planeten zerstören.«
    Thanasis nickte. »So viel weiß ich bereits darüber, auch wenn ich nur die Grundprinzipien verstehe und keine Ahnung von den Dingen habe, die ihr nennt.«
    Sie musterte ihn. »Erstaunlich. Das Vergessen, das über Kabal gefallen ist, scheint absolut zu sein. Kaum noch jemand erinnert sich der Dinge, die diese Welt zu dem machten, was sie jetzt ist. Und niemand, nicht einmal die mächtigsten Führer, haben anscheinend die Absicht, ihr Wissen über die Alten Tage zu vertiefen.«
    »Wozu auch? Die Dinge sind, wie sie sind.«
    »Wisst Ihr, was dort vor sich geht?«, fragte sie und deutete hinab in die Flammengrube. »Wisst ihr, was Ihr selbst zurzeit eigentlich darstellt?«, sie blickte ihn jetzt direkt an.
    »Nein. Ich begreife nur, dass ein Wandel bevorsteht.«
    »Ein Wandel, so tiefgreifend, er wird das Schicksal vieler Welten beeinflussen. Charna wird Sarinacas Folge auf Kabal antreten. Die Assembler-Steuerung wird zu diesem Zweck in diesen Augenblicken umprogrammiert, damit alle Assembler direkt Charnas Kontrolle unterstehen werden - sie wird eins werden mit dem Quantenrechner und allen Assembler-Stämmen. Ihr seid nur die temporäre Kontrollinstanz, die Manifestation eines unbeugsamen Willens, der eine zeitweilige Stasis der Assembler-Aktivität aufrechterhält, bis die Umprogrammierung abgeschlossen ist. Danach wird alle Macht Kabals in Charnas Hände fallen.«
    Thanasis riss die Augen auf. »Das Purgatorium ...«
    »Es ist eine Metapher für den Vorgang, der die gesamte Macht aller Elemente auf Kabal auf Charna übertragen wird, das ist mehr, als Sarinaca je erreicht hat.«
    »Ich verstehe nicht ... sie war stets unsere Göttin«, sagte Thanasis unbeholfen.
    Er hatte das Gefühl, als würde sich die Wirklichkeit von ihm entfernen, als besuchte er ein Theaterstück, in dem er gleichzeitig selbst eine Rolle auf der Bühne spielte und auch im Publikum säße.
    »Sarinaca hat ursprünglich fünf Assembler-Stämme von den Subrada gestohlen, doch nicht alle wurden auf Kabal von vornherein genutzt«, erklärte Olana.
    »Die fünf Elemente?«
    »Nur Symbole für ein weit komplexeres Konzept. Die Elemente stellen mentale Projektionen für Kabals Bewohner dar, um die Aktivität der Assembler für ihre Zwecke nutzen zu können.«
    Sarinaca ließ uns vergessen ... damit wir neu lernen können. Sie hat dies alles vorhergesehen und auch in die Wege geleitet.
    »Dann ... was hat es mit diesem ... diesem Quantenrechner auf sich?«
    Olana lächelte. »Sarinaca war nicht imstande, jedes Element vollständig zu kontrollieren. Auch wenn sie das Feuer als Leitelement wählte, unterstrich sie damit lediglich ihre eigene Vormachtstellung. Die Macht, die Ihr jetzt in Euch tragt, ist nichts weiter als ein Kontrollterminal des Quantenrechners, den Sarinaca aus Kabals submolekularen Strukturen formte. Um jeden einzelnen Assembler-Stamm wachsen zu lassen, war nicht genug Rechenkapazität vorhanden, also teilte sie die Assembler-Kontrolle auf, überließ zumindest anfänglich Disdahal die volle Kontrolle über den Assembler-Stamm, der das Wasser-Element darstellen sollte.«
    »Ich verstehe kein Wort«, sagte Thanasis und schüttelte den Kopf.
    Olana überlegte einen Augenblick, dann zuckte sie mit den Schultern und lächelte. »Nun, vielleicht müsst Ihr auch nicht. Später betrog sie jedenfalls Disdahal und übertrug die Macht über das Wasser-Element den Priesterinnen des Ordens. Disdahal griff ein und erschuf die Sjögadrun, um seine Macht an der Oberfläche Kabals indirekt auszubauen. Sarinaca ließ die Kristallesche wachsen und setzte Ihadrun im wiederentdeckten Tojantur ein, um die Sjögadrun unter ihre Kontrolle zu bringen, als Disdahals Einfluss zu groß wurde. Es gab Auseinandersetzungen, Abkommen wurden unterzeichnet. Doch Disdahal fühlte sich stets betrogen und hielt sich selten an die Übereinkünfte mit Sarinaca.«
    Olana führte ihn an der Flammengrube entlang und hakte sich bei ihm unter, um das Bein zu entlasten, das ihr offenbar Schmerzen bereitete.
    »Als die Sidaji hier strandeten, war der Sidaji-Warlord - ein durch und durch künstliches Wesen - ein