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Kabelsalat: Wie ich einem kaputten Kabel folgte und das Innere des Internets entdeckte (German Edition)

Kabelsalat: Wie ich einem kaputten Kabel folgte und das Innere des Internets entdeckte (German Edition)

Titel: Kabelsalat: Wie ich einem kaputten Kabel folgte und das Innere des Internets entdeckte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Blum
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NANOG -Leute nehmen kein Blatt vor den Mund«, sagt Feldman. »Die sagen, was sie denken.« Irgendwann war er von den unablässigen Beschwerden so entnervt, dass er sich ein Blatt Papier mit einer Zielscheibe an die Brust heftete, bevor er ans Rednerpult trat. Es galt, der Wahrheit ins Auge zu blicken: Das Modell hatte seine Belastungsgrenze erreicht. Das Internet brauchte ein neues Zuhause.
    Im Jahr 1997 nutzten zwanzig Prozent aller erwachsenen Amerikaner das Internet – wenige Jahre zuvor war die Zahl noch gegen Null gegangen. Das Internet hatte seine Nützlichkeit unter Beweis gestellt. Aber es war noch unvollendet, sein Potenzial nicht ausgeschöpft. Manches, was noch fehlte, war offensichtlich: Es bedurfte neuer, leistungsfähiger Fernleitungen zwischen Städten, neuer Softwarelösungen, die Internethandel und Online-Videotheken möglich machen würden, und neuer Router für die schnellere und flexiblere Internetanbindung. Aber im Untergrund rumorte eine ungelöste technische Frage, und so lange sie nicht geklärt war, stand das Internet auf tönernen Füßen: Wo sollten sich all diese Netzwerke miteinander verbinden? Die Antwort wurde am anderen Ende der USA gefunden, im Herzen des Silicon Valley – in einem Keller.

    10 Roy Rosenzweig, ›Wizards, Bureaucrats, Warriors, and Hackers: Writing the History of the Internet‹, American Historical Review 103, Nr. 5 (Dezember 1998), S. 1534.
    11 Jane Abbate, Inventing the Internet , Cambridge 1999, S. 2.
    12 Wallace Stevens, Hellwach, am Rande des Schlafs . Gedichte , hrsg. v. Joachim Sartorius, München 2011.
    13 Edward S. Casey, ›How to Get from Space to Place in a Fairly Short Stretch of Time. Phenomenological Prolegomena‹, in: Steven Feld/Keith H. Basso (Hrsg.), Senses of Place, Santa Fe 1996, S. 28.
    14 Walter Kirn, Mr. Bingham sammelt Meilen , München/Zürich 2004.
    15 Mittlerweile ist das Museum eröffnet, vgl. http://www.internethistory.ucla.edu [10.02.2012], Anm. d. Ü.
    16 Walter Benjamin, Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit , Frankfurt am Main 1963.
    17 Tim Wu, The Master Switch , New York 2010, S. 198.
    18 Winston Churchill in einer Rede im englischen Unterhaus am 28. Oktober 1943; vgl. Website des Churchill Centre and Museum, http://www.winstonchurchill.org/learn/speeches/quotations [14.02.2012].
    19 James Bamford, The Shadow Factory , New York 2008, S. 187.
    20 Einen guten Überblick über die Rolle des Staates beim Aufbau des Internets gibt ein Bericht der National Science Foundation: NSFNET : A Partnership for High-Speed Networking, Final Report 1987–1995 , abrufbar unter: http://www.nsfnet-legacy.org/about.php [15.02.2012].
    21 Anthony M. Townsend, ›Network Cities and the Global Structure of the Internet‹, American Behavioral Scientist 44 , Nr. 10 (Juni 2001), S. 1697–1716.

3
Einfach einstöpseln
    Zu Beginn des neuen Jahrtausends – es war eine ruhige Zeit, die Internetblase war erst einmal geplatzt und blähte sich noch nicht wieder auf – wohnte ich für einige Jahre in Menlo Park in Kalifornien, einem sehr gepflegten Vorort im Herzen des Silicon Valley. Menlo Park ist reich an vielem, nicht zuletzt an Internetgeschichte. Als Leonard Kleinrock in seinem Logbuch die erste Kommunikation »von Host zu Host« festhielt – die er gern als »den ersten Atemzug des Internets« bezeichnet –, befand sich der Computer am anderen Ende der Leitung im Stanford Research Institute , keine zwei Kilometer von unserer Wohnung entfernt. Und ein paar Straßen weiter steht die Garage, in der Larry Page und Sergey Brin die Zentrale von Google einrichteten, bevor sie in richtige Büroräume über einem Orient-Teppichladen im nahe gelegenen Palo Alto umzogen. Als Google an einem Augustvormittag des Jahres 2004 an die Börse ging, waren die Gäste in dem kleinen Café bei uns um die Ecke wie elektrisiert – wohl weniger, weil sie selbst mit jeder Minute reicher wurden (das vielleicht auch), sondern weil plötzlich wieder nichts unmöglich schien. Im gleichen Sommer zog auch Mark Zuckerberg mit seinem aufstrebenden Unternehmen um, das damals noch »The Facebook« hieß. Er ließ seine Studentenbude in Harvard hinter sich und wurde Untermieter in einem Haus in Palo Alto. Das war damals keine weltbewegende Nachricht – der einzige Mensch aus meinem Bekanntenkreis, der damals bei Facebook war, war meine Schwägerin, die noch studierte –, aber natürlich war es das Beste, was er tun konnte. Wie schon E. B. White über New

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