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Kälteeinbruch (German Edition)

Kälteeinbruch (German Edition)

Titel: Kälteeinbruch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan-Erik Fjell
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nicht getan.»
    «Wunderbar.» Anton zog die Mundwinkel hoch. «Dann ist dieses Mysterium jedenfalls gelöst.» Er machte die Tür auf. «Sie sagten, Sie sind alleinstehend?»
    Marion Finess sah ihn verwundert an. «Ja … doch, bin ich.»
    «Hm.» Er neigte den Kopf zur Seite. Kniff die Augen zusammen und musterte sie. «Aber der Grund für die Trennung ist noch nicht aus der Welt. Sie sind die Einzige, die daran etwas ändern kann.»
    Sie fasste sich an den Hals. Sah beschämt zu Boden. «Leichter gesagt als getan.»
     
    Magnus Torp war auf dem gelben Sofa im Flur der Bereitschaftspolizei beinahe eingeschlafen, als Marion Finess ihm höflich zunickte und die Treppe hinunter verschwand. Torp ging durch die Glastür und folgte dem Gang. Die Tür zu Kvals Büro stand offen. Ohne Umschweife trat er ein und setzte sich gegenüber von Anton auf den Stuhl.
    «Kümmerst du dich jetzt drum?»
    «Worum?», fragte Anton desinteressiert und starrte auf den Bildschirm, während seine Finger über die Tastatur flogen.
    «Na, um das Empfehlungsschreiben.»
    Anton blickte auf. «Wann war noch mal die Frist?»
    «Morgen.»
    «Das heißt, dass ich es
jetzt
machen muss, richtig?»
    Torp nickte. «Wäre super.»
    Anton stöhnte schicksalsergeben. «Na schön. Was für ein Empfehlungsschreiben willst du haben?»
    «Wie meinst du das?»
    «Du kannst es dir aussuchen. Mittelmäßig, gut oder so gut, dass dem Empfänger das Wasser im Mund zusammenläuft.»
    Torp sah ihn irritiert an. «Kannst du nicht einfach schreiben, was du für richtig hältst …?»
    «Willst du den Job haben oder nicht?»
    «Du bist ein Arsch.» Torp grinste. «Dann schreib so, dass ich ihn kriege.»
    Sieben Minuten später druckte Anton das Dokument aus. Torp ging rasch in den Flur und holte es am Drucker ab. Auf dem Weg zurück zum Büro las er es durch. Er spürte ein Prickeln im Gesicht und musste vor dem Büro warten, bis sich die Röte auf seinen Wangen wieder gelegt hatte. Anton war des Lobes voll für ihn. Er schrieb, dass sie von Magnus Torp als neuem Kollegen wesentlich mehr bekommen würden, als sie bezahlten. Und er hatte das Wichtigste erwähnt: Dass er bei der Aufklärung des Mordes an Wilhelm Martiniussen im vergangenen Jahr eine zentrale Rolle gespielt hat. Abschließend stand da:
Sollten dennoch Zweifel bestehen: Ich kann Magnus Torp nur aufs Wärmste empfehlen. Polizeihauptkommissar Anton Brekke, Kriminalpolizei Oslo.
    Torp wartete zwei Minuten, bevor er das Büro betrat. Legte das Blatt Papier auf den Schreibtisch und bat höflich um eine Unterschrift.
    «Vielleicht sollte ich gleich mehrere Exemplare ausdrucken und unterschreiben.» Anton führte den Stift über das Papier. «Dann musst du in sechs Monaten nicht schon wieder rumquengeln, wenn du erneut den Arbeitsplatz wechseln willst.»
    Torp grinste und schnappte sich das Blatt. Blickte es voller Stolz an. In der krakeligen Signatur waren immerhin ein A und ein B zu erkennen. Er faltete das Blatt einmal und legte es sich auf den Schoss.
    «Bin mir nicht sicher, ob das so clever ist, jetzt einfach zu wechseln.»
    «Darüber hab ich auch nachgedacht, aber diese Rumsitzerei in der Zentrale halt ich nicht mehr aus. Dort lern ich überhaupt nichts, und was Nützliches kann ich auch nicht tun. Ich will ja eigentlich zur Kripo, aber ich geh lieber zur SchuPo in Fredrikstad als darauf zu warten, dass ich hier in ein paar Jahren
vielleicht
zur Bereitschaftspolizei versetzt werde. Außerdem ist Fredrikstad meine Heimat.»
    «Mmh», machte Anton und setzte die Finger wieder auf die Tastatur. «Dann kann dein Mütterlein ruhig schlafen, wenn sie weiß, dass ihr Junge auf den Straßen nachts für Ruhe sorgt.»
    «Haha.» Torp lehnte sich über den Schreibtisch und warf einen Blick auf den Bildschirm. «Was machst du in STRASAK ?»
    «Will mal sehen, ob es was Interessantes über diesen Nils Jahr gibt.»
    «Ach, richtig. Der Onkel von dem Großkotz in Kruseløkka.»
    «Einunddreißig Jahre alt und Geld wie Heu. Nicht schlecht», sagte Anton versonnen.
    Dem Strafregister STRASAK zufolge war vor sechs Jahren Anklage gegen Nils Jahr erhoben worden, weil er gegen Paragraph  350 Strafgesetzbuch verstoßen hatte, las Anton vor.
    «Drei fünfzig ist Störung der öffentlichen Ordnung.»
    «Das weiß ich, Torp. Darüber hinaus steht hier, dass er im selben Verfahren auch wegen Verstoßes gegen hundertzweiundsechzig vor Gericht stand.»
    «Rauschgift», kam es sofort. «Lies nur weiter, ich kann das Strafgesetzbuch

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