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Kälteeinbruch (German Edition)

Kälteeinbruch (German Edition)

Titel: Kälteeinbruch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan-Erik Fjell
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Kval war auf der Fahrt zurück zum Polizeirevier kaum zu Wort gekommen. Magnus Torp hatte sich damit gebrüstet, wie er das kleine Schachwunder nicht nur einmal, sondern zweimal an die Wand gespielt hatte.
    Torp lenkte den Wagen durch das elektrische Tor in den Hof der Polizeiwache und hinunter in die Garage.
    «Beim zweiten Mal hab ich nur zwölf Züge gebraucht, Anton. Zwölf Züge! Aus der Bahn, Magnus Carlsen!»
    Kval drehte sich auf dem Beifahrersitz um und sah Anton an. Grinste kopfschüttelnd.
    «Du bist wirklich ein Held», erwiderte Anton sarkastisch. «Besiegst einen autistischen Erstklässler.»
    Kval lachte laut.
    «Du kapierst es nicht», sagte Torp aufgebracht und stellte den Motor ab. Schwang seinen schlaksigen Körper herum, sodass er fast auf dem Sitz kniete, und sah Anton über die Rückenlehne hinweg an. «Ich hätte Lust, mal eine Partie gegen dich zu spielen. Nur um dir das Maul zu stopfen.»
    «Weißt du noch, wie du das letzte Mal gegen mich spielen wolltest?»
    Torp dachte nach. «Letzten Sommer, als wir bei mir zu Hause gepokert haben?»
    «Genau. Weißt du noch, wie sicher du dir warst, dass du gegen mich gewinnen würdest?»
    Torp blickte genervt. Rollte mit den Augen und sagte: «Mein Gott. Schach und Poker sind zwei grundverschiedene Spiele.»
    «Schon die Tatsache, dass du so einen Mist faselst, sagt alles.» Anton stieg aus in der Gewissheit, dass Torp ihn nie wieder zu einer Schachpartie herausfordern würde. Und auch nicht zu etwas anderem.
    Die drei machten sich auf den Weg in den ersten Stock. Torp blieb stehen und unterhielt sich mit einem Kollegen, während Anton mit Kval zu dessen Büro ging.
    «Der Lieferwagen ist interessant», sagte Kval und betrachtete seinen Kollegen.
    «Ja, erkundige dich beim Elektrizitätswerk, ob es irgendwelche Zwischenfälle gab. Die rücken ja häufig aus, wenn an einer Trafostation ein Fehler auftritt.»
    Kval machte sich nebenher Notizen. «Das wären ziemlich viele Zufälle, aber ich werde das natürlich prüfen, damit wir es ausschließen können.» Er sah Anton an, als sei es die reinste Zeitverschwendung. «Das mache ich jetzt gleich.» Kval nahm den Hörer ab und suchte die Nummer heraus. Es vergingen fast fünf Minuten, bis er eine Antwort auf seine Frage erhielt. Kval bedankte sich höflich und legte auf.
    «Das können wir also von unserer To-do-Liste streichen. Die waren’s nicht. Das letzte Mal waren sie Anfang November dort.» Er zog die Augenbrauen hoch. «Dann muss das unser Mann sein.»
    Die Tür wurde aufgerissen, und Torp trat ein. Er zog die Jacke aus und hängte sie an die Türklinke.
    «Der Lieferwagen ist unsere bislang interessanteste Spur», sagte Kval und sah Torp an.
    «Und was ist mit diesem komischen Karoauto?», fragte Torp und lehnte sich gegen die Aktenordner im Regal.
    Anton blickte auf. «Was?»
    Kval seufzte. «Der Erstklässler, den Torp so ehrenhaft im Schach besiegt hat, hat mehrmals ein sogenanntes ‹Karoauto› gesehen. Er hat sich da ziemlich reingesteigert, aber mehr als dass es ein ‹Karoauto› war, haben wir nicht aus ihm rausgekriegt.»
    «Ich habe mir überlegt, dass das Auto kariert sein könnte, wie ein Schachbrett», sagte Torp.
    Anton nickte. «Wann wurde das Auto beobachtet?»
    Kval blätterte in seinen Notizen. Überflog die kleinen Zettel, die so zahlreich waren, dass Anton den Verdacht hatte, er hätte die Notizen sämtlicher Fälle aufgehoben, an denen er dieses Jahr schon beteiligt gewesen war.
    Torp griff in seine Jacke, die an der Tür hing, und zog seinen Block heraus. «Vergiss es, ich hab’s hier.» Er lehnte sich wieder gegen das Regal. Blätterte schnell zur richtigen Seite. «Montagnachmittag wurde es beobachtet. Aber die Mutter hat erzählt, dass ihr Sohn es an dem Tag mehrmals gesehen hat. Ein Karoauto mit der falschen Farbe. Auch noch mal gegen neun, als er ins Bett musste.»
    Anton runzelte die Stirn. «Was ist ein Karoauto? Und wieso soll es die falsche Farbe gehabt haben?»
    «Tja», sagte Torp. «Ich denke wirklich, dass das Auto ein Schachbrettmuster auf der Seite hatte oder irgendwas in der Art. Ich habe da ein paar Taxis vor Augen, die so aussehen.»
    «Ich weiß, was du meinst», sagte Kval, «aber bei denen sind die Karos schwarz-weiß. Wo wäre da die falsche Farbe?»
    «Frag einfach mal bei der Taxizentrale nach.»
    Kval rollte mit den Augen. «Der Fahrer des Lieferwagens ist unser Mann, das ist das Naheliegendste.»
    «Es geht nur darum, dass wir das abhaken können.

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