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Kälteeinbruch (German Edition)

Kälteeinbruch (German Edition)

Titel: Kälteeinbruch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan-Erik Fjell
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dem muss ich mich erst ein wenig unterhalten. Okay?» Sie lächelte die beiden Polizisten an.
    «Du hast aber versprochen, dass wir jetzt spielen», protestierte er und kroch unter dem Tisch hervor. Er schob die Spieleschachteln beiseite und stellte das Schachbrett auf den Tisch. «Du kannst doch nebenher spielen?»
    «Einen Moment musst du dich noch gedulden. Okay?» Sie legte ihm die Hand auf die Wange. Er nickte. Sie deutete auf das zertrümmerte Pfefferkuchenhaus. «Bedienen Sie sich. Das ist dem Tornado heute Morgen zum Opfer gefallen.» Sie sah ihren Sohn mit gespieltem Ernst an. «Wir müssen wohl ein neues bauen?»
    Der Junge nickte.
    Torp nahm sich ein Stück der ehemaligen Hauswand.
    Ole Kval räusperte sich.
    «Ich nehme an, Sie wissen, weshalb wir hier sind.»
    «Ja …» Sie lehnte sich auf dem Sofa zurück. Legte die Hände in den Schoß. Ihr Sohn setzte sich neben sie, dann begann er, Torp mit Röntgenblick zu durchbohren.
    «Wir glauben, dass …» Kval unterbrach sich selbst. Sah den Jungen an, der immer noch Torp fixierte. Dann wanderte sein Blick wieder zu der Frau: «Was ich sagen will, also … da wir einen kleinen Zuhörer haben. Die Person, die bei Viggo Holm war und die Tat begangen hat, könnte in jener Nacht dort bei der Tagesstätte geparkt haben. Oder zumindest hier vorbeigekommen sein.»
    «Und», fuhr Torp fort, «sie war aller Wahrscheinlichkeit nach auch schon früher hier in der Gegend.»
    Kval brummte zustimmend.
    «Mama», sagte der Junge ungeduldig, «spielen wir jetzt?»
    Torp rutschte auf seinem Sessel weiter nach vorn. «Darf ich vielleicht mit dir spielen?»
    Der Junge sah Torp durch seine runden Brillengläser skeptisch an und neigte den Kopf zur Seite. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, dann schlug er sie wieder auf und blickte nur noch verwundert drein. Er sah seine Mutter an, die ihm zunickte.
    «Kannst du denn überhaupt Schach spielen?»
    Und ob er Schach konnte. Torp erzählte, dass er zwischen seinem dreizehnten und zwanzigsten Lebensjahr Schach gespielt und sogar an drei norwegischen Meisterschaften teilgenommen hatte, allerdings war er nicht unter die vorderen Plätze gekommen.
    «Dann viel Glück», sagte die Mutter zu Torp. «Er schlägt sowohl seinen Papa als auch mich.» Sie strich ihrem Sohn über den Kopf, doch der schien es gar nicht zu bemerken. Als läge die Welt jenseits des Schachbretts völlig außerhalb seiner Wahrnehmung. Mit seinen kleinen Fingern nahm er einen weißen Bauern und rückte ihn vor.
    Währenddessen erzählte seine Mutter, dass er Spiele liebte. Egal was, nur keine Computerspiele. Er musste die Spielsteine anfassen und spüren. Sich mit ihnen allein beschäftigen oder gegen seine Eltern spielen. Die Ausführungen der Mutter waren überflüssig, Torp hatte begriffen, dass der Junge kein gewöhnlicher Sechsjähriger war und dass er sich möglicherweise etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt hatte, als er sich auf die Partie mit ihm eingelassen hatte. Denn ihm war klar, dass Anton ihn für den Rest seines Lebens damit aufziehen würde, wenn er jetzt verlor – und auch Kval wäre sich für einen Kommentar nicht zu schade.
    Die Mutter und Kval verfolgten das Spiel.
    Nach zwölf Zügen schob Torp seinen Läufer schräg nach links. Daran hatte der Knirps bestimmt zu knabbern. Torp lehnte sich zurück und ließ seinen Gegner, der weitaus langsamer war als vermutet, nachdenken. Torp fasste in die Jackentasche. Er holte Stift und Notizblock heraus und legte beides auf den Tisch.
    «Wie wir eingangs schon sagten: Der Mörder hat vermutlich bei der Tagesstätte geparkt, und die einzige Straße dorthin führt nun mal an diesem Haus vorbei.» Torp warf einen kurzen Blick auf den Jungen, der nicht den Eindruck erweckte, als würde er in naher Zukunft eine Entscheidung treffen. «Sie haben hier in der letzten Zeit nicht zufällig irgendwelche unbekannten Fahrzeuge gesehen? Oder andere ungewöhnliche Beobachtungen gemacht?»
    «Am Montagabend kam ein Auto. So ein großes. Hat bei der Trafostation geparkt.»
    «Aha?», sagte Kval und lehnte sich in seinem Sessel nach vorn.
    «Es fuhr gerade vorbei, als ich gegen Viertel vor elf den Fernseher ausgeschaltet habe. Ich habe mich gleich hingelegt und konnte es noch mal vom Schlafzimmerfenster aus sehen. Es fuhr weg, als ich im Bett gelesen habe.»
    «Konnten Sie sonst noch etwas erkennen? Fahrzeugtyp, Farbe?», fragte Kval und machte nebenher Notizen.
    «Nein, es war viel zu dunkel, aber es sah so ähnlich

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