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Kaelter als dein Grab

Kaelter als dein Grab

Titel: Kaelter als dein Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Castillo
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sollten, dass MIDNIGHT uns aus dieser Misere hilft.“
    „Und aus diesem Grund brauchen wir einen Plan.“ Damit waren sie also wieder beim Plan. Jake musste ihre Kraft bewundern. Sie war bedroht und beschossen worden, befand sich seit Tagen auf der Flucht. Und dennoch brach sie nicht zusammen. „Was hast du im Sinn?“
    „Wir wissen, was er will. Also sollten wir es ihm vor die Nase halten und schauen, ob er zuschnappt.“
    Jake spürte, wie sich etwas in seinem Bauch zusammenzog. „Denk nicht einmal daran, Leigh.“
    „Nimm mich als Köder.“
    „Nein.“ Er hatte das Wort ausgesprochen, bevor er überhaupt darüber nachdenken konnte. Eine Entscheidung aus dem Bauch heraus, etwas, was er nur einmal in seinem Leben getan hatte. Die Ironie bestand darin, dass das einzige Mal, dass er aus dem Bauch heraus gehandelt hatte, wegen genau dieser Frau geschehen war.
    „Es hat vor sechs Jahren funktioniert, warum sollte es also dieses Mal nicht funktionieren?“, fragte sie.
    „Die Situation vor sechs Jahren war eine völlig andere.“ „Du willst immer noch Rasmussen schnappen. Er will immer noch mich. Ich kann keine wesentliche Veränderung der Situation erkennen.“
    Außer dass ich den Gedanken nicht ertragen kann, dass dir vielleicht etwas zustößt . Er behielt den Gedanken für sich. „Er will dir wehtun, Leigh.“
    „Er hat mir vor sechs Jahren ebenfalls wehgetan, und das hat dich auch nicht abgehalten.“
    Jake war nicht stolz darauf, wie sich die Dinge vor sechs Jahren entwickelt hatten. Wenn er daran dachte, was er sie hatte durchmachen lassen, wurde er jedes Mal von Schuldgefühlen überwältigt. Er schwor sich, dass er den gleichen Fehler nicht zweimal begehen würde.
    „Es tut mir leid, dass du das damals durchmachen musstest.“
    „Bedauern hilft uns in dieser Situation nicht weiter.“ Er fasste sie an der Schulter und zog sie sanft zu sich herum, damit sie ihm in die Augen sah und ihn verstand.Fast hatte er vergessen, dass sie kein Shirt trug. Doch sie hielt die Decke über ihrer Brust so fest, als wäre sie eine Rettungsleine.
    „Vor sechs Jahren drehte sich alles um den Job“, sagte er. „Es ging um mich und darum, dass ich meinen Verbrecher schnappe. Du warst mit ihm zusammen. Ich dachte, du wärst genauso wie er.“ Während er ihr in die Augen sah, konnte er sich nicht mehr vorstellen, wie er das je hatte denken können. „Und als ich dann beauftragt wurde, deinen Personenschutz zu übernehmen, und wir uns fünf Tage lang in dem Versteck aufhielten …“ Er blickte zur Seite und zwang sich dann wieder, ihr in die Augen zu sehen. „Als ich dich dann richtig kennenlernte, hat sich alles verändert.“
    Sie sah ihn durchdringend an. Tränen schimmerten in ihren Augen, doch sie drängte sie zurück. Wenn sie sich ihm nur öffnen und ihm glauben würde. Ihm vergeben würde.
    „Du hast mit mir geschlafen“, sagte sie. „Dann hast du mich zu Rasmussen zurückgeschickt. Du wusstest, was ich würde tun müssen, aber es war dir egal.“
    „Das ist nicht wahr“, protestierte Jack. „Ich wollte nicht, dass die Dinge zwischen uns kompliziert werden.“ Sie kämpfte mit den Tränen. „Ich musste mit ihm schlafen.“ Ein Schluchzen entrang sich ihr. „Es war das Schlimmste, was ich je in meinem Leben habe tun müssen.“
    Jake trafen ihre Worte wie ein Faustschlag auf den Solarplexus.Sechs unerträgliche Jahre hatte er damit verbracht, sich zu fragen, was sich in jener Nacht zugetragen hatte.
    Die brutale Realität dessen, was sie hatte tun müssen – und wofür er teilweise verantwortlich war –, schmerzte ihn mehr, als er sich das jemals vorgestellt hatte.

10. KAPITEL
    Leigh hatte Jake niemals vergeben. Sie hatte ihm ihren Körper geschenkt und ihr Herz. Sie war in ihn verliebt gewesen. Im Gegenzug hatte er sie so tief verletzt, dass sie glaubte, sich nie wieder davon erholen zu können.
    Doch er war nicht der Einzige, den Schuld traf. Sie hatte den Plan von einem anderen Agenten erfahren, der ihr erzählt hatte, dass der Einsatz auf Jakes Idee zurückging. Sie hatte sich damals entschieden, dem Plan zu folgen, weil sie wusste, dass es keine andere Möglichkeit gab, Rasmussen aufzuhalten. Doch mit der Zeit musste sie sich eingestehen, dass ein Teil von ihr Jake hatte bestrafen wollen, weil er den Plan entwickelt hatte. War es also nicht doch ein bisschen unfair, ihm weiterhin die Schuld zu geben?
    „Als ich herausfand, dass Cutter den Einsatz wirklich durchziehen wollte, warst du

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