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Kabine 14: Ein Kitzbühel-Thriller (German Edition)

Kabine 14: Ein Kitzbühel-Thriller (German Edition)

Titel: Kabine 14: Ein Kitzbühel-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mortimer M. Müller
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War er dem Mörder auf der Spur? Weiß er etwas, das wir nicht wissen?“
    „Was ist mit dem Wagen des Täters?“, warf Anna ein.
    „Der wird von Eduard überwacht. Die Spurensicherung sollte jeden Moment bei ihm eintreffen.“
    „Einverstanden.“ Anna gewann allmählich ihre Fassung zurück. „Aber ich finde, das Maschinengewehr wäre trotzdem eine gute Idee gewesen.“

Schiregion Kitzbühel, 3S-Bahn, Kabine 14
Sonntag, 7. Januar, 09:29 Uhr
    Niemand sprach ein Wort. Es erweckte den Anschein, als würde jede Lautäußerung die Sache nur noch schlimmer machen. Die Männer saßen einzeln, in sich gekehrt und misstrauisch jedem Atemzug gegenüber. Sandra und Michelle hatten sich in eine Ecke gedrängt. Sie warfen furchtsame Blicke in die Runde, umklammerten ihre Mobiltelefone wie den letzten Strohhalm. Samantha wimmerte leise. Sie drückte sich an Emma, die mit halb geschlossenen Lidern dasaß und Samantha schützend im Arm hielt. Zumindest nach außen hin wirkte die alte Dame bemerkenswert ruhig.
    Raphael erinnerte sich Sonjas letzter Worte. Es war keine überraschende Feststellung, dass jemand in der Kabine ein falsches Spiel spielte. Aber die Vermutung aus dem Mund seiner Freundin – nein, falsch, Ehefrau – zu vernehmen, gab der Annahme eine ungeahnte Bedeutung. Raphael musste sich beherrschen, die Bewegungen der übrigen Personen nicht mit argwöhnischen Blicken zu verfolgen.
    Wer hatte Doris auf dem Gewissen? Wer konnte Henrik umgebracht haben? War es Zufall, dass Martin ausgerechnet in jenem Moment einen Schwächeanfall erlitt? Kaum vorstellbar. Dennoch war Sonja davon ausgegangen, dass es sich um einen Unfall handelte. Oder war diese Aussage nur eine Finte, um den Mörder in Sicherheit zu wiegen?
    Raphael ging in Gedanken alle Fahrgäste durch. Samantha, Sandra und Michelle schieden von vornherein aus. Auch Emma kam für ihn nicht in Frage. Blieben Sebastian, Rüdiger und Matteo. Keiner von ihnen hatte sich in Raphaels Augen auffällig verhalten. Keiner wirkte verdächtig.
    Wobei, das stimmte nicht ganz. Einer von ihnen hatte etwas gesagt. Etwas, das erst seit Martins unerwartetem Tod von Relevanz war.
    Raphael schluckte. Hoffentlich kehrte der Helikopter bald zurück.

Seilbahn GmbH Kitzbühel, Parkfläche vor dem Hauptgebäude
Sonntag, 7. Januar, 09:31 Uhr
    Bernhard erkannte sie sofort, obgleich sie ihre Haare etwas länger trug als das letzte Mal, da er ihr begegnet war. Sonja kletterte selbstständig aus dem Helikopter und wurde von zwei Sanitätern in Empfang genommen.
    Bernhard wäre ihr am liebsten entgegengestürmt. Aber es gab einen guten Grund, weshalb sich seine Partnerin und er in dem Krankenwagen verborgen hielten. Der Grund bestand aus mehr als einem halben Dutzend Kameraaugen, die auf den Hubschrauber und seine Insassen gerichtet waren.
    Kaum war Sonja ausgestiegen und hatte sich einige Schritte entfernt, heulten die Triebwerke des Helikopters auf, und die Maschine gewann an Höhe. Wie vereinbart führten die beiden Sanitäter Sonja auf den Krankenwagen zu, in dem sich die beiden Ermittler befanden. Die Türen wurden geöffnet und Sonja kletterte ins Innere. Sie wirkte nicht überrascht, ihren Vater dort zu erblicken.
    „Hallo, Papa“, sagte Sonja leise.
    Sie sah genau so aus, wie er sie in Erinnerung hatte, oder auch nicht. Ihre Gesichtszüge wirkten reifer und weiblicher, die brünetten Locken fielen ihr nicht mehr so ungebändigt über die Schultern. Außerdem waren ihre magisch grünen Augen von dunklen Ringen umgeben. Aber das konnte auch ein Resultat der jüngsten Entbehrungen sein.
    „Hast du etwas zu essen?“, fragte Sonja, während ihr einer der Sanitäter eine Blutdruckmanschette anlegte.
    Bernhard griff in seine Jackentasche. Wenngleich ihr Kontakt vor Jahren abgebrochen war, trug er immer ein Stück Traubenzucker bei sich. Wortlos hielt er seiner Tochter die weiße Tablette hin.
    Sonja lächelte schwach. „Danke“, murmelte sie und schob sich den Traubenzucker zwischen die Zähne.
    „Trotzdem wäre richtiges Essen nicht schlecht. Und etwas zu trinken.“
    Bernhard wechselte einen Blick mit Anna. Sie nickte kaum wahrnehmbar.
    „Gehen wir hinein“, sagte Bernhard. „Die Leute von den Seilbahnen haben bestimmt ein ordentliches Frühstück für dich.“

Schiregion Kitzbühel, 3S-Bahn, Kabine 14
Sonntag, 7. Januar, 09:34 Uhr
    In der Ferne war das rasch näher kommende Knattern des Helikopters zu hören. Raphael atmete auf. Endlich hatte dieser Albtraum ein Ende. Er

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