Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)
treibt diese Maschinen an?
Plötzlich blieb er mit schlitternden Hufen stehen, Funken auf dem Pflaster schlagend. Als ob sein Gedanke die Verbindung erneuert hätte, die er zuvor zu den Maschinenwächtern aufgebaut hatte, hörte er ein Flüstern in seinem Kopf. Dieses Raunen bestand aus Gedanken, Konzepten und Vorstellungen, die sich wortlos in seinem Bewusstsein manifestierten, aber von seinem Verstand als Sprache interpretiert wurden.
»Fort ... zurückgelassen ... wo sind die Abkömmlinge? Wut! WUT! Trauer ... allein ... kein Sinn ... Hass! Zerstören! Vernichten!«
Sie sind wie Kinder, die von ihren Eltern im Stich gelassen worden sind. Was soll ich gegen einen solchen Gegner unternehmen?
Ein Trümmerstück schlug in das Wohngebäude ein, auf dem sich Ovidiu und Naso befanden und er eilte weiter. Als er zu dem dreistöckigen Gebäude gelangte, entdeckte er, dass er sich eine schmale Treppe hinauf kämpfen musste, die ganz sicher nicht für seinen mächtigen Kentaurenleib geschaffen worden war.
Fluchend quetschte er sich die steinernen Stufen hinauf, die sich über kurze Absätze und gerade Strecken in die Höhe schraubten. Als er die Hälfte geschafft hatte, stieß etwas gegen das Gebäude und ließ es in seinen Grundmauern erzittern.
Mikar hielt inne.
Dann rumpelte etwas und ein Teil des Treppenhauses stürzte zusammen. Als die Mauer neben ihm in die Tiefe fiel, konnte er nach oben blicken, in einen Raum, der direkt unter der Dachterrasse lag. Er machte zwei gewaltige Sätze, wobei Stufen und Mauerstücke unter ihm wegbrachen und schlug wie ein Hammer durch eine rissige Wand, die teilweise stehen geblieben war. Ohne zu zögern, eilte er dem jenseitigen Ende des Zimmers entgegen und spürte, wie der Boden unter seinen Schritten in Schwingung geriet.
Das ganze verdammte Haus stürzt ein!
Er erreichte eine gerade Treppe, die direkt auf die Dachterrasse führte, und hetzte hinauf. Staubwolken schossen ihm entgegen und jemand schrie. Es blitzte wieder auf und Mikar erkannte das Gerüst des Blitzwerfers. Ein verwandelter Mann bediente ihn, gehörnt, wie ein Ziegenbock, der andere schlank und drahtig, aber augenscheinlich nicht verwandelt.
»Ovidiu! Naso! Verlasst euren Posten, sofort!«
Die Männer drehten sich erschrocken um, als sie die Stimme ihres Anführers erkannten, und kamen seiner Aufforderung nach einer Schrecksekunde nach.
»Wir dachten ...«, fing Ovidiu an, doch Mikar schnitt ihm das Wort ab.
»Hör auf zu denken und schwing dich auf meinen Rücken. Naso, du auch!«
Die Männer taten es und Mikar spähte durch den Staub zum Dach des nächsten Gebäudes.
»Mein Herr, Ihr wollt doch nicht etwaaa-«, schrie Ovidiu, dann galoppierte Mikar bereits los und machte einen gewaltigen Sprung über einen breiten Spalt zwischen den Dächern hinweg. Hinter ihnen stürzte Augenblicke später ein Teil der Dachterrasse ein und der Blitzwerfer zündete noch einmal. Zu ihrem Pech schlug der Strahl in das Gebäude ein, auf dem sie sich befanden, und beschädigte es schwer. Der Boden schwankte unter ihnen und Mikar, der das Gewicht der Männer auf seinem Rücken spürte, wankte. Er setzte ein paar Schritte zurück, versuchte sein Ziel zu erkennen und preschte vorwärts. Seine Hufe schlugen in den Fliesenboden und ließen ihn zersplittern - dann sprang er mit aller Kraft und erreichte das nächste Dach, das ein ganzes Stück tiefer lag. Hinter ihnen stürzte das Gebäude ein und ein Teil seines Mauerwerks neigte sich in ihre Richtung.
»Oh, sagten Ovidiu und Naso gleichzeitig.
»Festhalten!«, schrie Mikar, als die gesamte Seitenwand des Hauses langsam in ihre Richtung fiel.
Er preschte blindlings voran und versuchte im Laufen mehr von dem Haus vor ihm zu erkennen, was in dem allgegenwärtigen Staub annähernd unmöglich war. Als er fast heran war, sah er, dass eine Wand vor ihnen aufragte. Das Gebäude, auf dessen Dach sie sich befanden, musste zwischen zwei höheren Häusern stehen. Ohne zu zögern wandte er sich zur Seite und sprang von der anderen Seite des Daches.
Im Sturz erkannte er seinen Fehler, denn weit unter ihm lag die Straße. Als seine Beine in das Pflaster schlugen, spürte er das Bersten seiner Knochen.
Einige Augenblicke verlor er das Bewusstsein, dann erwachte er hustend im Staub. Jemand zehrte ihn über das Pflaster und ächzte laut. Es waren die beiden Männer, die den Sturz weitestgehend unbeschadet überstanden hatten.
»Das war eine harte Landung. Ich nehme an, ihr habt eure letzten
Weitere Kostenlose Bücher