Kaelter als dein Grab
Rauchabzug gehört und war nach oben geeilt. Wenn es sich bei dem Anrufer um einen von Leighs Freunden handelte, würde Rasmussen nicht zögern, ihn zu benutzen, ihren Aufenthaltsort ausfindig zu machen. Der Waffenhändler würde auch Folter einsetzen, wenn es darum ging, zu bekommen, was er haben wollte.
Dampf waberte durch das Badezimmer, als er hineinstürzte. Im Hinterkopf blitzte kurz der Gedanke auf, dass sie ein Bad nahm und er vermutlich nicht willkommen war. Er erhaschte einen Blick auf ihre Haut, die im Kerzenlicht sanft glänzte. Doch jeder erotische Funken erlosch, als erihr Gesicht sah und sofort wusste , um wen es sich bei dem Anrufer handelte.
Er griff nach dem Telefon, hielt es an sein Ohr und drehte sich um, um Leigh ihre Intimsphäre zu lassen. „Wer ist da?“
„Ihrem Tonfall nach zu urteilen, wissen Sie das offenbar. Wie geht es Ihnen, Mr Vanderpol?“
„Ich kann diesen Anruf zurückverfolgen lassen“, sagte Jake. „Via Triangulation haben wir Sie innerhalb einer Stunde.“
„Warum tun Sie das dann nicht?“
Jake sagte nichts. Er wusste Besseres, als einem Dreckskerl wie Rasmussen einen Angriffspunkt zu liefern, doch er wollte den anderen Mann so dringend zur Strecke bringen, dass er es fast schmecken konnte.
„Das dachte ich mir“, sagte Rasmussen.
„Was zum Teufel wollen Sie?“
„Leigh natürlich. Ihr Tod wird ein Bonus sein.“
Jake rang sich ein künstliches Lachen ab. „Warum tun Sie sich nicht den Gefallen und stellen sich? Geben Sie mir einen Aufenthaltsort, und ich veranlasse, dass ein Agent Sie abholt. Sie können diese ganze Sache friedlich beenden.“ „Friedlich ist wohl kaum meine Art.“
„Jede andere Art werden Sie nicht überleben.“
Die folgende Pause war so lang, dass Jake einen Moment lang dachte, Rasmussen hätte aufgelegt. Doch dann senkte Rasmussen seine Stimme und sagte. „Haben Sie sie schon gehabt?“
„Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen.“ Doch Jake wusste genau, was der Bastard meinte, und es passte ihm ganz und gar nicht. „Ich glaube, Sie sind ein perverser Hurensohn.“
„Ah, ein Gentleman. Sie genießen und schweigen, nicht wahr, Vanderpol?“ Ein heiseres Lachen erklang. „War sie es wert?“
„Was wert?“
„Dass Sie alles aufgegeben haben?“
Jake war nicht in der Lage zu antworten. Er stand nur da und fragte sich, woher Rasmussen wusste, dass er die Agency verlassen hatte. „Stellen Sie sich, Rasmussen.“ „Genießen Sie sie, solange Sie es noch können, Vanderpol.“ Rasmussens Stimme wurde schneidend. „Weil ich sie kriege. Ich werde sie Ihnen wegnehmen. Und ich werde Sie danach betteln lassen, dass …“
Jake legte auf. Obwohl es kalt in dem Raum war, spürte er den Schweiß in seinem Nacken.
Wie zum Teufel hatte Rasmussen erfahren, dass er heute Morgen die Agency verlassen hatte?
„Jake?“
Ihre Stimme riss ihn aus seinen Überlegungen, doch er wandte sich nicht um. Zum ersten Mal nahm er das Kerzenlicht bewusst wahr. Dass das Badezimmer nach ihr roch. Ein süßer erdiger Geruch, der seine Sinne kitzelte und ihn nach etwas verlangen ließ, das er schon seit einer gefühlten Ewigkeit vermisste.
„Geh nicht noch einmal an dein Handy“, sagte er.
„Ich wusste nicht, dass er es war.“
Er wandte sich um und sah sie an. „Handys können geortet werden.“
„Das wusste ich nicht.“
Die Kerze spendete nicht viel Licht, doch es reichte, um die Anmut ihres Gesichts zu erkennen. Jake schwor sich, dass er sich den Rest nicht anschauen würde. Doch seine Augen verrieten ihn, als sein Blick über die verführerische Kurve ihrer Schultern glitt. Die alte Porzellanwanne war hoch, und er stand so weit entfernt, dass sie den Rest ihres Körpers verdeckte. Doch er hatte sie nackt gesehen. Der Anblick ihrer weichen samtigen Haut hatte sich in sein Gehirn gebrannt.
Als er sich an die Nächte erinnerte, die sie in dem Versteck verbracht hatten, bekam er eine Erektion. Er verspürte einen leichten Schwindel, als das Blut aus seinem Körper sich in seinem Schritt zu sammeln schien. Einige nicht enden wollende Sekunden stand er einfach da, während das Verlangen in seinem Körper tobte.
Sie starrte ihn mit leicht geöffnetem Mund an, als wäre sie überrascht. Er konnte nur noch an all die Male denken, die er diesen Mund geküsst hatte. All die Male, die dieser Mund seinen Körper berührt hatte.
„Zieh dich an“, hörte er sich sagen.
Dann verließ er den Raum.
6. KAPITEL
Ian Rasmussen hatte seinen Anruf
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