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Kaelter als dein Grab

Kaelter als dein Grab

Titel: Kaelter als dein Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Castillo
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als er den Erste-Hilfe-Kasten auf den Tresen stellte.
    „Setz dich doch oben auf den Tresen. Ich werde mir die Wunde mit der Taschenlampe genauer ansehen.“
    Sie sah aus, als ob sie ihm widersprechen wollte. Doch auch wenn Leigh zuweilen stur und widerspenstig sein konnte, war sie nicht dumm. „Okay.“
    Jake kam ihr zuvor, indem er sie hinaufhob. Sie schien federleicht in seinen Armen zu sein. Trotz seines Schwurs, dass sie ihn nicht aus der Fassung bringen würde, kitzelte der süße Duft ihres Haares seine Sinne, und sein Herzschlag beschleunigte sich. Ihre Blicke trafen sich kurz – für ihn lange genug, um die ansteigende Hitze zwischen ihnen zu registrieren.
    Er legte die Taschenlampe auf das Regal und richtete sie so aus, dass der Lichtkegel auf ihre Schulter traf. Dann wandte er sich zu ihr um. „Du wirst dein Shirt ausziehen müssen.“
    Sie sah ihn an, als hätte er sie gebeten, ihren Kopf unter eine Guillotine zu legen. Dann wandte sie den Blick ab und vermied jeden weiteren Augenkontakt mit ihm.
    „Ich drehe mich um“, sagte er. „Und du kannst dir die Decke über die Schultern legen.“
    „Okay.“
    Er wandte sich ab. Stoff raschelte, als sie ihr Shirt auszog. Er schloss die Augen, um das rasche Aufwallen von Begehren zu unterdrücken. Vor seinem geistigen Auge sah er sie so wie vor sechs Jahren. Sie war Unschuld und Leidenschaft und Hitze in einem, wie er es noch nie zuvor erlebt hatte. Sie hatte sich ihm mit jedemZentimeter ihres Körpers hingegeben. Da war kein Zögern gewesen, keine Unentschlossenheit. Als ob sie gewusst hätten, dass ihnen nur begrenzte Zeit zur Verfügung stand.
    Das Bedauern hatte sich erst später eingestellt, dachte er.
    „Okay.“
    Jake wappnete sich innerlich und drehte sich langsam um. Doch nichts konnte ihn auf ihre Schönheit vorbereiten. Sie saß auf dem Tresen und blickte ihn an. Die Decke hatte sie sich um die Schultern gelegt, wobei sie die Zipfel über ihrer Brust so fest zusammenzog, dass ihre Fingerknöchel weiß wurden. Sein Blick wurde wie magisch von dem zarten Dreieck ihres Halses angezogen. Den Rest komplettierte seine Vorstellungskraft.
    Sofort wurde er hart. Sein Schwur verpuffte im Nichts. Das Blut schoss ihm so rasch und mächtig in die Leistengegend, dass ihm ganz heiß und schwindlig wurde und er einen Augenblick lang überlegte, ob er eine Krankheit ausbrütete. Doch dann erinnerte er sich daran, dass es zwischen ihnen immer so gewesen war. Na ja, jedenfalls als sie ihn noch nicht gehasst hatte.
    Jake räusperte sich und verlagerte sein Gewicht, um seiner Erektion etwas Platz zu verschaffen. „Dreh dich ein bisschen seitwärts, damit ich mir den hinteren Teil deiner Schulter ansehen kann.“
    Sie zuckte zusammen, als sie sich bewegte, und Jake half ihr dabei, zur Seite zu rutschen. Als er ihren Rücken vorsich hatte, nahm er den Zipfel der Decke und zog sie vorsichtig nach unten.
    Sie hatten einen schönen Rücken. Mit goldener Haut und seidigen schmalen Schultern. Dann erblickte er die Schusswunde, und ihm wurde flau.
    „Ach je, Leigh.“ Spontan strich er ihr mit der Hand über die Schulter und drehte sie dann leicht, sodass die Taschenlampe die Wunde beleuchtete.
    „Ist es schlimm?“, fragte sie.
    „Das werde ich sehen, sobald ich die Wunde gesäubert habe.“ Mit einem Finger streifte er ihr vorsichtig den Träger ihres BHs von der Schulter. „Das wird jetzt wehtun.“
    „Ich werd’s aushalten.“
    Er tränkte einen Wattebausch mit Wasserstoffperoxid und wischte das Blut rund um die Wunde fort. „Es hat stark geblutet“, sagte er.
    Ein scharfes Einatmen von ihr zeigte ihm an, dass die Berührung der Wunde sie schmerzte. „Tut mir leid. Ich muss das tun.“
    „Sadist.“
    Er befeuchtete einen frischen Wattebausch. Erleichterung durchströmte ihn, als er begriff, dass die Kugel sie nur gestreift hatte. „Es ist nur ein Kratzer.“ Gott sei Dank .
    „Wenn ein Streifschuss schon solche Schmerzen verursacht, möchte ich nicht wissen, wie es sich anfühlt, wenn man die Kugel richtig abbekommt.“
    „Das werde ich niemals zulassen.“
    Sie sah ihn über die Schulter an, und Jake bemerkte, wie in ihm sofort das Verlagen aufstieg, sie an sich zu ziehen und Versprechungen zu machen, von denen er wusste, dass er sie vielleicht nicht halten konnte. „Du könntest vermutlich ein paar Stiche gebrauchen.“
    „Tut mir leid, Vanderpol, aber bei der Vorstellung, dass du mir eine Nadel in den Körper steckst, ist bei mir Schluss. Ich

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