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Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Titel: Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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Relief wand sich im Kreis, der Kopf ruhte in der Mitte.
    Eine Ruhestätte? Ein Grab?
    Mikar ließ die Finger über den glatten Gesteinsblock gleiten. Das Schlangensymbol leuchtete gelb aus dem Inneren des Steins heraus. Er legte die ganze Hand fest auf das Zeichen und das Leuchten verstärkte sich. Er wollte die Hand zurückziehen, doch es ging nicht. Eine unbekannte Kraft hielt seine Finger an Ort und Stelle.
    Verdammt! Daran kann ich mich nicht erinnern.
    Ein Summen aus dem Obsidian erklang, gefolgt von mechanischen Geräuschen aus dem Inneren. Ein Schmerz schoss zwischen seine Schläfen, und etwas Körperloses drang in seinen Kopf vor, suchte, stieß tiefer und forschte weiter. Bilder zuckten wie Blitze vor seinem inneren Auge auf und verschwanden genauso schnell wieder. Die Pein nahm sogar noch zu. Er sah die Spinne, die Käfer, dann die Straße. Plötzlich war er zurück im Innenhof bei Charna und Jenara. Die Geschwindigkeit, in der die aufblitzenden Eindrücke erschienen, verringerte sich jäh. Es war, als hätte das, was in seinem Erinnerungsvermögen umhersuchte, etwas gefunden, dass es interessierte. Mikar fühlte sich einen Augenblick, als wäre er in der Zeit zurückversetzt, sah wieder die Gottkaiserin und ihr Gefolge auftauchen, als er mit Thanasis und Charna sprach. Das Streitgespräch entfachte erneut vor seinen Augen und er hörte sich selbst wie aus großer Ferne sprechen.
    »Das Verschwinden der Sidaji ist dein Machwerk, Hexe!«
    Der Satz, den er der Gottkaiserin entgegengeworfen hatte, schlug ein Echo in seinen Gedanken, zusammen mit all der Wut über Jenara. Das Suchende, das sich in seinem Kopf ausgebreitet hatte, zog sich jetzt zurück, den Schmerz betäubend, der damit einhergegangen war.
    Mikars Hand löste sich unvermittelt von dem Obsidian und er taumelte, kämpfte gegen das Schwindelgefühl, das ihn nun ergriff.
    Das Tor rollte knirschend beiseite.
    Er schüttelte das Haupt und wurde wieder klar im Kopf. Der Schmerz verschwand endgültig und hinterließ lediglich ein taubes Gefühl. Etwas, ein Wesen, eine Intelligenz womöglich, steckte hinter dem, was ihm soeben passiert war. Dieses Wesen mochte ihn in den Abgründen des Schlundes erwarten, der sich jetzt vor ihm in die Tiefe erstreckte.
    Mikar hasste begrenzte Räume. Es war nicht so, dass er eine Angst vor engen Umgebungen hatte, aber sein wuchtiger Kentaurenkörper war nicht dazu geschaffen, Höhlen zu erkunden, zu klettern oder gar zu kriechen. Die Fähigkeiten, die er durch Maraks Speer erlangt hatte, ließen ihn diesen Nachteil vergessen, doch die magische Waffe schien ihre Kraft im Moment eingebüßt zu haben.
    Er versuchte, sich mithilfe des Speers noch einmal zu versetzen, dennoch war es, wie er schon vermutet hatte und er blieb an Ort und Stelle. Sollte die Macht eines Sidaji-Artefakts dafür verantwortlich sein, war er gewiss auf der richtigen Spur. Würde die Zeit nicht so drängen, könnte er Hilfe holen, nur zur Sicherheit. Aber er hatte seine Unsterblichkeit nicht erlangt, weil er ausschließlich nach Sicherheit gestrebt hatte.
    Er steckte den Speer in eine Halterung an seiner Parsche und folgte dem Gang. Der Tunnel führte steil abwärts und seine Hufeisen rutschten gelegentlich auf dem flachen Stein. Er suchte vergeblich nach Halt an den glatten Wänden des röhrenartigen Korridors. Wenn er fiel, würde er den schnellen Weg hinab nehmen müssen. Er tastete sich langsam voran und setzte vorsichtig einen Huf vor den nächsten.
    Ein Geräusch vom Eingang ließ ihn innehalten. Ein leises Summen. Dann mechanisches Rumpeln und schließlich ein Knirschen und Mahlen.
    Das Tor!
    Mikar atmete tief ein und aus, beruhigte sich.
    Wenn ich so dämlich bin, in eine Falle zu laufen, dann habe ich es verdient, hier unten zu verrotten.
    Er lachte leise und tastete sich weiter in der Finsternis voran. Plötzlich glitt er mit einem Funkenschlag seiner Hufeisen unerwartet aus und fiel rutschend hinab. Er spürte eine Reihe harter Schläge und verlor die Orientierung, als er sich mehrmals überschlug. Vollkommen ungebremst schlitterte er die Röhre runter und polterte schließlich in einen größeren Raum, der spärlich aus künstlichen Lichtquellen erleuchtet war.
    Mikar schüttelte den Kopf, streckte die Glieder von sich und erhob sich.
    Er sah sich vorsichtig um.
    Die Halle, in der er jetzt stand, war unüberschaubar und erstreckte sich weit vor ihm, angefüllt mit metallenen Konstruktionen, die jeweils aus einer gigantischen Röhre

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