Kaelter als dein Grab
erfasst hatte.
Mit einem leisen tiefen Knurren umfasste er ihr Gesicht mit den Händen und vertiefte seinen Kuss. Eine Stimme in Leigh ermahnte sie, sich ihm zu entziehen. Sich zu besinnen. Ein paar Minuten über das Ganze nachzudenken, bevor sie sich von der Klippe stürzte.
Doch in ihrem Verhältnis zu Jake hatte Rationalität nie eine Chance gehabt. Sie hatte immer aus ihrem Innersten auf ihn reagiert, instinktiv und ohne Kontrolle. Er war der einzige Mensch auf der Welt, der das in ihr auslöste, und die Intensität ihrer Gefühle für ihn machte ihr Angst.
Er vergrub die Finger in ihrem Haar, während seine Zunge ihren Mund erkundete. Sie schmeckte Hitze und Verlangen, verspürte das ungeduldige Drängen sexuellen Begehrens. Die Lust ließ ihren Verteidigungswall in sich zusammenfallen, machte sie hilflos.
Ohne seinen Mund von ihrem zu lösen, schob er sie zur Wand und zog sie noch näher an sich. Sie keuchte auf, als ihr Rücken die Wand berührte. Ihr Herz schien für einen Moment auszusetzen, als er ihre Hände nahm und über ihren Kopf nach oben führte.
„Ich tue dir nicht weh, oder?“, fragte er.
„Alles in Ordnung.“
„Gut, denn ich fange gerade erst an …“
Er küsste sie, wie sie nie zuvor in ihrem Leben geküsst worden war. Ihren Mund. Ihren Hals. Die kleine Stelle hinter ihrem Ohr. Zu viel Intensität. Zu viele Emotionen. Zu viele Empfindungen, die auf sie einstürmten.
Widerspruch formte sich auf ihren Lippen. Ein Widerspruch, um sich selbst vor dem Schmerz zu schützen, den er ihr unausweichlich bereiten würde. Aus dem Widerspruch wurde ein Seufzen, als sein Körper sich eng an sie schmiegte. Leigh winselte, als das Verlangen in ihr übermächtig wurde und eine neue Welle der Lust sie durchflutete. Sie spürte mit jeder Faser, wie ihr eigener Körper auf den seinen reagierte. Ihr Herz raste, ihre Brüste schwollen an, die Nippel wurden hart und schmerzten vor Verlangen nach einer Berührung, in ihrem Slip fühlte sie feuchte Hitze.
Sie spürte die harte Erhebung seiner Erektion an ihrer Spalte. Sein schweres Atmen in ihrem Ohr. Die Hitze seines Mundes auf dem ihren. Ein Feuer schien sie von innen allmählich zu verzehren.
Sie schrie auf, als er mit seinen Fingerkuppen über ihre Brüste strich. Unwillkürlich bog sich ihr Körper ihm entgegen, verlangte nach ihm mit einem Begehren, das an Wahnsinn grenzte. Sie wollte seine Hände auf ihren Brüsten spüren, seinen Körper in ihrem.
Es war sechs Jahre her, dass ein Mann sie berührt hatte. Doch Leigh wollte nicht wie damals wieder die Besinnung verlieren. Sie musste die Kontrolle zurückgewinnen. Vor sechs Jahren hatte sie ihm die Macht gegeben, sie zu verletzen. Das durfte sie nicht noch einmal zulassen.
„Jake“, keuchte sie. „Nicht.“
Er erstarrte, und sie nutzte den Moment, um sich ihm zu entziehen. Für einen Augenblick war nur das heftige Atmen von ihnen beiden zu hören.
„Es tut mir leid“, sagte sie. „Das war ein Fehler.“
„Es hat sich aber verdammt noch mal nicht wie ein Fehler angefühlt“, sagt er mit zusammengebissenen Zähnen.
„Ich kann nicht gleichzeitig mit dir und … dem, was mit Rasmussen geschieht, umgehen.“
„Ich versuche, dich zu beschützen. Er ist derjenige, der dir wehtun will. Bring das nicht durcheinander, Leigh.“ Obwohl sie es nicht so gemeint hatte, korrigierte sie ihn nicht. Besser, er war wütend auf sie, als dass er sie begehrte. Noch ein Kuss und sie wüsste nicht, ob sie die Kraft hätte, ihm Einhalt zu gebieten.
Mit einem unterdrückten Fluch wandte Jake sich ab und ging zum Fenster. Dunkelheit war hereingebrochen. Mit breiten Schultern und geradem Rücken stand er da und starrte hinaus in die Winterlandschaft.
Dann drehte er sich zu ihr um und blickte sie kühl an. „Ich gehe raus und besorge ein paar Vorräte und Benzin. Ich schlage vor, du versuchst, ein bisschen zu schlafen. In drei Stunden fahren wir weiter.“
Mit diesen Worten riss er die Tür auf und trat hinaus in die Nacht.
Der Sturm heulte um den alten Getreidespeicher wie ein Poltergeist. Nachdem er sich eine Stunde lang hin- und hergewälzt hatte, gab Jake jeden Gedanken an Schlaf auf. Er wusste nicht, ob es an seinem unerfüllten körperlichen Verlangen nach Leigh lag oder an der Sorge wegen Rasmussen, doch er war zu überreizt, um zur Ruhe zu kommen.
Ihm fiel beim besten Willen keine Möglichkeit ein, wie Rasmussen sie hatte aufspüren können. Hatte der Waffenhändler die Anrufe auf Leighs Handy
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