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Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Titel: Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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Ängsten stellen.
    Erleichtert von dieser Erkenntnis, schüttelte sie den Gedanken ab, als sie vor den Altar trat und sicherstellte, dass alles korrekt vorbereitet war. Sie betrachtete die Priesterinnen, die wie sie selbst ohne Robe und persönlichen Schmuck gekommen waren. Als die letzte der Öllampen entfacht war, ließ sie die Türen schließen und rief die Priesterinnen auf ihre jeweilige Position um den Altar. Symbole, die in den kalten Fliesenboden eingelassen waren, dienten ihr als Anhaltspunkt, um die Priesterinnen ihren jeweiligen Plätzen zuzuweisen. Das Patschen ihrer nackten Füße echote leise in den Wänden der eigenartigen Halle, die sich weit über sie erhob, aber unterhalb des breiten Steges auch gleichermaßen tief hinabreichte. Die Schriftrolle nannte die Form des Raums als wesentlich für das Ritual - ein Pentagondodekaeder - und erwähnte die Halle der Schöpfung als einen von mehreren geeigneten Orten auf Kabal und seinen Monden.
    Jeder der Priesterinnen hielt einen Gegenstand in den Händen, die alle aus einer verborgenen Kammer in den Tiefen der Höhlen unter dem Kloster geholt worden waren. Jeder einzelne Gegenstand würde der Mondkönigin übergeben werden, sobald sie erwacht war.
    Ihr Erwachen wurde durch einen Gesang herbeigeführt, der die Formung mentaler Visualisierungen einer Kette magischer Verknüpfungen zum Inhalt hatte, und in Melodie und Tonhöhe genau abgestimmt war.
    Hoffentlich machen meine Stimmbänder das mit. Zum Glück muss man als Schülerin im Kloster so viel Gesangsunterricht nehmen.
    Pass auf, dass du dich nicht an deiner eigenen Spucke verschluckst.«
    Du kannst also nicht singen? Dachte ich mir.
    »Ich werde dir zeigen, was ich kann!«
    Seraphia näherte sich dem Altar und betrat den Absatz davor. Sie stellte ihre Füße präzise nebeneinander, ignorierte ihre Gänsehaut in der Kälte der Halle und holte tief Luft. Bevor sie zum ersten Ton anhob, ergriff die Dunkle Flamme die Kontrolle über Ihre Stimmbänder, wie es zuvor schon öfter geschehen war.
    Im ersten Augenblick erschrak sie, doch dann hörte sie ihre eigene Stimme klar und deutlich durch den Raum schallen. Sie wechselte in die Aurasicht und sah den Ton, der sich mit denen der anderen Priesterinnen vereinte. Er war perfekt und leuchtete stark und ohne Makel, wie ein flammendes Band.
    Seraphia vertraute jedoch der Dunklen Flamme nicht und rang um die Kontrolle ihrer Stimmbänder. Ein Kratzen in ihrem Hals wurde beinahe unwiderstehlich zum Auslöser eines Hustens, das sie gerade noch zurückhalten konnte.
    Noch eine Strophe!
    »Dann überlass es mir, oder willst du das Ritual mit deiner Unfähigkeit zugrunde richten?«
    Seraphia zögerte, erneut um die Kontrolle ihrer Stimmbänder zu ringen, weil sie Angst davor hatte, dass sich ein Missklang in das Lied und den komplizierten Zauberbann schlich.
    Ich darf keine Angst haben ...
    »Das solltest du aber!« , zischte die Dunkle Flamme und Seraphia spürte ihre böse Absicht, bevor sie die letzte Strophe anstimmte.
    Sie wusste, dass sie ihre eigene Schwäche, den Kampf mit der Dunklen Flamme in ihrem Inneren, überwinden musste, wollte sie diesen Zauberbann, der für das Ritual unerlässlich war, korrekt ausführen. Auch wusste sie, dass der ewige Kampf zwischen ihr und ihrer inneren Stimme sie schwächte und ihre Möglichkeiten einschränkte. Sie musste den Konflikt lösen, wollte sie wegen ihm nicht untergehen.
    Im Atemzug vor dem Anheben der Stimme trat sie der Dunklen Flamme in Gedanken gegenüber.
    -
    »Dies ist kein Ort für dich!«, schrie die Dunkle Flamme, schwarze Augen glitzernd im Zwielicht.
    Seraphia trat ihr gegenüber und sah sich um. Der Ort glich einer unterirdischen Höhle, spärlich erleuchtet von einem Feuer, das in einem Kamin loderte. Gegenstände füllten Nischen in den irdenen Wänden und sie nahm etwas in die Hand, an das sie sich erinnerte. Es war eine Puppe aus ihrer Kindheit, die sie in einem Anfall von unerklärlicher Wut in mehrere Stücke zerrissen hatte. Noch Jahre danach war sie deswegen von einem schlechten Gewissen geplagt worden. Die Stoffpuppe war mit groben Stichen zusammengefügt worden, ein Auge fehlte immer noch.
    »Lass die Finger davon!«, rief die Dunkle Flamme und ergriff die Puppe, presste sie an ihre Brust.
    Seraphia betrachtete die junge Frau, die ein dunkles Spiegelbild ihrer selbst war. In ihr manifestierten sich die Frustrationen und Selbsttäuschungen ihres Lebens. Die Wut, die Schuldgefühle, die Scham und all

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