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Kaelter als dein Grab

Kaelter als dein Grab

Titel: Kaelter als dein Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Castillo
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Leigh wusste mit einem Schlag, wer am anderen Ende war. Doch wie hatte er Jakes Nummer herausbekommen?
    „Heute Nachmittag gab es einen schrecklichen Zwischenfall am Hafen von Thunder Cove“, sagte Rasmussen. „Eine Explosion mit einem anschließenden Brand, sagte man mir. Ein hübsches Segelboot, ich glaube die Stormy C . ging in Flammen auf. So ein Pech.“
    Jake wusste, dass man das Segelboot ersetzen konnte. Doch das verhinderte nicht, dass der Zorn wie eine Feuerwalze in ihm hochstieg. „Ich bin sicher, Sie hatten nichts damit zu tun.“
    „Wären wir ein paar Stunden früher dran gewesen, hätten Sie und Kelsey noch drin sein können. Oder lässt sie sich neuerdings Leigh nennen?“
    „Das spielt keine Rolle, denn solange ich am Leben bin, werden Sie sie niemals wiedersehen!“
    „Es sei Ihnen versichert, Mr Vanderpol: Ich werde sie wiedersehen. Und ich werde noch viel mehr tun, als sie bloß zu sehen. Ich werde sie haben. Werde sie schmecken. Und Sie werde ich ebenfalls wiedersehen.Ein Fluch entfuhr Jake. Er beendete das Gespräch und stand dann mit hämmerndem Herzen da.
    „Jake? Was ist los?“
    Leighs Stimme schien von weit weg zu kommen.
    Er drängte seine finsteren Gefühle zurück und sah sie eindringlich an. Sogar in seinem Zorn und seiner Angst war er noch immer berührt von ihrer Schönheit. Von der Wirkung, die sie auf ihn ausübte.
    „Rasmussen“, sagte er kurz.
    Sie ging rasch zu ihm. Er spürte ihren Blick auf sich, doch er gab nicht preis, was er dachte und was er fühlte. Sie legte eine Hand auf seinen Arm.
    „Mein Gott“, sagte sie. „Du zitterst ja. Was hat er gesagt?“
    Jake hasste das Gefühl, Angst zu haben. Es gefiel ihm nicht, dass ein mieser Kerl wie Rasmussen dort draußen herumlief und es auf eine Frau abgesehen hatte, die ihm am Herzen lag. Noch weniger gefiel ihm die bange Befürchtung, dass der andere Mann Erfolg haben könnte.
    „Der Bastard hat das Boot abgefackelt“, brachte er heraus.
    „Oh Jake. Oh nein. Das tut mir leid.“
    „Es ist nur ein Boot, Leigh. Es kann ersetzt werden. Ich bin versichert.“
    „Aber diese Art von Zerstörung ist so sinnlos. Und ich weiß doch, wie sehr du das Boot geliebt hast.“
    Doch Jake dachte nur daran, dass seine Gefühle für sieviel mächtiger waren. „Ich weiß nicht, wie er davon erfahren hat. Niemand wusste von dem Boot. Nicht einmal die Kollegen bei MIDNIGHT.“ Doch er wusste, dass die Leute bei MIDNIGHT Möglichkeiten hatten, nahezu alles herauszufinden. Erneut beschlich ihn das unangenehme Gefühl, dass jemand bei MIDNIGHT ihn verraten hatte. Aber wer?
    „Jake, das alles spricht nur für unser Vorhaben, ihm eine Falle zu stellen. Früher oder später wird Rasmussen uns aufspüren. Mir ist es lieber, es geschieht so, wie wir es geplant haben, und nicht so, wie er es sich vorstellt.“
    Als er in ihre tiefblauen Augen sah, hätte er ihr nur zu gerne widersprochen. Doch die Logik ließ das nicht zu. Sie hatte recht. Sie mussten Rasmussen in eine Falle locken, um ihn aufzuhalten. Doch war die Festnahme eines Irren es wert, ihr Leben zu riskieren? „Ich weiß“, sagte er. „Wir haben die richtige Entscheidung getroffen.“
    Doch plötzlich beschlichen Jake Zweifel an seiner Fähigkeit, für ihre Sicherheit zu sorgen. Er hatte erwogen, Sean Cutter anzurufen und die Agency um Unterstützung zu bitten. Doch nach allem, was geschehen war, wusste Jake nicht mehr, ob er der Agency trauen konnte. Wenn jemand von dort Informationen verkaufte, waren Leigh und er so gut wie tot. Nein, dachte er düster. Sie waren auf sich allein gestellt.
    „Wir führen den Coup wie geplant aus“, sagte er.
    Sie nickte.
    Der Wunsch, sie an sich zu ziehen, war groß, doch Jakewiderstand ihm. Er wusste, was geschehen würde, wenn er es tat.
    „Wir sollten versuchen, etwas Schlaf zu kriegen“, sagte er mit rauer Stimme. „Ich nehme das hintere Schlafzimmer. Du kannst das große haben.“
    Sie wollte etwas entgegnen, doch Jake drehte sich um und ging in das andere Zimmer.

14. KAPITEL
    Jake wusste nicht, wovor er Angst hatte, doch die Furcht lauerte wie ein lebendiges Wesen in ihm. Ein Wesen, das in Panik geriet und um sein Leben lief. In der Gewissheit des kommenden Todes .
    Dann sah er Leigh. In einem hauchdünnen Nachthemd kam sie ihm durch den dichten und dunklen Wald entgegengerannt. Der Schnee stäubte bis zu ihren Knien hoch, schien sie aber nicht aufhalten zu können. Er spürte ihre Panik. Sah den puren Schrecken in ihrem Gesicht. Er

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