Kaelter als dein Grab
erste Einschlussloch und bohrte das Metall auf. Tatsächlich klebte ein flaches schwarzes Plastikteil wie geschmolzenes Gummi im Inneren der Fahrertür.
Innerlich betend, dass Devlin sich geirrt hatte, richtete er den Lichtkegel der Taschenlampe auf das Teil und registrierte dabei überrascht, dass seine Hände zitterten. Sogar mit bloßem Auge konnte er den Kupferdraht und die Lötpunkte des winzigen GPS-Chips erkennen.
„Verdammt!“
Er stand da, während der Schnee leise fiel, und überlegte, was er jetzt tun sollte. Die ganze Zeit wanderte sein Blick prüfend über den schwarzen Abgrund der Felder und der Wälder, die den alten Getreidespeicher umgaben. Er besaß einen Wanzendetektor, der noch die geringste Funktätigkeit aufspürte, doch den hatte er im Hummer gelassen. Sollte er versuchen, die restlichen Chips zu orten und zu entfernen? Oder sollte er lieber Leigh wecken und mit ihr zu Fuß weiterflüchten in der Hoffnung, dass Rasmussens Männer sich noch nicht in Schussweite befanden?
Doch es war zu kalt, um zu Fuß weit genug zu kommen. Er hatte keine andere Wahl, als den Wagen gründlich zudurchsuchen und zu beten, dass er jeden Peilsender fand, bevor sie in einen Hinterhalt gerieten.
Jake leuchtete mit der Taschenlampe über das Metall und arbeitete sich rasch von der Fahrertür weiter nach hinten zum Heck vor. Er fand zwei weitere Einschlusslöcher, doch keine Peilsender. Offenbar verfügten nicht alle von Rasmussens Männern über diese spezielle Munition. An der Heckklappe bohrte er ein Loch auf, in dem er einen weiteren Peilsender fand. Er warf ihn in den Schnee. Als er schließlich den ganzen Wagen überprüft hatte, hatte er insgesamt vier Sender gefunden.
Doch wenn Rasmussens Männer ihren Aufenthaltsort kannten, warum hatte man sie dann noch nicht überfallen?
Jake legte die Hand auf seine Waffe, die in seinem Hosenbund steckte, und lief zum Gebäude zurück. Er richtete die Taschenlampe auf Leighs Schlafplatz.
„Wir müssen hier weg“, sagte er.
Sein Blut gefror zu Eis, als er sah, dass sie fort war.
Leigh hatte Camping noch nie gemocht. Schon allein aus dem Grund, dass es im Wald keine Toiletten gab. Da Jake nirgendwo zu entdecken war, als sie vor ein paar Minuten aufgewacht war, hatte sie sich draußen ein abgelegenes Plätzchen etwas weiter weg vom Getreidespeicher gesucht.
Grummelnd verrichtete sie ihr Geschäft und war schon auf dem Weg zurück, als sie hinter sich im Schnee Schritte knirschen hörte und innehielt. Kurz dachte sie daran, dasses sich wohl um Jake handelte, der Wache lief. Doch als sie herumwirbelte und einen Mann mit Gewehr erblickte, begriff sie, dass ihr kleiner Ausflug nach draußen keine gute Idee gewesen war.
Leigh rannte los. „Jake!“ Sie war nur wenige Schritte weit gekommen, als der Mann sie umriss und mit seinem Gewicht zu Boden drückte.
Sie fiel hin. Ohne sich abstützen zu können, landete sie mit dem Gesicht im Schnee. Er war in ihren Augen, ihrer Nase, ihrem Mund. Sie konnte nichts sehen, konnte nicht atmen. Unsanft griff jemand von hinten nach ihren Handgelenken. Sie hörte das metallische Rasseln von Handschellen und drehte durch. Oh mein Gott, sie durfte auf keinen Fall zulassen, dass er sie fesselte.
Sie schrie auf, doch der Schnee erstickte den Schrei. Sie nahm alle Kraft zusammen, die sie noch besaß, und wehrte sich gegen den Angreifer, wobei sie tatsächlich einen Arm losreißen konnte. Kehlige Laute entrangen sich ihr, während sie nach dem Mann schlug.
„Halt still, Schlampe.“
Leigh kämpfte sich auf die Seite und trat mit ihrem rechten Bein aus. Sie erhaschte einen Blick auf eine Skimaske. Behandschuhte Hände. Eine Pistole von der Größe einer Kanone. Der Kerl überraschte sie, indem er sie mit erschreckender Kraft auf ihren Rücken warf. Sie sah das Glitzern der Handschellen und begriff, dass er ihr die Hände nun vor dem Körper fesseln wollte. Während sie versuchte, ihm ihre Nägel ins Gesicht zu schlagen, fragtesie sich, wo Jake war. Warum war er ihr noch nicht zu Hilfe gekommen? Hatten sie ihn verletzt? Oder sogar Schlimmeres?
Der Mann erwischte ihre Handgelenke. „Lass mich los“, kreischte sie.
Eine behandschuhte Hand schlug ihr so hart auf den Mund, dass ihre Lippe aufplatzte. „Halt die Klappe.“
Leigh kämpfte um ihr Leben. Sie wusste, dass ihr Schicksal besiegelt war, wenn er ihr die Handschellen angelegt hatte.
Er dunkler Schatten näherte sich von der Seite. Sie hörte das Geräusch von etwas Hartem, das
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