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Kaelter als dein Grab

Kaelter als dein Grab

Titel: Kaelter als dein Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Castillo
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zitterst.“
    Das Beben, das ihren Körper durchlief, hatte nichts mit der Kälte, sondern einzig und allein mit ihm zu tun.
    „Du weißt, dass ich recht habe“, sagte sie.
    „Ich weiß vor allem, dass du da einige sehr gefährliche Ideen in deinem Kopf ausbrütest.“
    „Erzähl mir nicht, dass du an meiner Stelle nicht das Gleiche denken würdest.“
    „Vermutlich würde ich das.“ Er seufzte. „Aber es gefällt mir verdammt noch mal nicht.“
    „Mir gefällt auch nichts davon.“
    Sie sah die Schneeflocken in seinem Haar und auf seinen Wimpern. Er starrte auf ihren Mund, und sie wusste, wasals Nächstes geschehen würde. Sie spürte, wie eine Welle von Emotionen sie zu überrollen drohte. Wie die physische Anziehung die Hitze in ihr aufsteigen ließ.
    „Ich ertrage den Gedanken nicht, dass dir etwas geschehen könnte“, sagte er rau.
    „Ich weiß, dass es riskant ist“, entgegnete sie. „Doch welche Alternative gibt es denn? Dass ich meine Zukunft aufgebe, nur um sicher zu sein? Was wäre das für ein Leben?“
    Mit einem unterdrückten Fluch zog er sie an sich. Ihre Knie wurden weich, als er sie küsste. Er schmeckte nach Wein und Frustration und Selbstbeherrschung. Als er sie wieder freigab, wirkte er sehr entschieden. „Ich glaube, ich habe einen Plan, der funktionieren könnte“, sagte er. Mit einer Geste in Richtung der Luke fügte er hinzu: „Lass uns nach unten gehen, und ich erkläre ihn dir.“
    Ian Rasmussen war es gewohnt, seinen Willen zu bekommen. Insofern passte es ihm gar nicht, als Derrick LeValley in seine Suite kam und ihm von der Pleite mit den GPSPeilsendern berichtete.
    „Wie konnte er überhaupt von den Sendern erfahren haben?“, fragte Rasmussen.
    „Ich weiß es nicht. Möglicherweise ist er Experte für Elektronik. Oder er hatte Kontakt mit einem der Agenten von MIDNIGHT.“
    Rasmussen lächelte beinahe bei dem Gedanken an die Bundesbehörde, die das Reich, das er sich in mühevollerArbeit aufgebaut hatte, vor sechs Jahren zerstört hatte. Zweifellos waren die Agenten derzeit alle damit beschäftigt, den U. S. Marshals Service dabei zu unterstützen, all die kostbaren Zeugen zu beschützen. Sein kleiner Erfolg schmeckte süß wie Schokolade. Doch er reichte nicht. Er wollte Kelsey. Und er wollte Vanderpol tot sehen. Solange diese beiden Dinge nicht erledigt waren, würde er keine Ruhe finden.
    Mit einem verärgerten Seufzer ging Rasmussen zur Bar und schenkte sich zwei Fingerbreit Cognac in ein Glas. „Wo sind sie?“
    „Wir wissen es nicht genau.“ LeValley räusperte sich. „Irgendwo in Südmichigan.“
    Rasmussen weidete sich an LeValleys offensichtlicher Angst. „Und wie sieht Ihr Plan aus, um ihn aufzuspüren?“
    „Meine Leute arbeiten gerade am persönlichen Hintergrund. Familienangehörige. Freunde. Irgendein Grundstück oder Haus, das sie besitzen. Irgendwas wird auftauchen.“
    „Ich muss Sie nicht daran erinnern, dass unsere kanadischen Freunde mich nur eine bestimmte Zeit verstecken können, nicht wahr?“
    „Sir, ich weiß, dass Sie das Land nicht ohne sie verlassen wollen, doch zu Ihrer eigenen Sicherheit …“
    „Sicherheit?“ Rasmussen warf den Kopf zurück und lachte.
    LeValley musterte ihn verängstigt.
    „Erzählen Sie mir verdammt noch mal nichts vonSicherheit. Ich will sie. Ich will sie jetzt. Und ich will Vanderpol. Ich werde ihn höchstpersönlich töten, und ich kann Ihnen jetzt schon sagen, dass ich das sehr langsam tun werde.“
    „Ja, Sir.“ LeValley schluckte hörbar. „Ich habe ein Containerschiff, das gerade renoviert wird. Es verfügt über einen geheimen Bereich mit Erste-Klasse-Kabinen. Es wird Sie den St. Lawrence River hinunterbringen, durch die Schleusen. Von dort fahren Sie nach Kuba, wo der Jet warten wird, um Sie nach Marokko zu bringen.“
    Das verschaffte ihm gleich etliche Tage , um seine Rache an Vanderpol zu vollstrecken. Tage, an denen er die Schreie des Mannes hören konnte. Tage, an denen auch Kelsey sie hören konnte. Und die ganze Zeit würde sie in seinem Bett liegen – dort, wo sie hingehörte …
    Rasmussen blickte auf die goldene Rolex an seinem Handgelenk. „Sie haben zwei Stunden, um sie zu finden.“
    „Zwei Stunden?“ LeValley verschluckte sich fast. „Aber das reicht nicht.“
    „Ich schlage vor, dass Sie schnellstmöglich anfangen. Wenn Sie ihn nicht aufspüren, wird das ernsthafte Konsequenzen haben. Haben wir uns verstanden?“
    „Ja, Sir“, sagte der andere Mann, bevor er zur Tür

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