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Kaelter als dein Grab

Kaelter als dein Grab

Titel: Kaelter als dein Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Castillo
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per Satellitentelefon getätigt. „Habt ihr sie?“, fragte er.
    „Wir haben den nächstgelegenen Funkmast geortet.“
    „Hervorragend. Wo sind sie?“
    „West-Missouri.“
    „Vanderpol fährt einen Hummer. Ein Fahrzeug von der Größe sollte kaum zu übersehen sein.“
    „Die Gegend besteht hauptsächlich aus Farmland. Schnee wird die Suche erschweren. Er könnte ihn in einem Nebengebäude oder einer Garage geparkt haben.“
    Die Wut, die langsam in ihm hochstieg, ließ Rasmussen die Hände zu Fäusten ballen. Er wollte nicht mit etwaigen Problemen konfrontiert werden. Er wollte handeln, und zwar sofort. „Wissen Sie, was ich mit dem letzten Mann gemacht habe, der mir Ausreden aufgetischt hat?“
    Der Mann am anderen Ende der Leitung räusperte sich. „Nein, Sir.“
    „Ich ließ ihm bei lebendigem Leib die Haut abziehen und machte Handschuhe daraus.“
    Ein angespanntes Schweigen folgte. „Verstanden“, sagte der Mann schließlich.
    „Gut. Dann verstehen Sie auch, dass mir nur an Ergebnissen gelegen ist. Sind wir uns darin einig?“
    „Ja, Sir.“
    „Finden Sie Jake Vanderpol. Finden Sie Leigh Michaels. Nutzen Sie jede Ressource, die Ihnen zur Verfügung steht.Fordern Sie jeden Gefallen ein, den man Ihnen irgendwo schuldet. Geld ist kein Problem. Ich will beide lebendig. Und ich will sie sofort .“
    „Ich werde mein Bestes tun.“
    „Sie sollten hoffen, dass Ihr Bestes gut genug ist“, erwiderte Rasmussen und legte auf.
    Leigh lag dicht neben dem bauchigen Ofen auf der Seite und lauschte, wie der Wind um das Haus peitschte und der Schnee gegen die Fensterscheiben klatschte.
    Obwohl ihr ganzer Körper vor Erschöpfung schmerzte, ließen ihre Gedanken ihr keine Ruhe. Jake hatte ihr die einzige Decke gegeben, doch sie fror noch immer. Er war zweimal aufgestanden, um Holzscheite im Ofen und im Kamin nachzulegen. Offenbar war sie nicht die Einzige, die an Schlaflosigkeit litt.
    Seit Rasmussens Anruf hatte Jake nicht mehr mit ihr gesprochen. Leigh hatte mit ihm reden wollen, doch irgendetwas hielt sie davon ab, die Kluft, die sich zwischen ihnen aufgetan hatte, zu überwinden. Vielleicht weil sie es nicht riskieren wollte, ihm näherzukommen.
    Sie wusste, dass er ein guter Mann war. Ein guter Agent. Doch gerade Letzteres hielt sie davon ab, ihm zu vertrauen. Denn auch wenn sie wusste, dass er sie beschützen wollte, wusste sie zugleich, dass er in der Lage war, sie zu opfern, um seinen Mann zu bekommen. Die Narben auf ihrem Herzen waren der Beweis dafür.
    „Du zitterst.“
    Beim Klang seiner Stimme fuhr sie zusammen. „Es ist kalt“, sagte sie und setzte sich auf.
    Er stand vor ihr und blickte auf sie herab. Sie wusste nicht genau, warum, doch Leigh fühlte sich nervös und unbehaglich.
    „Wie steht es mit der Schusswunde?“, fragte sie.
    „Tut weh. Macht mich unbeweglich.“ Er lächelte, woraufhin ein Teil der Anspannung aus ihrem Nacken und ihren Schultern wich. „Ich werd’s überleben.“
    „Es hört sich so an, als fiele meterweise Schnee.“
    „Es ist kalt, Leigh. Wir müssen etwas Schlaf bekommen. Ich habe keine Ahnung, wann wir wieder in der Lage sein werden zu schlafen.“
    Sie wusste, was er meinte und worum er bat. Er fragte nicht um Erlaubnis, als er sich neben sie setzte. Sie erkannte die Absicht in seinen Augen, hielt ihn aber nicht auf, als er seinen Arm um sie legte und die Decke über sie beide zog.
    „Leg dich mit mir hin“, sagte er weich. „Zusammen halten wir uns viel wärmer, als wir es alleine könnten.“
    Der Protest erstarb auf ihren Lippen, als er sie zu Boden zog. Es schien das Natürlichste von der Welt zu sein, ihren Kopf auf seine Schulter zu legen. Zum ersten Mal seit viel zu vielen Monaten fühlte Leigh sich sicher – und war auf eine merkwürdige Art zufrieden. Sie hatte das Gefühl, dass solange sie mit Jake zusammen war, Ian Rasmussen und sein Gesindel sie nicht berühren, sie nicht verletzen konnten. Jake Vanderpol war ein Krieger. Der fähigste Mann, den Leigh je kennengelernt hatte.
    Dass sie nach allem, was er getan hatte, so für ihn empfinden konnte, machte ihr Angst. Machte sie verletzlich. Dass sie ihre Entscheidungen wieder einmal nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen traf.
    „Besser?“, fragte er nach einem Moment.
    „Viel besser. Danke.“
    Sie drehte sich um, sodass sie mit dem Rücken zu ihm lag. Er schmiegte seinen Körper an den ihren – warm, fest und so tröstlich, dass sie spürte, wie all ihre Ängste und Unsicherheiten von

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