Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kaelter als dein Grab

Kaelter als dein Grab

Titel: Kaelter als dein Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Castillo
Vom Netzwerk:
schätze, diesmal bin ich dran mit dem Klammerpflaster. Kannst du das bitte rasch erledigen? Es zieht hier, und mir wird allmählich kalt.“
    Jake, der die seidige Haut des vermutlich schönsten Frauenrückens vor sich hatte, den er je zu Gesicht bekommen hatte, empfand das komplette Gegenteil. Soweit es ihn betraf, wurde es unerträglich heiß.
    Bei dem Gedanken schoss ihm erneut das Blut südwärts, und er hätte fast aufgestöhnt vor Frustration. Wieder verlagerte er sein Gewicht und griff dann nach einer kleinen Tube mit antibakterieller Creme. „Du hast ein paar Prellungen“, sagte er rau. „Die werden dir vermutlich noch ein paar Tage lang Schmerzen bereiten.“
    „Wir beide werden noch weitaus mehr Schmerzen erleiden, wenn Rasmussen uns noch einmal so nah kommt“, sagte sie.
    „Ich habe nicht vor, das zuzulassen.“
    „Du hattest schon beim ersten Mal nicht vor, es zuzulassen.“
    Sie zuckte zusammen, als Jake den Verband mit dem Klammerpflaster fixierte. „Tut mir leid.“
    „Jake, wir können nicht einfach weiter so davonlaufen. Wir brauchen einen Plan.“
    Er rang mit sich, ob er ihr von seinem Verdacht bezüglich Mike Madrid und der MIDNIGHT Agency erzählen sollte. Er wollte sie nicht ohne Grund verängstigen. Doch Jake war Realist und wusste, dass sie allen Grund hatte, Angst zu haben. Sie verdiente die Wahrheit. Wenn ihm irgendetwas zustieß, konnte das vielleicht ihr Leben retten.
    „Mir sind die Pläne leider gerade ausgegangen, Leigh.“ „Uns werden auch die Verstecke ausgehen. Die Kugeln kommen ein bisschen zu nah für meinen Geschmack. Erst du, jetzt ich.“
    „Im Moment ist Flucht die einzige Möglichkeit, um am Leben zu bleiben. Wir können uns nicht auf das Zeugenschutzprogramm verlassen. Zumindest so lange nicht, bis wir herausgefunden haben, was passiert ist.“
    „Jake, ich verstehe nicht, warum du deine Leute bei der MIDNIGHT Agency nicht kontaktiert hast.“
    „Das habe ich dir doch gesagt. Ich habe die Agency verlassen. Sie wollten, dass ich dich einer anderen Behörde übergebe, und ich habe ihnen gesagt, dass sie mich mal können.“ Auch wenn er zugeben musste, dass er seinen Job bislang nicht gerade brillant gemeistert hatte …
    „Das verstehe ich. Aber das heißt nicht, dass die Männer und Frauen, mit denen du arbeitest, nicht gut sind. Ich fühle mich ebenfalls nicht wohl bei dem Gedanken,mein Schicksal in die Hände eines anderen zu geben, Jake, doch welche Wahl haben wir?“
    „Ich glaube noch immer, dass irgendjemand bei der Agency unseren Aufenthaltsort verraten hat“, sagte er.
    Sie drehte sich zu ihm um. „Aber wer würde so etwas tun?“
    „Ich bin mir wirklich nicht sicher … Deinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hast du aber zumindest jemanden in Verdacht.“
    Jake blickte zur Seite. „Mike Madrid.“
    Sie blinzelte irritiert. „Er ist dein Freund.“
    „Das ist es ja, was es so verdammt schwierig macht.“ „Jake, vor vierundzwanzig Stunden habe ich noch gedacht, ich würde mit der Sache allein klarkommen. Ich dachte, ich könnte verschwinden. In eine neue Stadt. Mir eine neue Identität zulegen. Ein neues Leben führen. Aber nach allem, was inzwischen geschehen ist, bin ich mir nicht mehr so sicher.“
    „Ich wusste vom ersten Augenblick an, dass wir bis zum Hals drinstecken. Hast du eigentlich eine Ahnung, wie schwierig es gewesen sein muss, sich in das Zeugenschutzprogramm einzuhacken?“
    „Wenn irgendjemand es fertigbringt, dann Rasmussen. Er ist Multimillionär, Jake. Er hat die Mittel und er hat die Macht. Wenn irgendjemand die Zusammenarbeit verweigert, kauft er ihn oder bringt ihn um.“
    „Oder seine Familie.“ Frustriert und besorgter, als er es zugeben wollte – nicht seinetwegen, sondern wegenLeigh –, sagte er: „Wenn er Mike in der Hand hat, bekommt er jeden in die Hand. Ich kenne Mike. Er ist nicht käuflich. Damit er uns verrät, müsste es wirklich schlimm um ihn stehen.“
    „Hat er Familie?“
    „Er spricht nie über seine Familie oder über seine Vergangenheit.“
    „Warum glaubst du, dass er dich verraten hat?“
    „Er ist der einzige Mensch, der wusste, wo wir letzte Nacht waren.“
    Sie dachte einen Moment darüber nach. „Ian hat mich angerufen, Jake. Vielleicht hat er den Anruf doch nachverfolgen lassen.“
    „Das ist möglich, doch ihm müsste praktisch die ganze Telefongesellschaft gehören, um das zu tun.“
    „Vielleicht ist das so.“
    „Trotzdem glaube ich, dass wir uns nicht darauf verlassen

Weitere Kostenlose Bücher