Kaelter als dein Grab
hinausstürmte.
Rasmussen blickte ihm nach und nippte an seinem Cognac. Als das Glas leer war, schleuderte er es in den Kamin. „Ich kriege dich, Kelsey“, flüsterte er.
Hass loderte in der Tiefe seines Herzens.Jake gefiel der Plan kein bisschen. Allein der Gedanke daran, Leigh als Köder zu benutzen, erfüllte ihn mit einer tiefen dunklen Furcht. Doch von allen Strategien, die er in den letzten Tagen erwogen hatte, schien der Plan, den er Leigh jetzt erklären wollte, noch der sicherste Weg zu sein. Sofern man überhaupt von einem sicheren Weg sprechen konnte, wenn es um einen Irren wie Rasmussen ging.
Er klappte den Tisch, an dem sie gegessen hatten, zur Hälfte ein und nahm auf der Sitzbank Platz. Er sah zu, wie Leigh Wein in ihre beiden Gläser nachschenkte und bemerkte, dass ihre Hände zitterten. So viel zu Mut der Verzweiflung, dachte er. Die Frau hatte Angst. Um der Wahrheit die Ehre zu geben – er hatte ebenfalls Angst.
Sie reichte ihm sein Glas und ließ sich dann ebenfalls auf der Sitzbank nieder, wobei sie auf genügend Abstand zwischen ihnen achtete. „Erzähl mir von deinem Plan.“
Jake nahm den Wein und stellte ihn auf den Tisch vor sich, ohne einen Schluck davon zu nehmen. „Das letzte Mal, als Rasmussen anbeißen sollte, hast du als Köder fungiert.“
Ihr Blick hielt dem seinen stand. „Mir gefiel nicht, wie die Sache vonstattenging, Jake, aber es war ein sehr effektiver Plan.“
„Bevor ich dir diese Sache erkläre, möchte ich, dass du weißt, dass ich dir das nicht noch einmal antue, Leigh. Ich werde dich nicht benutzen. Ich werde es nicht riskieren, dass dir etwas zustößt.“
„Jake …“
„Hör mir erst zu.“ Er hob eine Hand, um ihren Protest zu stoppen. „Ronald Waite, ein guter Freund von mir, ist Reporter bei einer Tageszeitung in Chicago, dem Investigator . Als er vor vier Jahren in Mexiko war, wurde sein kleiner Sohn entführt. Die Erpresser wollten Lösegeld. Die MIDNIGHT Agency wurde herangezogen, und man übertrug mir den Fall. Um es kurz zu machen: Ich habe sein Kind freibekommen. Ronald und ich blieben in Kontakt, und er verabschiedet sich in jeder Mail und bei jedem Telefonat mit den Worten: ‚Wenn es jemals etwas gibt, was ich für dich tun kann …‘“
„Wie könnte uns ein Reporter helfen?“, fragte Leigh.
„Manchmal benutzen die Justizbehörden die Medien als Werkzeug, um zu einer Festnahme zu kommen. Über die Medien kann man gezielt Informationen lancieren. Oder Informationen zurückhalten. In diesem Fall ist es so, dass Ronald seit Rasmussens Ausbruch über die Sache berichtet. Ich könnte ihn bitten, einen falschen Ort zu nennen, an dem du dich angeblich versteckst. Selbstverständlich befindest du dich in der Realität nicht einmal in der Nähe dieses Ortes. Wenn Rasmussen auftaucht, erlebt er die Überraschung seines Lebens, weil ich derjenige sein werde, der auf ihn wartet.“
Leigh gefiel der Plan nicht. Es gab zu viele unsichere Faktoren. Zu viele Dinge, die schiefgehen konnten. Aber sie hatte beim besten Willen nichts Besseres anzubieten.
Sie sah Jake an und konnte nur daran denken, dassRasmussen ihn umbringen würde, wenn er die Gelegenheit dazu bekam.
„Ich bin nicht die Einzige, die er tot sehen will“, sagte sie.
„Ich bin ein ausgebildeter Agent.“
„Der zufällig gerade seinen Job geschmissen hat …“
„Wenn Rasmussen mich haben will, dann wird er mehr bekommen, als gut für ihn ist.“
„Dir stehen aber nicht länger die Mittel der Agency zur Verfügung. Niemand kommt dir zu Hilfe oder gibt dir Feuerschutz, wenn irgendwas schiefgeht.“ Und sie wusste, dass immer irgendwas schiefging, wenn es um Rasmussen ging.
„Hast du eine bessere Idee?“
Sie wünschte, dass sie die hätte. „Vielleicht fällt uns mit ein wenig mehr Zeit noch was ein …“
„Die Zeit läuft uns davon, Leigh. Innerhalb von zwei Tagen haben wir beide unliebsame Bekanntschaft mit Kugeln gemacht. Du hast gesehen, wie weit er geht, um dich zu kriegen. Du hast die Technologie gesehen, über die er verfügt. Und du weißt, wozu er fähig ist.“
„Jake, ich möchte nicht, dass dir etwas passiert.“
In seinen Augen flackerte etwas auf, war jedoch zu schnell vorbei, als dass sie es hätte deuten können. „Ich werde Ronald anrufen“, sagte er. „Vermutlich braucht er das Einverständnis seines Chefredakteurs. Aber vielleicht ist er ja in der Lage, etwas im Investigator von morgen zu platzieren.“
Er griff nach seinem Handy und stand
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