Kaelter als dein Grab
auf Fleisch traf. Der Mann über ihr stöhnte, doch dann traf ihn ein schwerer Stiefel an der Schläfe. Sein Kopf wurde nach hinten gerissen. Ein letzter Tritt schickte ihn bewusstlos in den Schnee.
Starke Hände griffen nach ihr. Sie rappelte sich auf, kam auf alle Viere und versuchte sich aufzurichten.
„Jake!“ Sie rief seinen Namen, als seine Hände ihre Schultern fassten.
„Leigh. Ich bin’s. Beruhige dich.“
Jake .
„Du bist in Sicherheit“, sagte er.
Immer noch zitternd sah sie zu, wie Jake die Hände des Angreifers hinter seinem Rücken fesselte. Dabei sah er sie die ganze Zeit unverwandt an. „Bist du in Ordnung?“, fragte er.
„Du meinst, abgesehen von dem Beinahe-Herzinfarkt?“
Er stand auf und bot ihr die Hand. „Wo er herkommt, sind noch mehrere“, sagte er mit einem Blick auf den Mann, der gefesselt am Boden lag. „Wir müssen verschwinden. Jetzt.“
Im nächsten Moment zog er sie auf die Füße und sprintete mit ihr zum Wagen. Leigh sah unwillkürlich immer wieder über die Schulter nach hinten. Woher konnte Rasmussen nur gewusst haben, wo sie untergetaucht waren?
Beim Wagen angekommen, öffnete Jake die Tür und schob sie hinein. „Setz dich auf den Boden. Keine Widerrede.“
Leigh glitt vom Sitz herunter und kniete sich hin, wobei ihr Herz gegen ihre Rippen hämmerte. Jake schlüpfte hinter das Steuer und startete den Motor. Ohne Scheinwerferlicht fuhren sie die Straße entlang.
Was zum Teufel hast du draußen gemacht?“, fragte er.
„Ich … ich musste mal auf die Toilette. Er hat mich aus dem Nichts überrumpelt.“ Ein Schauder überlief sie, als sie sich daran erinnerte, wie rasch der Mann sie überwältigt hatte. „Woher wusstest du, was passiert war?“
„Dein Geschrei war ein guter Hinweis.“
Leigh schüttelte den Kopf. „Wie haben sie uns gefunden?“
„Sie haben uns die ganze Zeit geortet.“
„Was?“
Sie nutzen einen hoch entwickelten GPS-Chip, der sich in einem Projektil befindet. Diese Munition ist so konzipiert, dass sie nach dem Einschlag im Ziel haften bleibt.“„Mein Gott.“ Furcht wallte in ihr auf, während er erklärte, wie der winzige GPS-Peilsender funktionierte. „Wie hast du das herausbekommen?“
„Ich habe einen Freund angerufen.“
„Einen Freund bei MIDNIGHT?“
„Zack Devlin kennt sich gut aus mit Elektronik.“ „Heißt das, dass Mike Madrid uns nicht verraten hat?“ Jake verzog das Gesicht. „Vermutlich.“
Sie dachte einen Moment darüber nach. „Ist Rasmussen noch immer in der Lage, uns zu orten?“
„Ich habe alle Peilsender, die ich finden konnte, entfernt.“ Er warf ihr einen düsteren Blick zu. „Lass uns hoffen, dass ich keinen übersehen habe.“
Sie glitt zurück auf den Sitz und legte eine Hand auf den Bauch. Sie fühlte Übelkeit in sich aufsteigen. „Ich dachte, sie hätten dich verletzt. Ich dachte, sie hätten …“
„Haben sie nicht“, sagte er. „Denk nicht einmal daran.“ Um die Tränen zurückzuhalten, blickte Leigh hinaus in die dunkle Weite. Was hätte sie draußen beim Getreidespeicher ohne Jake getan! „Du hast mir das Leben gerettet“, sagte sie.
„Ich habe getan, was ich tun musste, um uns dort rauszubringen.“
Als sie ihre Fassung wiedergewonnen hatte, wandte sie sich ihm zu. „Rasmussen wird nicht aufgeben. Er ist niederträchtig und besessen und scheint über alle möglichen Mittel zu verfügen.“
„Leigh, jede Strafverfolgungsbehörde des Landes unddes Bundes ist alarmiert und sucht innerhalb eines Fünf-hundert-Meilen-Radius nach ihm.“
„Er ist zu schlau, um geschnappt zu werden. Das weißt du ebenso gut wie ich.“
Seine Miene verfinsterte sich. „Er mag zwar schlau sein, doch er ist nicht unbesiegbar.“
„Durch sein Geld und seine Verbindungen ist er aber verdammt nah dran.“
„Früher oder später wird ihn seine Obsession für dich den Kopf kosten. Er wird einen Fehler machen. Und wenn er das tut, werde ich dafür sorgen, dass ich zur Stelle bin, um ihn zur Strecke zu bringen.“
Während die dunkle Landschaft an ihnen vorbeizog, konnte Leigh nur daran denken, dass sie hoffentlich lange genug lebten, um genau das zu tun.
Seit dem Überfall bei dem Getreidespeicher hatte Jake den Rückspiegel immer im Auge. Er befürchtete, dass er einen der GPS-Sender übersehen haben könnte. Doch als es immer später wurde und kein Anzeichen von Rasmussens Männern auftauchte, begann er allmählich daran zu glauben, dass er vielleicht doch alle erwischt
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