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Kaelter als dein Grab

Kaelter als dein Grab

Titel: Kaelter als dein Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Castillo
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auch, dass sie dort sicherer war, als sie es beiihm wäre. Er war überzeugt, dass Rasmussen auftauchen würde. Und wenn er das tat, würde die Situation zweifellos gefährlich werden. Jake wollte nicht, dass Leigh sich dann irgendwo in der Nähe befand.
    Er und Rick verstauten die Schneemobile in dem Unterstand hinter der Hütte. Obwohl es dunkel sein würde, wenn Rasmussen eintraf, nahm sich Rick zehn Minuten Zeit, um ihre Spuren zu verwischen. Jake ging in die Hütte und entfachte ein Feuer im Kamin. Er war gerade fertig, als die Tür aufging und Rick hereinkam.
    „Warum können diese Einsätze nicht dann stattfinden, wenn die Sonne scheint und wir zwanzig Grad im Schatten haben?“, brummte er.
    Jake lachte. „Das würde den Job zu einfach machen.“
    „Wo wir gerade von Job sprechen …“ Rick zog seinen Parka und die Handschuhe aus. „Du musst Cutter anrufen und ihn vorwarnen.“
    Jake wusste, dass er recht hatte. Cutter musste von dieser Sache erfahren. Der Mann würde komplett ausrasten.
    Weil er sich den Anschiss nicht in Gegenwart seines Kollegen holen wollte, nahm Jake sein Handy und ging damit ins Schlafzimmer. Er zog seine Handschuhe und den Parka aus, setzte sich aufs Bett und wählte die Nummer.
    Cutter meldete sich beim ersten Klingeln. „Ich habe mich schon gefragt, wann zur Hölle Sie sich wieder melden würden.“
    „Ich melde mich jetzt.“„Ich sollte Sie wegen Befehlsverweigerung feuern, Vanderpol.“
    „Vielleicht sollten Sie noch warten, bis ich Ihnen Rasmussen übergebe.“
    Ein Augenblick herrschte angespannte Stille. „Was?“
    „Ich habe ihm eine Falle gestellt …“
    Cutter fluchte laut. „Sie stellen ihm ohne meine Genehmigung eine Falle?“
    „Ich habe eine Falle gestellt, weil Sie das offensichtlich nicht zustande brachten“, erwiderte Jake gleichmütig.
    „Wenn ich bei Ihnen wäre, würde ich Ihnen eine reinhauen.“
    „Keine Sorge, Cutter, Sie bekommen Ihre Gelegenheit. Heute Abend werde ich ihn im Gefängnis abliefern.“
    „Verdammt, Jake, wenn irgendjemand verletzt wird.“
    „Niemand wird verletzt werden.“
    „Ich will Rasmussen lebend haben.“
    „Ich habe nicht vor, ihn umzubringen. Doch wenn sich die Frage stellt, ob er oder ich, werde ich ihn ausschalten.“
    Ein weiterer Fluch am anderen Ende der Leitung. „Wo sind Sie, dann kann ich Verstärkung schicken.“
    Jake war versucht, es ihm zu erzählen. Er und Rick brauchten jede Hilfe, die sie bekommen konnten. Doch Sean Cutter war ein Vorgesetzter, der sich an die Vorschriften hielt. Jake traute es ihm durchaus zu, die ganze Operation abzublasen. Das konnte er nicht riskieren, denn schließlich stand Leighs Leben auf dem Spiel.
    „Ich lasse es Sie wissen, wenn ich ihn verhaftet habe.“
    „Jake, verdammt noch mal, Sie haben nicht die Erlaubnis…“
    Jake beendete das Gespräch und erhob sich.
    „… wenn irgendjemand verletzt wird …“
    Cutters Worte hallten auf beunruhigende Weise in ihm nach. Dies war Jakes größte Sorge. Unruhe nagte an ihm. Er wollte Leigh anrufen, um zu hören, dass es ihr gut ging. Verzweifelt wünschte er sich, ihre Stimme zu hören. Er vermisste sie. Es war erst eine halbe Stunde seit ihrem Abschied vergangen, und doch konnte er es kaum erwarten, sie wiederzusehen.
    Beim nächsten Gedanken, der ihm durch den Kopf schoss, bekam er weiche Knie und fiel wieder auf das Bett zurück. War es möglich, dass er nie aufgehört hatte, sie zu lieben?
    Der Gedanke erschreckte ihn. Denn wie sorgfältig er den Einsatz auch geplant haben mochte, es bestand immer die Möglichkeit, dass etwas schiefging. Doch der Gedanke daran, sie zu lieben und von ihr wiedergeliebt zu werden, erschreckte ihn ebenso sehr.
    In den sechs Jahren seit ihrem Zusammensein hatte Jake mehrere Affären gehabt. Er hatte die Gesellschaft der Frauen genossen, hatte sie sogar sehr gern gehabt. Doch keine der Frauen, die er gekannt hatte, war ihm jemals so nahegekommen und hatte ihn so berührt, wie Leigh es tat.
    Als er in die Küche ging, saß Rick am Tisch und nippte an einem Becher mit Instantkaffee. Er grinste, als Jake sich näherte. „Hat Cutter dir die Ohren lang gezogen?“
    Jake schnaubte empört und holte einen Becher aus dem Schrank, obwohl er Instantkaffee verabscheute. „Lass uns noch einmal den Plan durchgehen“, sagte er.
    „Wir sind ihn schon dreimal durch…“
    „Wir gehen ihn noch einmal durch“, entschied Jake.
    Rick seufzte. „Wie du willst, Partner.“
    Jake nahm seinen Kaffee und setzte

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