Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)
dass irgendjemand bald hier auftaucht und unsere Hintern rettet.
Der größte Teil Katarauns lag bereits in Trümmern, doch das Zerstörungswerk war keinem gezielten Angriff der Maschinenwächter zu verdanken. Vielmehr war es so, als vernichteten sie ohne Sinn und Verstand einfach alles, was in ihrem Weg lag. Was Mikar über Taktik und Strategie gelernt hatte, nutzte nichts gegen diesen Gegner, der sich zudem auch nicht um die wirkungslosen Angriffe der kleinen Menschen kümmerte, die sich ihm in den Weg stellten. Mikar war einmal zum Zentrum der Staubwolke vorgedrungen, doch er hatte nicht viel erkennen können. Es war, als ob die Maschinenwächter wie eine einzige gewaltige Schlange agierten, die sich zornig gegen alles warf, was von den Sidaji zurückgelassen worden war.
Er drehte sich zu Jangus, einem seiner Hauptleute um, als er sah, dass sich jemand seinem Befehl widersetzte und weiterhin auf den heranrückenden Feind schoss.
»Warum feuert diese Stellung noch? Wer ist da noch in den Blitzwerfern?«
»Ovidiu und Naso. Sie haben vor zwei Wochen die Geburt ihrer ersten Kinder erlebt und weigern sich, die Stellung aufzugeben.«
Mikar fluchte. »Diese Dummköpfe!«
Er spähte voraus und blickte in die Staubwolke, die den größten Teil des südwestlichsten Stadtgebietes wie ein schmutzig-brauner Berg überragte. Dann und wann flogen Trümmerteile daraus hervor und trafen beinahe die letzten beiden Blitzwerfer, die seine Männer in aller Eile auf Dachterrassen und Türmen in hoher Zahl errichtet hatten. Es war jedoch kein Angriff auf den Blitzwerfer, denn diese Waffen hatten sich als vollkommen wirkungslos erwiesen und die Maschinenwächter hatten sie weitestgehend ignoriert.
»Sie scheinen uns nicht mal zu bemerken. Begreifen diese Dummköpfe nicht, dass sie sich umsonst opfern?«, schrie Mikar.
Jangus packte seinen Arm und riss ihn herum. »Verdammt, Herr! Ihr wisst, dass ich Euch überallhin folge, wie alle Eure Männer, aber wir sollten einfach von hier verschwinden. Es gibt nichts, was wir diesen Maschinen entgegensetzen könnten.«
Mikar riss seinen Arm los und sah auf die Staubwolke und die riesenhaften Schemen, die sich darin bewegten. Geräusche wie von Erdbeben und Gewitter drangen zu ihnen durch und der Boden erzitterte immer wieder, löste losen Putz und Mauerwerk von den Gebäuden in ihrer Nähe.
Er atmete tief ein. »Du hast recht. Wir können nichts tun. Ich bin bereit in meinen Tod zu gehen, so wie ihr alle, doch das hier ist sinnlos.« Er deutete zum Hafen. »Bring die Männer auf die Schiffe, lass alle aufbrechen. Ich hole die beiden Sturköpfe da heraus.«
»Ich komme mit Euch!«
Mikar packte den staubigen und verschwitzten Arm des Kentaurenhauptmanns. »Das ist meine Aufgabe. Du musst die Sicherheit unserer Leute gewährleisten. Zögere nicht mehr! Ich spüre, dass der Speer hier noch funktioniert. Ich werde Ovidiu und Naso holen, dann versetze ich uns auf eines der Schiffe. Sobald das getan ist, bringt Maraks Speer die Flotte sicher und schnell nach Iidrash.«
Jangus nickte. »Wir sehen uns auf dem Meer!«
Mikar nickte und wandte sich zu der Dunkelheit, die sich vor ihm erhob und immer weiter nach Süden vorrückte.
Sie werden die Stadt zerstören - Sarinaca weiß, warum auch immer - und dann nach Iidrash übersetzen.
Er atmete tief ein und versetzte sich mit Maraks Speer so nahe an den Blitzwerfer, wie es ging.
Plötzlich stand er inmitten der Staubwolke und sah nichts mehr. Steine und Trümmer flogen in seine Richtung und trafen seine gepanzerte Parsche hier und dort. Mikar trabte vorsichtig voran und versuchte, nicht über Risse und Trümmer auf dem Boden zu stolpern. Der Staub legte sich über alles und machte es unmöglich, auch nur das Geringste zu erkennen.
Er probierte noch einmal Maraks Speer, doch das Artefakt büßte in der Nähe der Maschinenwächter seine Kraft ein, so wie es ihm ergangen war, als er in der Höhle gegen die Maschinen-Sidaji gekämpft hatte.
Plötzlich gewahrte er ein Aufblitzen und die Umrisse des Gebäudes zeichneten sich ab, auf dessen Dach seine beiden tapferen Männer ihrem baldigen Tod entgegenblickten.
Er preschte voran, setzte über Hindernisse hinweg und eilte in die Richtung, aus der das Leuchten zu ihm durchdrang. Immer wieder musste er größeren Trümmerstücken ausweichen, die in seine Richtung flogen und wie Geschosse in die Häuser schlugen, totale Vernichtung mit sich bringend.
Warum? Warum diese Wut gegen die leeren Häuser? Was
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