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Kälteeinbruch (German Edition)

Kälteeinbruch (German Edition)

Titel: Kälteeinbruch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan-Erik Fjell
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dass sie diese jede halbe Stunde manuell überprüfen müssten.
    «Wissen Sie, wo?»
    «Sie hat sich zwischen zwei Basisstationen bewegt. Die eine steht bei der neuen Zollstation in Svinesund, die andere an der Hauptstraße nach Halden.»
    Die Frage, ob es vielleicht auch etwas genauer gehe, beantwortete sie mit Nein und fügte hinzu, dass sie die Ortung aufrechterhalten und sich wieder bei ihm melden würde, sobald weitere Aktivität zu verzeichnen sei.
    «Lässt sich nachvollziehen, wo das Telefon früher aktiv war?»
    «Dazu muss ich die Abrechnungen einsehen.»
    «Die Abrechnungen?»
    «Ja, da es sich um eine ausländische Nummer handelt, stellt Telenor der litauischen Telefongesellschaft die Nutzung unseres Netzes in Rechnung, die Litauer wenden sich damit wiederum an ihre Kunden. Das muss ich manuell überprüfen, es kann also ein paar Minuten dauern. Außerdem muss ich nachsehen, wo die Basisstationen stehen, die das Mobiltelefon genutzt hat.»
    «Okay. Ich bleibe am Apparat.»
    Es wurde still. Keine einlullende Wartemelodie im Hörer. Keine Geräusche im Hintergrund. Nur Stille. Sissel Dalen hatte die Stummschalttaste gedrückt.
    Acht Minuten und einen Tetris-Rekord auf seinem Handy später war sie wieder da.
    «Skjærhalden, Hvaler.»
    «Dort war es aktiv?»
    «Ja. Dort wurden mehrere Anrufe getätigt. Sowohl ein- als auch ausgehende, zuletzt gestern.»
    «Sie haben nicht zufällig eine Adresse für mich?»
    «Tut mir leid. Wir unterhalten in dieser Gegend nur einen einzigen Mast, und ich könnte mir vorstellen, dass der Empfang in Skjærhalden mitunter etwas eingeschränkt ist.»
    «Mehr können Sie nicht tun, um den jetzigen Standort des Handys herauszufinden?»
    «Um weitergehende Maßnahmen ergreifen zu können, benötigen wir eine richterliche Verfügung. Was uns momentan vorliegt, berechtigt uns nur zur Suche nach Basisstationen. Tut mir leid.»
    Torp bedankte sich, unterbrach die Verbindung und rief Anton an, um ihm Bericht zu erstatten und nachzufragen, was nun zu tun sei. Wortkarg teilte Anton ihm mit, dass er gerade mit etwas anderem beschäftigt sei und Torp lieber Kval anrufen solle. Torp hämmerte Kvals Nummer in das Bürotelefon.
    Kval wirkte schläfrig, als er sich meldete, wurde jedoch zunehmend munterer, als Torp ihm in allen Einzelheiten von seinem Telefonat mit Telenor berichtete.
    «Skjærhalden», schmatzte Kval, der offenbar gerade etwas aß. «Bernandas Mielkos. Viggo Holm. Die beiden haben sich gekannt. Dass Holm die Handynummer von Mielkos besaß, stützt meine Vermutung. Wir haben die Reifenspuren von diesem Lieferwagen in Nygårdshaugen. Wenn wir uns dann noch den verborgenen Laderaum und alles andere vergegenwärtigen … ich hoffe, ich gehe jetzt nicht zu weit, wenn ich die Behauptung aufstelle, dass die Fracht in diesem Wagen für Viggo Holm bestimmt war. Noch dazu mit den Fakten im Hinterkopf, die in Slitu auf den Tisch gekommen sind.»
    «Da könntest du recht haben», sagte Torp und schüttelte sich vor Unbehagen. «Völlig krank.»
    «Grotesk, ja, ich weiß, aber so ist das Leben. Sieht ganz danach aus, als hätten die zwei ein Geschäft am Laufen gehabt. Ein Geschäft, das nicht so recht nach Plan verlief.»
    «Mmh.»
    «Aber wieso Skjærhalden? Woher kennt ein litauischer Einbrecher und Menschenschmuggler diesen Ort überhaupt?»
    «Wenn es tatsächlich Menschen waren, die er transportiert hat …»
    «Kinder, Torp. Vergiss die Fingerabdrücke nicht, es waren Kinder. Da gibt es kein
wenn
. Das Kind oder die Kinder waren dort. Was sollte er sonst im Wagen gehabt haben? Drogen haben wir keine gefunden. Und wenn sich dort vor kurzem eine größere Menge Stoff befunden hätte, dann hätte der Hund mit Sicherheit angeschlagen.»
    Torp nickte vor sich hin. Ole Kval hatte recht.
    «Okay», begann Torp. «Mielkos kommt mit Kindern nach Norwegen, die zu Viggo Holm gebracht werden sollen. Vielleicht war die Übergabe in Skjærhalden geplant? Es wäre ja ziemlich dämlich, so etwas mitten im Wohngebiet von Nygårdshaugen zu veranstalten.»
    «Aber wieso Skjærhalden?» Kval sprach inzwischen laut und schnell. «Was ist Holms Verbindung nach Skjærhalden? Es gibt unzählige andere abgelegene Orte, die für so etwas besser geeignet wären als Skjærhalden.»
    «Stimmt.» Es folgte ein längeres Schweigen. Torps Gedanken schwirrten jetzt in alle Richtungen. Nachdem sie eben noch nach einem Weg über die Klippe gesucht hatten, waren sie nun plötzlich hinüberkatapultiert worden. «Und

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