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Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Titel: Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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einer alten Straße, die sich, halb verfallen und von steinernen Schlangenskulpturen in Mannshöhe gesäumt, in das Innere der Insel fortsetzte, das im Schatten der Nacht verborgen war. Der Vulkan ragte steil vor ihm auf. Exotische Nachtvögel ließen ihre Stimmen ertönen und links sah er ein paar kleine, hektische Äffchen mit rotem Pelz, die im Mondschein in Windeseile eine Palme hinaufkletterten, um Kokosnüsse herabfallen zu lassen. Als sie seine Hufe auf dem zerborstenen Basaltpflaster hörten, hielten sie erschrocken inne und schrien dann keckernd. Menschen oder andere intelligente Wesen waren hingegen nicht zu sehen. Der Ort war entlegen und verwahrlost, mit einer Atmosphäre, die trotz der exotischen Landschaft wenig einladend war. Ihn ergriff eine unruhige Stimmung, als ob er hier nicht erwünscht wäre und jeder Stein, jede Palme, jedes Blatt, ja selbst die Äffchen ihn aufforderten, zu verschwinden.
    Dies ist der Ort. Es fühlt sich richtig an. Die Atmosphäre stimmt. Irgendwo an dieser Straße hatte ich es gesehen.
    Natürlich war er damals der Aufforderung der Sidaji nicht gefolgt, sondern hatte sich aus Neugier bei nächster Gelegenheit auf der Insel umgesehen. Er hatte dabei die antike Straße entdeckt, auf der er jetzt unterwegs war. An ihrem Ende war ein Gebäude gewesen, das er in jenen Tagen nicht betreten konnte.
    Er verfiel in einen Trab und sah sich aufmerksam um. Nach ein paar Minuten gelangte er in den Schatten des mächtigen Vulkans, hinter dessen Gipfel Irian nicht zu sehen war und etliche Büsche und rankende Pflanzen waren über den Weg hinweggewachsen.
    Als ich das letzte Mal hier war, zeigte sich diese Straße in besserem Zustand. Ist es tatsächlich so lange her?
    Aus unbekannten Gründen mieden die Gewächse die Steinskulpturen, deren erhobene Schlangenhäupter Kiefer mit imposanten Giftzähnen aus prächtigen Edelsteinen präsentierten. Die Standbilder nahmen an Größe zu, umso tiefer er in den Dschungel eindrang. Ihr Ausdruck wurde stetig aggressiver und nach einigen Tausend Schritt beugten sie sich über den Weg, als ob sie nach allen schnappen wollten, die es wagten, der Straße zu folgen.
    Die Stimmung der Abweisung war inzwischen einer brodelnden Atmosphäre der Feindseligkeit gewichen, die aus dem Dschungel kroch und die Luft heiß und schwül werden ließ. Dem feuchten Boden des verwucherten Urwalds entstiegen dunstige Schwaden, den Geruch von Pilzen und Verfall mit sich tragend. In der Finsternis unter den Blättern huschten kleinere und größere Reptilien umher, die Mikar nervös im Auge behielt. Er war inzwischen gezwungen, Lianen, Äste und Blattwerk zu zerreißen, um weiter voranzukommen. Faustgroße Käfer mit grünem Panzer stürzten vom Laub einer Pflanze mit fleischigen Zweigen, denen ein stinkender Saft entfloss, sobald er sie abhackte. Als einer der Käfer in seinem Gesicht landete und umherwuselte, fluchte er laut. Sein Huf zermalmte das Insekt, als es zu Boden fiel und eine gelbliche Pampe quoll daraus hervor.
    Er rupfte sich weiter durchs stickige Grün des Waldes, kam nur langsam voran und blieb stehen, als er unvermittelt auf ein monströses Spinnennetz direkt vor seiner Brust blickte. Zahlreiche der jadegrünen Käfer hingen zappelnd oder still und vertrocknet darin. Eine weiße Spinne in der Größe einer Melone krabbelte schnell auf dem Netz umher und Mikar trat sich einen Umweg frei. Er mochte Spinnen, es gab keinen Grund, das Netz zu zerstören.
    Endlich konnte er ein niedriges Gebäude am Ende des Weges erkennen. Es war ein kaum mehr als fünfzehn Schritt breites und höchstens fünf Schritt hohes Steinhäuschen mit flachem Dach und von solider Bauart, so wie er es in Erinnerung hatte. Wie schon bei den rätselhaften Schlangenstatuen war auch hier keine Pflanze über das fensterlose Bauwerk gewachsen. Dennoch wirkte es uralt und verwittert. Eine große, runde Tür war die einzige Öffnung auf der Vorderseite und das Relief einer stilisierten Schlange zierte dessen Oberfläche. Er umrundete das Gebäude und stellte fest, dass auf der Rückseite in wenigen Schritt Entfernung das steinerne Dach des Gemäuers steil in die Erde abfiel. Es konnte sich also um den Zugang zu einer unterirdischen Anlage handeln, was er damals bereits vermutet hatte.
    Zurück an der Vorderseite mit dem runden Tor, begutachtete er dessen Beschaffenheit. Es war ungefähr vier Schritt im Durchmesser und aus einem Stück dunkelgrünem Obsidian gefertigt. Die stilisierte Schlange im

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