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Kälteeinbruch (German Edition)

Kälteeinbruch (German Edition)

Titel: Kälteeinbruch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan-Erik Fjell
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Tausender, das wieder hinzukriegen.» Mit leerem Blick starrte er durch die Windschutzscheibe. Als sähe er die Rechnung bereits vor sich.
    Das Einzige, was sich jetzt noch warm anfühlte, waren Antons Kiefer.
    «Wie du frisst», sagte Torp, ohne den Blick von Anton zu nehmen. «Gleich hast du die ganze Packung in dich reingestopft.»
    «Fünf lächerliche Stangen. Das ist grad mal genug für ’nen hohlen Zahn.» Er hielt Torp die Packung vor die Nase.
    «Willst du?»
    «Bin allergisch gegen Nüsse.»
    «Ich hab dich aber schon Schokolade essen sehen. Das hat dich nicht umgebracht.»
    «Weiß ich, aber ich hab letzten Sommer den Test gemacht und von Schokolade immer Ausschlag bekommen.»
    «Armer Kerl», kaute Anton. «Mmmmm. Die hier war besonders lecker. Du kannst jedenfalls nicht behaupten, ich hätte dir nichts angeboten.»
    «Aber was war jetzt mit Kval und der Kripo? Warum hat er aufgehört? Ich dachte immer, die Kripo wäre die Königsklasse.»
    «Das denkt so mancher, aber Kval hat seine Probleme. Darüber wurde doch bestimmt auch im Revier geredet? Ein bisschen Getratsche am Mittagstisch?»
    «Nicht, dass ich wüsste. Was für Probleme denn?»
    «Sein Sohn ist vor drei, vier Jahren verschwunden.»
    «Verschwunden? Im Sinne von gekidnappt, oder was?»
    Anton schüttelte den Kopf. «Schwer zu sagen. Einige waren der Meinung, er hätte freiwillig das Weite gesucht, andere wiederum behaupteten, er hätte Drogenschulden gehabt.»
    «Und was ist wirklich passiert?»
    «Soweit ich weiß, ist der Fall noch nicht abgeschlossen, auch wenn mittlerweile wohl niemand mehr aktiv daran arbeitet. Ist einer der Fälle, die erst wieder aus der Schublade geholt werden, wenn ein interessanter Hinweis auftaucht.»
    «Dann macht ihm das zu schaffen … Der Ärmste.» Torps Stimme klang mitfühlend.
    «Ole geht ganz gut damit um, finde ich. Sofern man mit so was
gut
umgehen kann. Um sich abzulenken, hat er kurz danach bei der Kripo angefangen. Wollte eine größere Aufgabe, auf die er sich auch nach Feierabend noch stürzen konnte.»
    «Und weshalb hat er dann wieder aufgehört?»
    «Um seine Ehe zu retten. Seine Frau war am Boden zerstört. Sie hatte das Gefühl, ganz allein mit allem fertigwerden zu müssen, sie bekam ihn fast überhaupt nicht mehr zu Gesicht. Seine Rettung war ihr Untergang. Er war so gut wie nie daheim, und wenn er mal vor sechs Uhr abends nach Hause kam, arbeitete er auf dem Sofa weiter.»
    «Shit …», Torp starrte ausdruckslos auf das Lenkrad. «Wie alt war sein Sohn damals?»
    «Er war gerade einundzwanzig oder zweiundzwanzig geworden. Er wäre jetzt also ungefähr in deinem Alter. Falls ihr zwei euch jemals über seinen Sohn unterhalten solltet, dann sprich nicht über ihn, als wäre er tot. Kval hat sich mehr oder weniger mit dem Gedanken arrangiert, dass sein Sohn aus freien Stücken verschwunden ist, heute in Mexiko am Strand sitzt und Gras raucht.»
    Torp beugte sich vor und sah Anton an. «Mir will nicht so richtig in den Kopf, dass Kval bei euch Mordermittler war. Auf mich hat er immer einen etwas schwerfälligen Eindruck gemacht.»
    «Nach zwanzig Jahren als Ermittler in Sarpsborg würdest du auch schwerfällig wirken. Die Spannung hält sich in Grenzen, wenn man tagein, tagaus denselben Sachen hinterherrennt. Du siehst ja, wie er jetzt vor Tatendrang strotzt. Er findet es bestimmt total abwegig, dass ich hier rumsitze, während er in Sarpsborg eine neue Spur verfolgt.» Anton sah aus dem Fenster. Auf die vereiste Straße vor ihnen. Auf die Häuser entlang der Straße mit ihren in weihnachtlicher Vorfreude erstrahlenden Bäumen und den mit Schneekristallen dekorierten Fenstern. «Und in gewisser Weise hat er ja auch recht. Zumindest noch eine Stunde lang.» Er verschränkte die Arme. «Ich war
so
kurz davor, mir noch einen Pulli zu holen, aber deine Beteuerungen, wie warm es in deinem Auto ist, kannten ja keine Grenzen.»
    «Wie gut war er denn? Bei der Kripo?»
    Anton verdrehte die Augen. «Herrgott. Gibst du denn nie Ruhe, Junge? Er ist tüchtig, aber kein Anton Brekke, falls du das wissen willst.» Er zwinkerte ihm zu.
    Torp lachte. «Du bist so was von arrogant.»
    «Zu Recht», erwiderte Anton und reckte die Nase in die Höhe.
    «Ein Kotzbrocken. Das bist du. Als Kind warst du bestimmt unerträglich. Könnte mir vorstellen, dass du der warst, mit dem niemand spielen wollte.»
    «Da irrst du dich. Ich war, und da möchte ich gern die Worte meiner Lehrerin zitieren, als ich von der Schule

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